Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2332 - Die Psychial-Werber

Titel: 2332 - Die Psychial-Werber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und gingen ihren Beschäftigungen nach. In manchen Häusern klapperten Teller.
    Exotische Gerüche vermengten sich zu einem undefinierbaren Potpourri. Waren die Straßen gestern wie ausgestorben gewesen, so herrschte für Alaskas Geschmack bei Tageslicht schon wieder zu viel Betriebsamkeit. „Anda-Ilth ist schön, nicht wahr?", erklang eine krächzende Stimme von hinten. „Ja", log Alaska. „Ich habe die Stadt immer gemocht", fuhr Gantenbein fort, während er zu ihm auf den Balkon hinaustrat. „Einerseits ist sie - genauso wie ganz 2-Olthugos - zu klein, um die Begierden irgendeines räuberischen Volkes zu wecken. Andererseits haben wir dank unserer Lage und dem Händlervolk der Dannd den Anschluss an die gesamte Galaxis gefunden. Es geht uns gut..."
    „Dannd?", hakte Alaska augenblicklich nach. „Du musst wirklich von weit her kommen, Freund, wenn du das bedeutendste Händlervolk dieses Raumsektors nicht kennst." Gantenbein gähnte ungeniert.
    Die langen Nasenhaare vibrierten im Takt. „Ich dachte eigentlich, dass sie galaxisweit bekannt sind?"
    „Mag schon sein", sagte Alaska. „Aber der Planet, von dem ich stamme, hat erst vor kurzem Kontakt zu den anderen Völkern Varratergirs aufgenommen."
    „Und da verschlägt es dich ausgerechnet nach 2-Olthugos?"
    „Ich ... lasse mich treiben. Ich will lernen, und ich will verstehen."
    „Ein weiser Entschluss, mein Freund.
    Leider hatte ich bislang nicht die Möglichkeit, die Heimat zu verlassen. Aber heute ..."
    „Die Psychial-Werber bringen dich also weg von hier?"
    „Gewissermaßen, ja." Er lächelte verschmitzt mit seinem kleinen Mund. „Ich bereite uns ein Frühstück. Dann muss ich dich bitten zu gehen."
    „Du willst dich vorbereiten?"
    „So ist es. Es wird ein anstrengender Tag für mich."
    Gantenbein brachte kleine Früchte und geriebene Getreidekörner, presste sie in einer Hohlform zusammen und legte sie in einen klebrigen Süßsaft. Sie löffelten aus einer gemeinsamen Schüssel. Das Müsli schmeckte frisch und füllte den Magen.
    Sie aßen schweigend, jeder in seinen Gedanken verhangen, bis die Schüssel leer war. „Wenn du mehr über Anda-Ilth wissen willst, dann geh während der Mittagsstunden zum Tiefen Basar", sagte Gantenbein schließlich. „Nirgendwo ist das Leben bunter und wahrer als dort."
    „In meiner Heimat sagt man Ähnliches über unsere Märkte." Alaska hätte gern gelächelt, verkniff es sich aber.
    Sein Gegenüber hätte es ohnehin nicht gesehen.
    Gantenbein stand abrupt auf und schniefte tief durch seine noch etwas rote Nase. „Wenn die Sonne untergeht, such den Weg zum Stadion. Jedermann weiß, wo es ist."
    „Werden wir uns dort wiedersehen?"
    „Ja", antwortete der Olthug. Auch wenn seine Physiognomie nur schwer zu deuten war, erkannte Alaska doch, wie sehr sich Gantenbein auf die Zeremonie der Psychial-Werber freute. „Ich hätte eine letzte Frage." Alaska schlüpfte in den SERUN und verschloss die einzelnen Verbundsegmente. „Ja?"
    „Sagt dir der Name >die Frau Samburi Yura< etwas?"
    „Nein. Suchst du etwa eine Frau? Hat es dich deshalb hierher verschlagen?"
    „Nun - so könnte man es sagen."
    „Es tut mir Leid. Ich kann dir nicht helfen. Wenn es allerdings irgendeine Frau sein soll, eine mit weichem, wohlgeformtem Knollennäschen oder mit extraspitzem Gerüst, dann hätte ich einen Geheimtipp für dich ..."
    „Nein danke. Den Luxus solcher Vergnügungen gönne ich mir schon lange nicht mehr.
    Gantenbein stellte sich auf die Zehenspitzen und fuhr Alaska mit genau getimten Bewegungen seines Riesenrüssels zum Gruß über die Maske. „Wir sehen uns am Abend wieder. Bis dahin - mach's gut."
    Er schob den Unsterblichen mehr oder weniger aus seiner Wohnung. Die wachsende Erregung war ihm deutlich anzumerken. „Ein Wort noch", rief er ihm hinterher, als Alaska die winzigen Stiegen hinabstolperte. „Auch wenn du meinst, die Nase und den Rest deiner Gesichtszüge hinter einer Maske verbergen zu müssen - deine Schwindeleien und Lügen sind offensichtlich. Du bist nicht zufällig hier, und du bist auf keinem Schiff namens GOLGATHA unterwegs gewesen."
    „Ich ... ich ..."
    „Du musst dich nicht rechtfertigen", unterbrach ihn der Kleinwüchsige. „Wir Olthugs sind sehr feinfühlig. Wir spüren, was ein Wesen ausmacht. Was es bewegt, wie es geformt ist. Hätte ich gemerkt, dass du für mein Volk eine Gefahr darstellst, hätte ich dich augenblicklich den Schnüffelnasen gemeldet. Ich rieche im Gegenteil, dass du auf einer

Weitere Kostenlose Bücher