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2350 - Das schreiende Schiff

Titel: 2350 - Das schreiende Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde, doch nichts dergleichen geschah. Er war zwar nicht mehr vollständig Herr seiner Sinne, seiner Gedanken, seiner Koordinationsfähigkeit, doch die Belastung verlief linear.
    Auf einmal war er durch.
    Noch verliefen seine Gedanken träge, doch die Strangeness-Belastung schien bereits abzuklingen. Er versuchte sich zu erinnern, was geschehen würde, wenn er diesen Hebel zog oder jenen. Zuerst wollte es ihm nicht einfallen, doch dann stellte sich eine rudimentäre Erinnerung ein, und er zog ihn.
    Offensichtlich war es der richtige gewesen.
    Die DÄDALUS bremste ab und stoppte ihre Fahrt nahe dem Ausgang des Dimensionstunnels.
    Einen Moment lang wusste Rhodan nicht, wo er war. Von hier aus war das Licht Sols zu erkennen. Ähnlich wie vom Solsystem aus das Licht der Doppelsonne, kam es ihm in den Sinn, und sein Verstand setzte wieder ein.
    Er sah sich um. Seine Bewegungen waren noch träge, schwerfällig, nicht zielgerichtet genug, um nach den Anzeigen sehen zu können.
    Aber die sechs Terraner waren überhaupt nicht mehr aktionsfähig und Gucky erst recht nicht. Er musste allein eine Entscheidung treffen - aber das war er ja gewohnt.
    Er versuchte, sich auf die Instrumente zu konzentrieren, und nach einer kleinen Ewigkeit gelang es ihm etwas besser. Aber sie waren noch immer keine Hilfe, spielten einfach nur verrückt.
    Ihm blieb keine Wahl, er musste den Rückzug einleiten. Solange sie außerhalb des Tunnels weilten, konnten sie auftretende Instabilitäten nicht mehr wahrnehmen, und es gab beim Zusammenbruch des Tunnels kaum Vorwarnzeit.
    Schweren Herzens streckte er die Hand aus, um die Triebwerke zu aktivieren, als jene größte anzunehmende Unwägbarkeit eintrat, die er gern vermieden hätte, aber von vornherein einkalkuliert hatte.
    Schließlich - und dann doch irgendwie überraschend, als es geschah - erlosch die Hyperperforation, und die DÄDALUS saß auf der unbekannten Seite des Tunnels fest.
     
    *
     
    Rhodan atmete tief durch, versuchte sich zu beruhigen, zu konzentrieren, so schnell wie möglich die vollständige Kontrolle über Körper und Geist zurückzuerlangen.
    Unmittelbare Gefahr bestand nicht. Die Instrumente arbeiteten noch immer nicht wie gewohnt, verzeichneten aber zumindest keine bedrohlichen Aktivitäten.
    Worauf sie sich natürlich nicht verlassen konnten, da sie ja nicht wie gewohnt arbeiteten.
    Allerdings war genau das eingetreten, was er hatte vermeiden wollen. Niemand konnte sagen, wie lange sie hier gestrandet waren und ob ihnen jemals die Rückkehr gelingen würde. Doch der Zellaktivatorchip in seinem Schlüsselbein prickelte belebend, und Rhodan verspürte seltsamerweise nicht die geringste Besorgnis.
    Er sah nach den anderen. Gucky schlief tief und fest, und die Himmelsläufer und Weltenretter wanden sich unruhig und benommen in ihren Sesseln. Rhodan wurde klar, dass er vorerst auf sich allein gestellt war, doch er hielt es für das Beste, sie vorerst ruhen zu lassen, damit sie den Strangeness-Schock so schnell wie möglich überwanden.
    Die Instrumente funktionierten fast schon wieder normal und zeigten wieder interpretierbare Werte an.
    Rhodan pfiff leise auf. Sämtliche Sterne, die sie erfassten, waren ihm und der ebenfalls allmählich wieder funktionsfähigen Positronik vollständig unbekannt. „Suchvorgang fortsetzen!", befahl en „Alle Vergleichsmöglichkeiten aus der Datenbank heranziehen!"
    Widerstrebend drängte sich ihm die Erkenntnis auf, dass sie vorerst in dem System der weißorangefarbenen Doppelsonne gefangen waren.
    In einer Pararealität oder in einem fremden Universum? Und bevor nicht ein neuer Dimensionstunnel entstand, kamen sie von hier nicht fort.
    Falls je wieder einer entstehen würde.
    Einer, der genau hierher führte oder zumindest in die Reichweite des SKARABÄUS. Doch die Triebwerke des Schiffs waren weder besonders leistungsfähig noch auf Schnelligkeit ausgelegt, und die Dimensionstunnel waren abhängig von TRAITORS Aktivitäten...
    Rhodan hatte eine gewisse Erfahrung mit Strangeness. Die Auswirkungen hielten sich noch in Grenzen. Es war durchaus möglich, dass es ohne den Ynkeloniumblock mit dem Salkrit noch schlimmer gekommen wäre.
    Alles in ihm brannte danach, die Umgebung zu erkunden, aktiv zu werden, doch die Logik sagte ihm, dass es besser war. sich ebenfalls Ruhe zu gönnen, die Schwäche zu überwinden und den Instrumenten Zeit zu lassen, sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und zwang

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