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2349 - Wurmloch ins Solsystem

Titel: 2349 - Wurmloch ins Solsystem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gesehen hatte.
    Und sogar dann, wenn dieses Monstrum nicht nur in Kern- und Seitenblöcke, sondern teilweise bereits in Einzelwürfel aufgegliedert in der Samtschwärze des interplanetaren Weltraums hing.
    Im Widerschein der fernen Sonne erschien PRAETORIA im scharfen Kontrast von Licht und Schatten erstarrt.
    Perry Rhodan ließ seinen Blick über das bizarre Konglomerat gleiten. Zwei der 3000-Meter-LFT-BOXEN lösten sich von den anderen und beschleunigten. Sie nahmen Kurs auf Luna, würden dort mehrere Tage in den Oberflächenwerften stehen. Bei Oberstleutnant Pasteur wusste Perry Rhodan die Aktion in guten Händen.
    Ein ungutes Gefühl ...? Nein, das hatte er nicht. Das hatte keiner seiner schnell zusammengewürfelten Crew, sofern die Betreffenden es nicht sehr gut verstanden, ihr Unbehagen zu verbergen. Mehr als zehn Minuten Zeit für die Entscheidung hatte er keinem gelassen.
    Des Risikos war sich jeder bewusst, er selbst im Besonderen. Auf SKARABÄUS-104 wartete das Unbekannte, und vielleicht war es sogar identisch mit den Chaosmächten.
    Aber das war nur eine Möglichkeit. Die Wahrheit musste er herausfinden. Sogar dann, wenn er sich hinterher dafür verwünschte, in ein Wespennest gestochen zu haben.
    Anders würde es schlimmer sein, falls er sich jemals vorwerfen musste, eine Chance leichtfertig oder aus falsch verstandener Vorsicht heraus vertan zu haben. „Wir fliegen ein!", wandte er sich an Gricelda Briggs, die Pilotin.
    Die Frau mit dem zentimeterkurzen blutroten Haar - böse Zungen behaupteten in schöner Hartnäckigkeit, dass sie es sich zur Lebensaufgabe gemacht habe, Reginald Bull mit ihrem Igelhaar um den Finger zu wickeln - bestätigte knapp. In der Flotte galt Gricelda als einer der mutigsten Piloten überhaupt. Mehrere Space-Jet-Prototypen hatte sie im wahrsten Sinne des Wortes zu Klump geflogen; diese Modelle waren danach nie in Serie gegangen. „Schleichfahrt!", kommentierte die Frau die kaum wahrnehmbare Bewegung des SKARABÄUS.
    SK-PRAE-104 wurde von der Hyperperforation aufgesogen.
    Vorübergehend keine optische Sicht.
    Wogende Nebelschwaden schienen sich um das schwer gepanzerte Schiff herum zusammenzuballen.
    Dann war da nur noch diffuse Helligkeit in einem endlos erscheinenden Tunnel. „Die Ortung fällt ab!", meldete Judson Zosel, der nach einem spezialisierten Hyperphysikstudium mit Schwerpunkt Ortungstechnik als Quereinsteiger zur Flotte gekommen war und wie die übrigen Besatzungsmitglieder mehrere Fähigkeiten in sich vereinte. Zosel hatten es die Kampfsportarten galaktischer Völker angetan, die er trotz seiner 98 Jahre in regelmäßigem Training ausübte. „Ich bekomme kaum eine Anzeige herein.
    Die Tunnelwandung reflektiert nicht, sie absorbiert."
    „Ausfall der Geschwindigkeitskontrolle", bemerkte Gricelda Briggs. „Geschätzter Wert bei zwanzig Metern in der Sekunde.
    Aber das ist subjektiv, es fehlen Anhaltspunkte."
    Inmitten trüber Schwaden schien das Schiff kaum voranzukommen. Zeitweise entstand sogar der Eindruck einer gegenläufigen Bewegung, wenn Schlieren die Tunnelwandung überzogen und zuckend vorbeihuschten.
    Erst seit zwei Minuten bewegten sie sich durch diese seltsame Umgebung, stellte Perry Rhodan mit einem Blick auf sein Kombiarmband fest. Sofern nicht auch die Zeit Veränderungen Unterlag. Das war bei der ersten Untersuchung der zurückgekehrten Sonde bislang unbeantwortet geblieben. „Langsam beschleunigen!", forderte er die Pilotin auf.
    Nichts veränderte sich. Der SKARABÄUS schien stillzustehen. „Strangeness-Werte?"
    „Keine Anzeige!"
    Der SKARABÄUS war mit seiner primitiven Technik auf Robustheit ausgelegt. Vor allem für Spezialeinsätze im Nahbereich von Hyperstürmen konzipiert, konnte sich das aus zwei unterschiedlich großen Kugelzellen kombinierte Boot ebenso unter Strangeness-Bedingungen bewähren.
    Rhodan glaubte, bereits die ersten Anzeichen einer beginnenden Strangeness-Veränderung wahrzunehmen. Eigentlich waren es Kleinigkeiten wie ein verwirrter Blick oder eine hastige und unkontrollierte Bewegung, die sich jedoch rasch summierten.
    Zack Karabin malträtierte plötzlich die Funkanlage, starrte auf die leeren Eingangskontrollen und sackte schluchzend in sich zusammen.
    Die Pilotin warf Rhodan einen bedeutungsvollen Blick zu. „Ich glaube, es geht einigen nicht gut", sagte sie leise. „Wie fühlst du dich?", gab er zurück.
    Perry Rhodan hatte den Eindruck, dass seine Stimme dumpf klang, gedehnt, als sei die Zeit tatsächlich im

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