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2328 - Mission der Sol

Titel: 2328 - Mission der Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stellten das gegenwärtige Optimum dar, mit dem die Waffenschmieden der Vinau-Koalition aufwarten konnten: Trimarane von 750 Metern Länge und einer Kampfkraft, die auszuloten ich keinerlei Bedürfnis verspürte.
    Mir und Dao bereiteten die Trimarane nur geringen Kummer. Sie bestätigten lediglich, was innerhalb Hangays längst die Runde machen musste, nämlich, dass wir im Gespräch mit der Vinau-Koalition waren. Wer daraus ein Bündnis konstruieren wollte, würde es ohnehin tun, egal, ob wir von Trimaranen der Koalitionsflotte begleitet wurden oder nicht.
    Fee Kellind dagegen, die Kommandantin der SOL, hatte mit den Vinau-Einheiten beide Hände voll zu tun.
    Ihre Metagravs konnten unseren Hypertakt-Triebwerken nicht das Wasser reichen. Um mit den Trimaranen im Verband zu fliegen, bedurfte es einer ständigen Koordination, pedantischer Kleinarbeit, die Fee genauso verabscheute, wie ich es tat.
    Der Unterschied zu mir war der, dass sie die Arbeit nicht hinschmiss - was ich an ihrer Stelle längst getan hätte. Wozu gibt es Spezialisten?
    Wieso sich nicht blind auf den Emotionauten Roman Muel-Chen und seine übermenschlich schnellen Reflexe verlassen? Roman steuerte die SOL per Gedankenkraft, er verschmolz förmlich mit dem Schiff. Stattdessen bemühte sich Fee buchstäblich mit der Geduld eines Engels um den Kursabgleich. „Die gute Fee" nannte ich sie in Gedanken, während die Kommandantin Stunde um Stunde konzentriert und unermüdlich in der Zentrale verbrachte und die Stellung hielt.
    Fee fühlte sich der SOL ungleich mehr verbunden, als eine Kommandantin es gewöhnlich mit ihrem Schiff tat. Die SOL war ihre Heimat, der Ort, an dem ihr Sohn geboren war - und Fee scheute kein Opfer, wenn es darum ging zu verhindern, dass dem Hantelraumer etwas zustieß.
    Ich ließ Fee ungestört, beschränkte mich darauf, ab und an bei ihr in der Zentrale vorbeizuschauen, ihr ein Glas Wasser oder eine Tasse Tee zu bringen. Die SOL war bei ihr in den denkbar besten Händen. Eine gelegentliche Aufmunterung war alles, was ich als Expeditionsleiter beitragen konnte.
    Das galt auch für die Angehörigen der Wissenschaftsabteilung. Die Männer und Frauen um Blo Rakane, Tangens den Falken und Tess Qumisha arbeiteten wie Besessene. Das Projekt, in das sie alle ihre Energien steckten, belegte bereits zwei komplette Hallen im Mittelteil des Schiffs und hörte auf einen Namen, der selbst in den Ohren eines ehemaligen Agenten wie mir, der zahllose seltsame Kodewörter hatte ertragen müssen, schräg klang: Ultra-Giraffe.
    Ganz gleich, zu welcher Zeit ich diese Hallen betrat, ich fand stets ein Gewimmel von Wissenschaftlern vor, die in Batterien von mobilen Holos eingehüllt durch die Luft schwebten, sich über Kom-Systeme quer durch die Halle, in die Nachbarhalle oder andere Teile des Schiffs unterhielten und dabei brüllten, als trauten sie den Verstärkern der Akustikfelder nicht über den Weg.
    Ihre Horden umschwärmten Konglomerate von Bauteilen, deren Anordnung sich bei jedem meiner Besuche komplett verändert hatte, die aber niemals auch nur im Ansatz an das Tier erinnerten, das dem Gerät seinen Namen geliehen hatte.
    Es war natürlich eine naive Erwartung. Der Name war eine Analogie auf die Funktion des Geräts, nicht auf sein Aussehen. Wie eine irdische Giraffe mit ihrem langen Hals die obersten Zweige eines Baums abäste, sollte die Ultra-Giraffe in das ultrahohe Frequenzband des Hypersprektrums vordringen und dort Veränderungen protokollieren. Entstand eine Negasphäre, würde sie sich in diesem Frequenzbereich zuerst bemerkbar machen. Glaubten wir zumindest. Die Mission der SOL basierte auf mehr Unbekannten, als mir lieb war.
    Damit hatte sich bereits mein Begreifen der Ultra-Giraffe erledigt - und ich hegte berechtigte Zweifel, dass es jemals weiter reichen würde, trotz der umfangreichen, mit ausholenden Gesten von vier Armen untermalten Erläuterungen Blo Rakanes.
    Das halutische Wissenschaftsgenie ließ es sich nicht nehmen, mich persönlich über den Stand der Arbeiten zu unterrichten. Ich beschränkte mich darauf, Blos Armen auszuweichen, an den Stellen, die ich für geeignet hielt, „aha" und ähnliche Äußerungen einzuflicken und zu sehen, dass ich wieder aus der Halle kam und mich meiner eigentlichen Pflicht widmete.
    Und diese hieß in diesen Tagen: Kartanin.
    Ein stetiger Strom der Katzenähnlichen ergoss sich auf die SOL, während wir mit der Gemächlichkeit eines Kreuzfahrtschiffs durch Hangay flogen, um unsere

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