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2336 - Das Wunder von Terra

Titel: 2336 - Das Wunder von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wachflotte Sol. Er teilte sein Aufgebot in zwei Kontingente, eingeschlossen PRAETORIA. Mit Linearetappen durcheilten sie das System.
    Seine Flottenteile stellte Rhodan den beiden Feind-Verbänden gegenüber, in dem sicheren Wissen, dass sie im Fall eines Durchbruchs nichts zum Schutz der Menschheit bewirken konnten. „Ortung!", gellte eine Stimme aus der Orterzentrale. „Traitanks bauen Schutzschirme auf! Es sind Fraktale Aufriss-Glocken!"
    FAGs waren die stärksten Defensiv-Systeme, die die Terminale Kolonne kannte. Sie wurden eingesetzt, wenn es galt, Geschützfeuer zu absorbieren - oder starkes Streufeuer abzuleiten, dachte Rhodan, wie es bei Massenbeschuss entsteht.
    Rhodan begriff: Es war so weit.
    Die Anzeigen der Orter schnellten im Bruchteil einer Sekunde in den Rot-Bereich.
     
    *
     
    Junior Solari hatte nie erlebt, dass fünfzigtausend Zuschauer derart auf das Spielfeld brüllten, in drei Jahren als Profi nicht. Gänsehaut kroch über seinen Rücken. Das Spiel war nicht länger nur ein Spiel, begriff er, sondern ein Ventil der Gefühle, aber das war Fußball, und Nordstern hatte nichts weniger zu tun, als den Gegner zu zerstören. Und Luna Levitator stand auf dem Feld, um das nicht zuzulassen.
    Solari übernahm den Anstoß.
    Durch eine Wand aus Regen stießen die Nordstern-Stürmer in ihre Hälfte vor.
    D'Accuzu spielte Solari an, und bevor er sich mit dem Ball drehen konnte, riss ihm ein Hammerschlag von hinten die Knöchel weg. Im ersten Moment fühlte er den Schmerz nicht, dann aber bäumte sich Solari in der Pfütze aus Regenwasser auf, in die er gefallen war, und stieß einen Schrei aus, der im Toben des Stadions unterging.
    Er kam mit steifen Knochen hoch. „Geh nach vorn!", herrschte D'Accuzu ihn an.
    D'Accuzu führte den Freistoß aus. Solari war schon wieder auf dem Weg, unterwegs Richtung Nordstern-Strafraum. Die nächsten fünf Minuten kam nicht ein einziger Ball, Van Zeldern und seine Nebenleute spielten Morg D'Accuzu und die Levitator-Abwehr schwindlig, als gebe es keinen Regen, als gebe es keinen Grund, vor Totmacher und D'Accuzu Furcht zu empfinden.
    Doch Nordstern schoss kein Tor.
    Daran klammerte sich Solari.
    Er rückte zum Mittelkreis, begann zu grätschen und zu treten, so gut er konnte, und die Schläge, die ihn trafen, verwandelten seine Beine in schmerzende Stelzen. Kämpfen, Junior, kämpfen! Aber nein, es gab die Stimmen nicht, es gab nur Regen und das Brüllen von den Rängen, das ihn niederprügeln wollte. Die Bälle rutschten schnell wie Blitze über den nassen Untergrund. Solari flog die Lunge weg, der Januar-Niederschlag von Terrania war eisig kalt und lähmte seine Muskeln, und das Letzte, was ihn auf den Beinen hielt, waren Totmacher und D'Accuzu, die dem Nordstern-Wirbel Grenzen setzten.
    Alderfarn wechselte Klumpfuß ein, bevor die erste Halbzeit gespielt war.
    Solari begriff im Unterbewusstsein, dass ein Stürmer den Platz verlassen hatte; was die Aussicht, die Übermannschaft aus der Hauptstadt zu besiegen, auf nahezu null reduzierte.
    Er nahm den Ball an, der ihm vor die Füße sprang, ein Querschläger aus der Abwehr, setzte über eine Pfütze weg - und wirbelte durch die Luft, als ein Gegenspieler von der Seite in seine Beine fuhr.
    Van Zeldern persönlich reichte ihm die Hand.
    Solari blickte in das grinsende berühmte Gesicht. Van Zeldern zog ihn hoch, scheinheilig wie ein Winkeladvokat, und Solari trat ihm lächelnd auf den Knöchel, als er die Verzeihung annahm.
    Die Halbzeit dehnte sich zur Ewigkeit. Als der Abpfiff durch das Stadion tönte, blickte er zu den Holo-Kuben hoch: Der Spielstand lag bei 0:0, noch immer. Ein Wunder, das kaum zu erklären war.
    Solari humpelte Richtung Kabine.
    Totmacher kam von hinten, legte ihm den Arm um die Schultern und zeigte wie ein Raubtier seine Zähne. „Was denn, du Schreckwurm!", schrie er. „Erst müssen sie uns mal besiegen! Das wird gerade lustig hier!"
     
    *
     
    Über Galapagos herrschte praktisch Terrania-Wetter, dicker, öliger Niederschlag auf Grund der Regenzeit, die Anfang Februar gerade am Anfang stand.
    Nur die Temperatur war mit 27 Grad viel angenehmer.
    Marc London hatte einen Unterstand im Freien aufgebaut, weil ihm das Leben in der Korvette HOPE zu sehr aufs Gemüt schlug. London war Städter, ein Bürger von Terrania, und wäre nicht Fawn Suzuke gewesen, hätte er längst die Isla Bartolome verlassen.
    An diesem Morgen - Galapagos war knapp einen halben Tag hinter TerraniaZeit - verfolgte er den

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