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2335 - Das Geheimnis der Enthonen

Titel: 2335 - Das Geheimnis der Enthonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufgefallen war. „Der Patron hat den versammelten Friedensfahrern für ihren nimmermüden Einsatz gedankt, der zum Wohl der Lebenden ist", lallte ich. „Und damit die Versammlung im Palais Ellega abrupt beendet. Zack und aus. Gehet hin in meinem Angedenken und spielet weiter mit euren Winzigkeiten."
    „Ich weiß", gurrte die Engelin. „Ich war dabei. Keine schlechte Idee, das mit den amüsanten Kleinigkeiten."
    Einen schnell wieder verwehenden, stroboskopischen Augenblick lang erkannte ich, wie sie wirklich beisammen war. Grindig. Räude zerfraß ihre ehemals rosafarbenen, plüschweichen Flügel. Die Haut klebte auf den Knochen. Ihr Lächeln entsprach dem erstarrten Grinsen einer Mumie. „Zu dir oder zu mir?", fragte sie.
    „Du kennst meine Bleibe. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich deine heute noch kennen lernen will."
    Ich erwachte, den Kopf zwischen ihren vier schlaffen, angesabberten Brüsten geborgen. Sah, blinzelnd, aus dem Fenster.
    Auf die unerbittliche, graue Mauer des Asha Ger.
     
    *
     
    Der Revisor hat sich, routiniert seinen Ekel überwindend, an die Fersen des jungen Humanoiden geheftet, der sich zum Wortführer der Kritiker aufgeschwungen hat.
    Auch den Maskenträger hat der Revisor beobachtet, auf dessen Schulter ein seltsamer schwarzer Vogel sitzt und der nur sehr selten spricht. Ein angenehmer Zeitgenosse.
    Rosella Rosado geht wieder zur Tagesordnung über. Der Auflauf um das Palais Ellega wird sich inzwischen allmählich zerstreut haben.
    Zerstreuung! Der Revisor sehnt sich nach harmlosen Spielen, nach dem Wettstreit von Dichtern und Denkern, statt dem universal viel weiter verbreiteten von Richtern und Henkern. Aber er kann fast nichts dagegen tun, nur weiterhin sein Bestes geben.
    Niemand sieht den Revisor. Alle grüßen ihn; erweisen dem Wesen, das er verkörpert, beiläufig ihre Reverenz. Sie nehmen nur das Futteral wahr, und sie lassen sich so gern davon blenden.
    Je nun. Dass ihn Melancholie ereilen würde, hat ihm Borgin Sondyselene schon vor Jahrtausenden prophezeit.
    Der Revisor versteht sehr genau, weshalb die Enthonen diese Vollversammlung einberufen mussten: Der Patron hat korrekt erkannt, dass unter den Friedensfahrern eine schädliche Strömung entstanden ist. Dass es nötig wurde, den Geheimbund als Ganzes wieder auf das Credo der Friedensfahrer einzuschwören. Gelungen. Vollbracht. Absolviert, denkt der Revisor humorlos, während er sein gut isolierendes Äußeres an der Umgebung reibt.
    Und was jetzt? 3.
    Das Duell Altasinth und Noppzrahn April und Mai 1339 NGZ Aus meiner Trübsal errettete mich Cür ye Gatta.
    Die Frequenzhörerin informierte mich darüber, dass am virtuellen schwarzen Brett jemand gesucht wurde, der sich auf die Beeinflussung von Tieren verstand. Es ging um ein Projekt, das voraussichtlich nicht länger als ein paar Wochen dauern sollte.
    Ein kleiner, feiner, zeitlich begrenzter Einsatz? Das war vielleicht genau das Richtige, um auf andere Gedanken zu kommen.
    Und ein wenig Abstand von Ejdu konnte auch nicht schaden. Also ging ich zu dem Treffen, das in der Wartehalle am Raumhafen von Ellegato stattfand.
    Der langgestreckte, Sförmig geschwungene Saal erfüllte mehrere Funktionen. Am einen Ende befanden sich die Transmitter, durch die man zum Kapellen- und zum Orakelmond gelangte, am anderen die Terminals des schwarzen Bretts. Entlang der einen Längswand waren Sitzgruppen sowie Essens- und Getränkeautomaten verstreut, entlang der anderen eine Vielzahl von Altären.
    Wieweit die Friedensfahrer, die sie errichtet hatten und betreuten, tief religiöse Gefühle hegten oder aber einer Liebe zum Kitsch frönten, entzog sich meiner Kenntnis. Vielleicht hielten manche mittels folkloristischer Bräuche eine geistige Verbindung zur unerreichbaren Heimat aufrecht, und andere machten sich ganz einfach einen Spaß.
    Jedenfalls war das Angebot an Gottheiten, denen man hier huldigen konnte, ein bunt gemischtes. Die „Kirche der Alpha-Beter" beispielsweise verehrte das „Große All-A" als universalen Ursprung der Schriftsprache und somit des bewussten Denkens. Wer sich dieser Kirche anschließen wollte, las ich auf einer Tafel, musste das Gelübde ablegen, niemals einen Satz ohne mindestens sieben „A"Vokale zu formulieren, maximal aber drei „Z"- Konsonanten zu verwenden.
    Nun, wenn man sonst keine Hobbys hatte....
    Gleich daneben lud eine Statue des „Heiligen Pocsoxters" zur Kontemplation ein. Sie stellte ein Wesen aus zwei übereinander gestellten Reifen

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