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2336 - Das Wunder von Terra

Titel: 2336 - Das Wunder von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vulkanausbrüche, und der Himmel mochte wissen, was geschah, wenn der Erdmond seine Bahn verließ.
    Wenn es zum Äußersten kam, war die Menschheit verloren.
    Wenn nicht, gab es eine Chance - und allein für diesen Fall plante sie. Die Chance wurde größer, je besser für die Menschen gesorgt war. Ospital nahm für sich in Anspruch, das Verfahren bis zur Perfektion entwickelt zu haben. Jedem Bewohner im Großraum Terrania, bis zu 120 Millionen Wesen, stand ein Platz in einer Bunkerbucht zur Verfügung.
    Doch im Plan klaffte eine Riesenlücke, die sich heute, Mittwoch, den 6. Februar 1345 NGZ, in Menschenleben rächen konnte: Mit kaltem Zorn starrte sie auf die Bilder aus dem Magellan-Stadion. Wie oft hatte sie gepredigt, der Meisterschaft fernzubleiben, und nun hockten alle in der Mausefalle, fünfzigtausend Bürger, deren Sicherheit ihr anvertraut war und die sie dennoch nicht beschützen konnte. Das Trivid zeigte verzerrte Fratzen auf den Rängen, beeinträchtigte Primaten, die sich Fußballspieler nannten, und immer wieder den Ball, der ohne Sinn über ein Rechteck-Feld gedroschen wurde. „Hättet ihr auf mich gehört." Höchste Zeit, entschied sie, dem Spiel ein Ende zu bereiten.
     
    *
     
    Solari schwitzte aus allen Poren, trotz Kälte und Regen, und er versuchte sich einzureden, dass das Spiel nicht zu Ende war, egal welchen Stand die Holo-Kuben zeigten.
    D'Accuzu brachte endlich einen Ball nach vorn, Solari leitete nach außen weiter - und die Flanke, die hereinkam, fiel im Regen von Terrania Totmacher auf den Schädel, der aufgerückt war.
    Der Ball trudelte ins Tor.
    Solari riss die Arme hoch, 2:1, der Anschlusstreff er in der Regenschlacht. Ein Spielzug ohne Planung, nichts als pures Glück, und das wussten auch die Nordstern-Spieler.
    Solari schleppte den Ball zum Mittelkreis.
    Blut rauschte in seinen Kopf, in seinen Beinen sammelte sich Kraft, das Tor trieb ihn wie ein Aufputschmittel, egal wie es gefallen war. Durch das in Agonie gefallene Stadion peitschte für eine Sekunde der Levitator-Schlachtruf. Er ballte eine Hand zum höchsten Rang der Südtribüne, wo plötzlich blaue Luna-Fahnen wehten.
    Zwanzig Minuten noch.
    Wenn es dabei blieb, war Levitator ausgeschieden. Was sie brauchten, war ein zweites Tor. 2:2 hieß Verlängerung, zweimal eine Viertelstunde. Nochmal dreißig Minuten, davon war er überzeugt, stand Van Zeldern nicht mehr durch - wohl aber das Levitator-Team, stabil nach der Schinderei im Mare Imbrium.
    Sie stellten sich am Mittelkreis auf.
    Solari sah Verachtung in Van Zelderns Blick, für ein Glückstor ohne Kunst, dem nassen Ball geschuldet - und dennoch zählte es so viel wie jeder der zwei Nordstern-Treffer.
    Van Zeldern grinste dünn. Im Blick des Dirigenten stand die Sicherheit, jederzeit mit einem dritten Treffer nachzulegen, sollte es notwendig sein.
    D'Accuzu fing den ersten NordsternAngriff nach dem Treffer ab, mit einem Tritt in Van Zelderns Wade, der Solari beim Hinsehen den Atem nahm; doch der Kerl stand auf, als wäre nichts geschehen. Das Foul leitete grausame zehn Minuten ein.
    Solari lag öfter im Matsch, als er auf den Beinen stand, und sein Knie meldete sich mit einem ekelhaften Stichschmerz, als wäre ein Band beschädigt, das bislang heil gewesen war. Er humpelte zur Außenlinie, von fünfzigtausend Feinden ausgepfiffen, und ließ vom Physiomed ein Schmerzmittel sprühen.
    Alderfarn stand mit dabei, schrie auf Solari ein, doch er hörte nicht. Alderfarn war nicht mehr Teil des Spiels.
    Van Zeldern rückte nach vorn. Hin zum Levitator-Strafraum, wo jede Aktion das Ende bringen konnte. D'Accuzu folgte ihm, wohin auch immer.
    Solari füllte die Lücke, die D'Accuzu riss, die Levitator-Taktikschule, in Ketten stehen, keine Lücke lassen. „Junior!", brüllte Totmacher ihn über dreißig Meter nieder, durch den Höllenlärm im Stadion. „Was springst du defensiv herum? Sieh zu, dass du nach vorne kommst!"
    Solari wollte kontern, doch Totmacher legte nach: „Ob wir drei kriegen oder vier, ist jetzt scheißegal!"
    Solari war zu atemlos zum Fluchen.
    Ambest hatte Recht. Er gab das Mittelfeld preis und lauerte am NordsternStrafraum.
    Dreimal drosch D'Accuzu den Ball nach vorn, dreimal rannte Solari vergeblich.
    Beim vierten Mal brachte er den Ball unter Kontrolle, schlug zwei Haken, fast als wäre er Van Zeldern, und sah mit einem Mal nur noch den Torwart.
    Ein grässliches Tackling riss von hinten seine Knöchel weg.
    D'Accuzu kam nach vorn, während sich Solari

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