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2356 - Schmerzruf

Titel: 2356 - Schmerzruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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loderten daraus hervor.
    Bruchstücke der Fassade schlugen um ihn her in den Boden. Metallfragmente prasselten nieder. Ein Splitter bohrte sich in seine Seite.
    Oben züngelte weiterhin Feuer ins Freie, und gequältes Jaulen drang aus der Herberge.
    Im nächsten Augenblick sprang die erste mutierte Bestie durch die Flammenwand.
    Der langgestreckte Körper flog in einem perfekten Satz in die teilzerstörte Baumkrone, stürzte krachend tiefer.
    Eine zweite Bestie folgte, eine dritte...
    So viele Tiere sprangen aus der Flammenhölle ins Freie, dass sich Naigon fragte, ob überhaupt eines bei der Explosion gestorben war.
    Der Stolze Herr kam auf die Füße. „Ingittz!" Der andere rührte sich nicht.
    Die Hunde prallten auf, wälzten sich, kamen winselnd auf die Beine. Einer befand sich so nahe, dass Naigon die Gelegenheit nutzte, die Bestie packte und mit bloßen Händen zerriss.
    Dann griffen die anderen Hunde an. Eine verbiss sich in Ingittz' Kehle, der sich nicht einmal zur Wehr setzte.
    Naigon merkte, wie sich bei diesem Anblick etwas in ihm regte. Seine paranormalen Kräfte aktivierten sich ...
    Sein Geist spaltete sich auf, Bewusstseinssplitter rasten den angreifenden Hunden entgegen.
    Doch genau wie in der Wüste konnten sie nicht in die Bestien eindringen. Die Hunde von Udafoor erwiesen sich erneut als resistent.
    Naigon schrie, als sich spitze Zähne in sein verletztes rechtes Bein bohrten. Ein weiterer Hund schnappte nach seiner Kehle. Der Stolze Herr riss den Arm hoch, blockte den Angriff. Die Zähne schnappten zu, bohrten sich in das Fleisch des Arms.
    Alles war verloren. Naigon wusste, dass er sterben würde.
    Die Nut, die sein Gesicht vom Kinn bis zur Stirn teilte, riss auf.
    Naigon erhaschte in diesem Augenblick etwas von seinem Wissen, wurde zu Kirmizz ... und erinnerte sich, dass unter der aufgerissenen Gesichtsfalte sein zweites Gesicht zum Vorschein kommen konnte. Grau verfärbtes Fleisch, farblose Hautwülste. Mitten in ihnen ein Loch, der Schlund.
    Das Stumme Gesicht.
    Es schmerzte. Entsetzlich. Kirmizz schrie.
    Gleichzeitig drang der Schmerzruf aus dem Schlund, ein Geräusch wie raschelndes Laub und mehr: eine mächtige psionische Schockwelle.
    Sie breitete sich ringförmig aus. Die Kiefer der Hunde öffneten sich, die Bestien taumelten zurück, jaulten, winselten...
    Kirmizz schrie unablässig, aus den Halsfalten wie aus dem Schlund. Die psionische Welle hielt an.
    Die Hunde von Udafoor brachen zusammen. Verstummten. Erstarrten.
    Kirmizz ließ das Stumme Gesicht zusammenschnappen. Der Schmerzruf endete. Das Wissen darum, wie er ihn auslösen konnte, das in höchster Todesgefahr entstanden war, verschwand wieder.
    Naigon erhob sich, ignorierte die Schmerzen in den Beinen. Die Hunde waren tot. Ingittz war tot.
    Er blickte sich um. So weit er sehen konnte, lagen Lebewesen auf dem Boden. Kartanin. Incas. Ein Peergateter. Vögel mit zerbrochenen Gliedmaßen, die aus Bäumen oder mitten im Flug abgestürzt waren.
    Fremdwesen, deren Völker er nicht kannte.
    Sie alle waren tot. Der Schmerzruf hatte ihrem Leben ein Ende bereitet. Naigon erschauerte unter der Erinnerung an die Macht, die alles Leben im Umkreis vernichtet hatte.
    Er untersuchte den Toten flüchtig, und der Anblick der fürchterlich zerfetzten Kehle trug zu seiner Beruhigung bei - es war gut zu wissen, dass einer der Hunde ihn getötet hatte und nicht er selbst durch den Schmerzruf. Oder war Ingittz bereits durch den Sturz gestorben und nicht erst durch den Biss der Hunde?
    Die Hunde!
    Naigon hatte sich schon einige Meter vom Ort der psionischen Gewalttat entfernt, als ihm die Lytrila einfielen, die die ehemalige Leibwache als Zeichen ihres Herrn, des Prions, um die engen Halsbänder trug.
    Wenig später war er im Besitz von acht faustgroßen Hyperkristallen und damit eines gewaltigen Schatzes. 23. Juli 1345 NGZ „Nun verfüge ich über ein Vermögen", sagte der Stolze Herr und zog einen Lytrila aus seinem orangefarbenen Gürtel. Er legte den Kristall vor dem ausgemergelten Hauri in der Zentrale des Raumschiffskartells auf dem glänzenden Metalltisch ab.
    Das grüne Glühen der Augen seines Gegenübers intensivierte sich. „In der Tat." Die dürren Hände fassten den Stein und hoben ihn gegen das Licht. „Genügt das?"
    Der Hauri öffnete den Mund, schloss ihn aber sofort wieder. Erst nach einer Weile, in der sein gieriges Hirn offenbar die Möglichkeiten dieses Augenblicks analysiert hatte, erwiderte er: „Der Kristall reicht aus für

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