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2355 - Die Ressourcen-Welt

Titel: 2355 - Die Ressourcen-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Koordinaten ein und sprang auf. Während hinter ihm die Projektion erlosch, fegte der Oahm'Cara den dicken Vorhang zur Seite und warf sich in die Röhre. Überall im Bau erklang das Trippeln der Klauen, begleitet von lauten Rufen. „Viel Erfolg! Kommt heil zurück!" Jaghiro rannte, was seine Beine hergaben. Er entwickelte sportlichen Ehrgeiz, als Erster ins Freie zu gelangen. Dann jedoch nahm er sich zurück, eingedenk der Warnungen, die der Medoroboter ihm mit auf den Weg gegeben hatte. „Ihr Glücklichen!", hallte die Stimme der obersten Brüterin hinter den Kolonnen-Geometern her. „Vertretet unseren Stamm in Würde und tragt dazu bei, dass die Fehler anderer nicht ins Gewicht fallen."
    Der gesamte Bau bebte und summte. Die Alten trommelten gegen die Wände, und die schrillen Stimmen der Brut-Betreuerinnen zeigten an, welches Chaos sich im Brutbezirk rund um das Nest entwickelte.
    Jaghiro rannte ins Freie, warf fast Tenjo um, der hinter den Wächtern auf ihn wartete. „Die Fehler anderer", klackte Jaghiro an Stelle einer Begrüßung. „Meint sie das allgemein, oder bezieht sie es auf Arfyss E'lhacc?"
    „Vielleicht beides. Ich denke, Gill Ashgu hat sie informiert. Oder es gibt eine geheime Information aus dem Zentrum, den E'lhacc betreffend. Ich wünschte, du würdest ihm nie mehr begegnen."
    „Es ist bereits geschehen, Tenjo. Ich habe sie beide wieder gesehen. Du hättest es erleben sollen. Der verhinderte Mörder ist beinahe gestorben vor Schreck."
    „Er ist ein merkwürdiger Oahm'Cara, so völlig anders als alle anderen. Wie kann das nur sein?"
    „Wenn es jemand weiß, dann höchstens eine der obersten Brüterinnen."
    Sie machten sich auf den Weg. Draußen im Hauptbogen holten die anderen sie nach und nach ein, das Team ihres Fahrzeugs war vollständig. Auf einer geordneten Linie setzten sie ihren Weg im Gleichschritt fort, nicht als Zugeständnis an militärischen Drill wie bei den Mor'Daer, sondern damit keiner dem anderen gegen die Klauen schlug.
    Die Koordinaten lagen in einem Außenhangar, vier Ebenen unter dem Bautenland. Übereinander gestapelt schwebten die Oahm'Cara im Antigravschacht abwärts, folgten dem optischen Wegweiser in den für sie offenen Korridor bis zur Schleuse. Dort warteten sie, bis der Automat sie einließ.
    Gemeinsam mit vielen anderen Teams betraten sie nach längerer Wartezeit den Hangar. Die Fahrzeuge warteten schon - Hunderte von Geometer-Gleitern und dazwischen Dutzende INTERDIM-Multidarter.
    Wieder tauchte der rote Lichtfleck vor Jaghiro Ackan auf. Er. schwebte ihnen voraus zu einem der großen Fahrzeuge.
    Der Oahm'Cara hatte sich die Kennung des Fahrzeugs gemerkt. Es war dasselbe, mit dem sie auch ihre Prüfung absolviert hatten.
    Sie checkten ein. Individuelle Ausrüstung führten sie keine mit sich, alles, erwartete sie im Fahrzeug. Nacheinander durchquerten sie den Tunnel, in dem Maschinen ihre Körper mit zusätzlichen Gürteln, Hinterleibschutz, Waffen und Projektoren ausstatteten.
    Jaghiro gewann instinktiv den Eindruck, als ginge es in eine Schlacht. Die Warnungen aus dem Zentrum standen ihm wieder vor seinem geistigen Auge. Die Völker der Ressourcen-Galaxis Milchstraße würden sich mit allen Mitteln gegen die Mitarbeiter der Terminalen Kolonne wehren. Würden sie auch versuchen, die Arbeit der Kolonnen-Geometer zu stören?
    Nein, er glaubte nicht daran. Wären diese Völker den Chaos-Geschwadern überlegen gewesen, hätten nicht Tausende von Kolonnen-Forts über allen wichtigen Welten ihre Arbeit aufgenommen. Zu vielen dieser Planeten würden die Kolonnen-Geometer mit der Zeit kommen, überall dorthin, wo ein Dunkler Obelisk sie rief. Jaghiro nahm sich vor, die Fremdwesen dort nicht nur als Feinde zu betrachten, sondern als künftige Verbündete, denen bisher einfach die Einsicht und Weisheit fehlte. „Glaubt nicht, die TRAITOR-Direktive sei purer Eigennutz", würde er ihnen begreiflich machen. „Es steckt mehr dahinter."
    „Was hast du gerade gesagt?", fragte Tenjo leise. „Gesagt? Ach, vergiss es. Ich habe laut gedacht.
     
    6.
     
    Taje Karoon-Baal schreckte aus dem Schlaf hoch. Eine Hand lag auf seinem Arm, der Schatten eines Akonen ragte neben dem Bett auf. „Eniva hat etwas entdeckt", sagte Jere tan Baloy. „Schau's dir an!"
    Der Ma-Pur richtete sich auf. Das Chronometer an der Wand zeigte den 28.
    August 1345 NGZ Standardzeit, es war kurz nach fünf Uhr morgens.
    Taje erhob sich und folgte Jere hinüber in den Wohnraum. Eniva saß vor der

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