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2335 - Das Geheimnis der Enthonen

Titel: 2335 - Das Geheimnis der Enthonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zunehmen würde.
    Je weiter die Nacht voranschritt, desto plastischer schälte sich heraus, auf welch ungeheuer breiter Front speziell die Kräfte des Chaos agierten. Viele Friedensfahrer äußerten sich zutiefst besorgt. Sie gaben einen Überblick über Geschehnisse in fernen Galaxien, von denen mir noch nicht einmal die Namen zu Ohren gekommen waren. Auch Saedelaere und Auludbirst mussten zugeben, dass sie fast alle weder kannten noch einigermaßen genau zuzuordnen vermochten.
     
    *
     
    Mir wurde in jenen Stunden einmal mehr bewusst, wie unvorstellbar gewaltig das Gebiet war, entlang dessen sich die Universale Schneise erstreckte. Hunderte Millionen Lichtjahre, tausende Galaxien ...
    Das sagt und denkt sich leicht.
    Begreifen hingegen, begreifen kann unser armseliger Verstand diese Dimensionen nicht.
    Und der Kampf, der zwischen Chaos und Ordnung tobte, blieb keineswegs auf die wenigen uns bekannten Regionen des Kosmos beschränkt!
    Ich bekam eine Gänsehaut, als mehr und mehr winzige Teile dieses sinnverwirrenden, überaus komplexen Puzzles sichtbar wurden und sich die irrwitzig exorbitante Ausdehnung des gegenwärtigen und zukünftigen Schlachtfeldes ansatzweise erahnen ließ.
    Strategisch Versiertere als ich verliehen ihren Mutmaßungen Ausdruck, dass die Ordnungsmächte in den nächsten Jahrhunderten, wenn nicht gar im nächsten Jahrtausend daran gehindert werden könnten, in die lokalen Konflikte einzugreifen. Weil ihre Truppen an anderer Stelle im Universum (oder Multiversum) massiv durch Attacken der Chaotarchen gebunden waren! „Klar werden die Kosmokraten durchschaut haben", führte etwa 'nan-Si, mit dem wir im Rahmen der Zheiranz-Mission zusammengearbeitet hatten, in seinem etwas weitschweifigen Beitrag aus, „dass es sich bei vielen Aktionen um Ablenkungsmanöver handelt. So ein Kosmokrat ist ja, wenn mir die Damen und Herren Kollegen diese saloppe Formulierung gestatten, auch kein Trottel."
    Auludbirst grunzte, schlug sich an den Froschschädel und blies den Kehlsack zu vollem Volumen auf. Es gelang mir gerade noch, ihn davon abzuhalten, seiner Abneigung gegen den Arachnoiden Luft zu machen. Dann hätte er seiner Umgebung nämlich endgültig den Atem geraubt. „Trotzdem gehen die Angriffe an die Substanz", flötete 'nan-Si, „und müssen vordringlich abgewehrt werden, ehe man sich anderen Fronten zuwenden kann.
    Darum werden Probleme wie das der entstehenden Negasphäre möglicherweise an den langen Faden gehängt und gewisse währenddessen eintretende Kollateralschäden in Kauf genommen.
    Denn als zimperlich gegenüber niedrigeren Existenzformen haben sich auch die Kosmokraten in der Vergangenheit eher selten erwiesen. Lasst es mich mit den unvergesslichen Versen eines großen Lyrikers meines kleinen Volkes exemplifizieren. Wie ich weiland leichten Cheliceres dichtete ..."
    Sprunghaft stieg der Lärmpegel an.
    Hinterher sollte 'nan-Si, dessen Kunstergüssen so gut wie niemand zugehört hatte, dennoch den stärksten Applaus des bisherigen Abends einheimsen. Wir alle waren dankbar für die kurze Denkpause, die er uns verschafft hatte, und nutzten sie weidlich, um uns aus den Proviantbeuteln zu stärken.
     
    *
     
    Ganz zufrieden ist der Revisor nicht mit dem Verlauf der Veranstaltung. Aber er hat gelernt, seine persönliche Befindlichkeit hintanzusetzen.
    Der Revisor nimmt zur Kenntnis, wie während der, nächsten Reden die Stimmung allmählich in eine Richtung kippt. Das Maß füllt sich, der Grenzwert wird bald überschritten sein.
    Eine Mehrheit der Friedensfahrer scheint bereit, das alte Dogma der Nichteinmischung in diesem Fall zu modifizieren, zu lockern, wenn nicht überhaupt zu verwerfen. Immerhin stellt die Negasphäre eine Bedrohung ganz besonderer Art dar.
    Doch niemand bringt es auf den Punkt.
    Keiner wagt, es konkret auszusprechen,„in die richtigen, unmissverständlichen Worte zu fassen.
    Bis auf einen, der dem Revisor ebenfalls wohlbekannt ist
     
    2.
     
    Der Patron Wohnmond Fumato, 31. März 1339 NGZ Mein Chronometer zeigte sowohl die hiesige als auch zwei in der Milchstraße gebräuchliche Zeitrechnungen: Arkonidisch und Terranisch.
    Dort, in der alten Heimat, war längst ein neuer Tag angebrochen. Hier, unter dem fremden, inzwischen vertraut gewordenen Himmel, den der riesenhafte Gasplanet Sumnat dominierte, ließ sich noch lange kein Ende der Nacht absehen.
    Stunde um Stunde verging. Friedensfahrer um Friedensfahrer ergänzte das schreckliche Mosaik, fügte immer neue

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