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2336 - Das Wunder von Terra

Titel: 2336 - Das Wunder von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Albion3D, „Mond-Touristen erreichen Viertelfinale!" Levitator stand in der Runde der letzten Acht. Nicht schlecht für eine Mannschaft, die als Underdog gestartet war.
    Vor dem Hotel Galactic hielt die Presse Wache. Es war nicht so ein Betrieb wie bei Nordstern und Solar, vermerkte Solari, den Mannschaften der Stadt. Doch Luna Levitator hatte sich ins Bewusstsein gespielt.
    Der nächste Gegner hieß Altra Barcelona, eine Mittelklasse-Mannschaft - und zum ersten Mal ging Luna als Favorit ins Spiel.
    Solari erwischte einen Sahne-Tag, bei Sonnenschein und prall besetzten Rängen.
    Alderfarn behielt am Ende Recht, Levitator hatte sich gefunden, weil sie miteinander spielten und nicht aneinander vorbei.
    Als die Nacht anbrach, zogen Wolken über die Stadt, und einsetzender Regen verbarg den glimmend roten Himmel. Solari trieb durch den Antigravschacht schwerelos zum Dach des Hotels. Er trat ans Geländer, blickte mit nassem Haar über die Lichter von Terrania, so weit die Sicht reichte, und er wünschte sich, er hätte den Sieg teilen können. Nein, nicht den Sieg selbst, überlegte er lange, sondern das Gefühl, das mit dem Sieg verbunden war.
    Aber mit wem? 8.
    Halbfinale: Sonntag, 3. Februar 1345 NGZ „Der Himmel öffnet seine Schleusen", meinte ausgerechnet Totmacher pathetisch, als der Mannschaftsgleiter auf das Magellan-Stadion zuhielt, im Südosten von Atlan Village. „Scheißregen. Das macht die Bälle schnell, und das macht mir Sorgen."
    „Wieso?"
    „Weil ich neunzig Kilo wiege. Je schwerer du bist, je glatter der Rasen, weißt du doch selbst, Kleiner. Aber du, du wiegst ja nichts."
    Tausende Menschen strömten zu den Einlasstoren, denn an diesem Tag war das zweite Halbfinale, und Levitator traf auf Nordstern Terrania. Auf die Fußball-Götter aus der Hauptstadt.
    Asia Delhi hatte tags zuvor, in Halbfinale eins, die Sahara City Rangers vom Feld radiert. Das Traumfinale Nordstern gegen Asia schien damit zum Greifen nah - nach der Papierform. Schenkte man der Presse Glauben, hatte Levitator schon verloren, bevor angepfiffen war.
    Solari hielt sich seine Trainingstasche über den Kopf, als er aus dem Gleiter stieg, und wenn es hundertmal sein Weichei-Image nährte. Ein PrallfeldZaun riegelte die zwanzig Meter zum Kabinentrakt ab.
    Rechts pressten Nordstern-Fans gegen den Riegel, mit hassverzerrten Fratzen, als repräsentiere Levitator die Terminale Kolonne. Liebend gern hätte der Mob sie niedergebrüllt, doch der Zaun ließ von rechts keinen Schall passieren.
    Links verharrten die Journalisten, fast alle in Wetterkleidung. „... TTC mit letzten Nachrichten, D'Accuzu, ein Interview für ..."
    „Junior, ein Wort zum Gegner! „... berichtet von einem Dopingvergehen!
    Ist es wahr, dass ..."
    Sie kleideten sich um, gingen zum Aufwärmen raus, mit wasserdichten Regenleibchen, und das halbe Stadion war längst mit Nordstern-Fans besetzt.
    Albion3D hatte angekündigt,. Rhodan persönlich werde zugegen sein, immerhin der Schirmherr, doch Solari hielt die Meldung für erfunden. Rhodan war der Resident. Nach Solarfis Meinung gehörte er zur Flotte in den Weltraum. Er sollte tun, wofür man ihn gewählt hatte: die Menschheit schützen und nicht repräsentieren in einem Fußballstadion.
    Er schaute auf die Ehrenlogen: In einer saß ein kleiner Mann mit Glatze, der vermutlich Adams war, aber kein Rhodan, und Solari fand den Gedanken beruhigend, den Unsterblichen in PRAETORIA zu wissen. Er spürte vibrierende Unruhe.
    Diesmal lag es weder an der Terminalen Kolonne noch an Catalina Tampa, keine Ausreden - es war das unglaubliche Gefühl, ein Halbfinale zu spielen. Vor vier Jahren hatte er in Luna City am Trivid gehockt, war ein kleiner begabter Spieler mit großen Träumen gewesen. Nun trug er das Levitator-Trikot, war das größte Talent vom Mond, sein Mitspieler D'Accuzu war das größte Arschloch, das er kannte, und Wundertrainer Alderfarn versprach den Titel, wenn sie nur den Glauben hatten.
    Die ersten Nordstern-Spieler traten auf den Rasen.
    Ein kollektiver Schrei lief durch die Ränge, als Van Zeldern folgte, der berühmte Dirigent; der Mann mit den Sternenschuhen. Van Zeldern winkte dünkelhaft, drehte eine Ehrenrunde und begann sich aufzuwärmen, mit der Strahlkraft eines Popstars. Seine Schuhe glitzerten wie ein Haufen Sterne, ein hübscher holografischer Effekt, nicht mehr. (Van Zeldern war Linksfuß - wie Solari. Gutes oder schlechtes Omen?) Manche Spieler winkten Richtung Alderfarn, immerhin der alte Trainer,

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