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2335 - Das Geheimnis der Enthonen

Titel: 2335 - Das Geheimnis der Enthonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gestankwolke.
    Wirbel brach los. Ich war nahe dran, meinem Reflex zu gehorchen und mich hinters Pult zu ducken, als ich begriff, dass es sich um einen Beifallssturm handelte.
     
    *
     
    Danach wurde abgestimmt und flugs mit der nötigen Zweidrittel-Mehrheit eine Neuorientierung der Friedensfahrer beschlossen, meint ihr?
    Weit gefehlt.
    Fincan Kaldori, der Sechste Garant, war neben dem Podest zusammengesunken. Da löste sich aus dem Schatten unter dem Grasdach eine hagere Gestalt, humanoid, etwa einen Meter neunzig groß.
    Steif, doch voller Würde und Kraft stieg der Enthone zu mir auf die Bühne. Statt des blauen Stoffs, den seine Artgenossen trugen, hatte er ein Gewand in leuchtendem Rot angelegt.
    Sein Gesicht war fein geschnitten, ähnlich zerfurcht, aber um vieles ausdrucksstärker; seine Haltung unbeugsam, standfest, rigoros. „Ich bin", sagte er durchdringend leise, „Borgin Sondyselene, der Patron der Friedensfahrer."
     
    *
     
    Sondyselene sprach: „Dein Verhalten und die Leidenschaft deiner Rede sind berechtigt. Wollten wir solche wie dich nicht unter uns, Kantiran, hätten wir die Friedensfahrer nie gegründet.
    Gleichwohl", setzte er fort, „wird dein Ansinnen, sich gegen die Negasphäre zu wenden, niemals die Zustimmung des Patronats finden."
    Beinahe hasserfüllt klang das, als hätte ich, der Sternenbastard, ein tiefes, an sein Innerstes rührendes Tabu verletzt. „Ein Friedensfahrer, der das Credo unseres Geheimbunds missachten will, kann das tun. Er muss jedoch zuerst aus der Gesellschaft der Friedensfahrer ausscheiden. Er darf nicht mehr in unserem Namen handeln. Und er wird fortan keine Unterstützung erhalten.
    Dass die Entstehung einer Negasphäre schon im frühen Stadium unglaubliches Leid verursachen wird, ist unstreitig. Das Wissen darum verursacht mir Pein. Doch die Friedensfahrer dürfen sich nicht den Hohen Mächten des Chaos oder der Ordnung entgegenstellen - sonst werden sie vernichtet.
    Und alle Wesen, die unserer Hilfe und unseres Schutzes bitter bedürfen, stehen allein - weil es dann keine Friedensfahrer mehr gibt.
    Ein Kampf gegen die Negasphäre", sprach Borgin Sondyselene, „wäre unser Ende.
    Die Heiße Legion hält, geht es hart auf hart, keine Elitetruppen der Chaotarchen auf. Nebenbei: auch keine der Kosmokraten. Wir würden folglich nicht das Geringste an Positivem bewirken können - und wir würden die Völker der Universalen Schneise, die mit Hangay nicht in Verbindung stehen, einer wichtigen, in manchen Fällen überlebenswichtigen Institution berauben.
    Friedensfahrer sein", sprach Sondyselene, „heißt nicht nur, Leid zu lindern; sondern es heißt auch, Leid zu tragen. Und die eigenen Grenzen zu erkennen.
    Du bist jung, Kantiran von Satrugar, und heißblütig", sprach Sondyselene, die Falten seiner Robe straffend. „Nichts dagegen einzuwenden. Ich neide dir deine Unbedarftheit. Akzeptiere dennoch, dass dein Antrag am Veto des Patronats scheitert. Gehe in dich. Denke gründlich nach. Meditiere über unser Credo. Und erhebe deine Stimme erst dann wieder, wenn du älter und weiser geworden bist." Tja. So. Hätten. Wir. Das. Auch. Erledigt.
    Härtere verbale Züchtigungen hatte nicht mal die Paragetha des Göttlichen Imperiums anzubieten gehabt. Ich torkelte, fassungslos, irgendwie an meinen Sitzplatz zurück. „Gut gemeint", tröstete mich Auludbirst grinsend, „kann auch ziemlich daneben sein."
     
    *
     
    Um mir vollends klar zu werden, was in dieser Nacht vorgegangen war, brauchte ich einige Zeit.
    Worauf der ganze Zirkus hinauslief, hatte offenbar von Anfang an festgestanden.
    Einzig, welcher Idiot sich dafür hergeben würde, den Enthonen begeistert ins offene Messer zu springen, war noch Gegenstand der Verhandlung gewesen.
    Nun, das hatten wir somit besprochen: Ich.
    Kantiran da Vivo-Rhodanvon Satrugarach, lecktmichdochallekreuzweise! „Weltschmerz?", fragte Ejdu, die Hand auf meinem Oberschenkel. „Die Enthonen haben mit ihrem Veto ein gemeinsames Auftreten der Friedensfahrer gegen die Negasphäre verhindert", brabbelte ich vor mich hin.
    Wo waren wir?
    In Hakkans Schuppen natürlich.
    Auludbirst, das lebende Chemielabor, lieferte die Getränke, Geräuche und Geschnüpfe für diese Kaschemme. Wo sich die wilderen Hunde der Friedensfahrer trafen. Die Freidenker der Freidenker.
    Oder die Aufmüpfigen. Es kam bloß auf den Gesichtspunkt an.
    Ejdu Melia hatte einen ganz reizenden Punkt im Gesicht. Mitten auf der Stirn.
    Komisch, dass er mir noch nie

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