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2332 - Die Psychial-Werber

Titel: 2332 - Die Psychial-Werber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tisch gesessen hatte?
    Folgte oder beobachtete ihn dieses Wesen etwa?
    Alaska verfluchte seine Unaufmerksamkeit. Er hatte nicht mehr als einen kurzen Eindruck des Gesichts seines Verfolgers erhascht. Tiefe Falten in einem alten, verbrauchten Gesicht hatte er erkannt und katzenhaft geschlitzte Augen. „Mikrosonden ausschleusen!", befahl der Unsterbliche kurzerhand. „Ich möchte Informationen über dieses Wesen im beigefarbenen Umhang."
    Die Positronik bestätigte. Ein leises Klacken versicherte Alaska, dass sich im Oberschenkelbereich des Anzugs eine winzige Klappe öffnete. Ein Geschwader Sonden würde nun ausschwärmen und seinen Auftrag befolgen, stets vom SE-RUN kontrolliert.
    Die Technik des Jahres 1312 NGZ war auch ohne Syntroniken phantastisch, wenn man sie einzusetzen verstand. Bei den relativ simplen Aufgaben, die der SERUN derzeit zu bewältigen hatte, spielten die absolute Geschwindigkeit und die Kapazitäten seiner Rechnungsfunktionen eine relativ untergeordnete Rolle. Anders war dies bei raschen, gefahrvollen Kampf- und Schutzeinsätzen.
    Alaska schlenderte durch das Marktgelände, ließ sich von den Olthugs von hier nach dort schieben. Die Hitze nahm weiter zu, wurde unangenehm. Seine Maske juckte und drückte. An diese Begleiterscheinungen seiner ohnehin großen Bürde würde er sich nie gewöhnen.
    Mit seiner Körperlänge blickte er problemlos über die Masse der Einwohner hinweg. Ein Meer an Köpfen wippte vor ihm hoch und nieder wie die Wellen eines ruhigen Gewässers. Ab und zu war eine Nase zu erkennen, die sich in den Himmel reckte. Alaska achtete darauf, dass die vom Fremdenführer geleitete Gruppe immer in seinem Sichtfeld blieb.
    Der Vermummte war annähernd 1,80 Meter groß und überragte damit so wie er selbst die Olthugs. Was wollte das Wesen von ihm? Wodurch hatte er seine Aufmerksamkeit erregt? War es eine annähernde körperliche Ähnlichkeit, die Maske oder gar der Lamuuni-Vogel?
    Erste Bilder seiner Spione trafen ein und wurden in ein Holofeld vor seinem Gesicht projiziert. Es war schwach und semitransparent. Kein Olthug achtete darauf.
    Das Wesen wirkte in der Tat alt und hinfällig. Die geschlitzten Augen strahlten Milde, aber auch endlose Müdigkeit aus. Als hätten sie Dinge gesehen, die nicht für ein Wesen seiner Entwicklungsstufe bestimmt gewesen waren.
    Er war erschreckend bleich. Eingefallene Wangen und weit nach unten gezogene Mundwinkel verstärkten den Eindruck resignativer Erschöpfung. Am auffälligsten jedoch wirkten die hervorspringenden Knochenwülste, die er statt Brauen besaß. Alaska kämpfte gegen seine Instinkte an. Dies war kein Abkömmling eines Neandertalers, so viel stand fest...
    Ungeduldig schaltete Alaska die Holo-Zuschaltung weg. Genug mit den Versteckspielchen!
    Er drängte sich mit langen Schritten an den vor ihm flanierenden Olthugs vorbei, lief in einen Seitenteil des Marktes, umrundete den Block und näherte sich der Touristengruppe von der Seite. Er lag ihm fern, seinen Auftritt theatralischer als notwendig zu gestalten.
    Die Oktopoden- hüpften seitlich an ihm vorbei, ebenso der Avoide und das Amöbenpärchen ... „Auf ein Wort!", sprach er den Vermummten im hiesigen Idiom an. „Ja?" Der andere blieb stehen, ohne sich zur Seite zu drehen. „Warum schleichst du mir nach?", fragte Alaska grob, von schlechten Erfahrungen geprägt. „Wenn du etwas von mir willst, dann sag es freiheraus."
    Der Mann bewegte sich nicht, hielt die Kapuze weiterhin tief über das Gesicht gehängt. „Dein Interesse an mir dürfte aber ebenso groß sein!", sagte er, gleichfalls in der Sprache der Olthugs. Endlich drehte er sich ein wenig in Alaskas Richtung. Die weit hervorspringenden Augenwülste waren in der Tat das deutlichste Merkmal seiner Physiognomie. „Oder gibt es einen besonderen Grund, mir kleine Sonden hinterherzuschicken?"
    Mit einer blitzschnellen Bewegung, so rasch, dass Alaska sie kaum mit Blicken verfolgen konnte, schnappte der Fremde in die Luft. Er hielt dem Unsterblichen die geballte Hand hin, öffnete sie - und ließ eine der Sonden frei.
    Alaska war beeindruckt, zeigte es aber keineswegs. Wenn sich sein Gegenüber auf kleine Spielchen einlassen wollte - bitte sehr. „Worum geht es also?", fragte er den Fremden. „Du bist mir nun schon das dritte Mal über den Weg gelaufen. Das kann kein Zufall sein."
    „Ist es auch nicht", bestätigte sein Gegenüber in aller Gemütsruhe. „Ich hätte dich schon gestern Nacht angesprochen, weil du mich

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