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2360 - Die zweite Welle

Titel: 2360 - Die zweite Welle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nächsten Angriff auf den TERRANOVA-Schirm beginnen würden.
    Aber zumindest darauf konnten sie sich so gut vorbereiten: wie es nur möglich war. „Die Spezialisten gehen davon aus", sagte er, „dass der Angriff der Traitanks erfolgen wird, sobald der Zusammenbau der beiden TRAICOON-Forts abgeschlossen ist oder die neuen Forts zumindest ihre Fraktalen Aufriss-Glocken aktivieren können."
    Dass er nur als Holo in dem Konferenzraum in der Solaren Residenz vertreten war, beeinträchtigte die Kommunikation nicht. Nach dem Eintreffen der zweiten Welle am Solsystem hatte er seine Gefechtsposition in PRAETORIA eingenommen; am Rand des Kristallschirms: Terras stärkste Waffe war mittlerweile komplett wiederhergestellt.
    Nicht, dass PRAETORIA oder eines der irdischen Kampfschiffe im Fall des Falles das Geringste gegen den Untergang unternehmen könnte, doch Rhodan hielt es für seine Pflicht, direkt am Brennpunkt vor Ort zu sein, und das war nun einmal hier draußen, nahe der Systemgrenze. „Ein Trommelfeuer aus Potenzialwerfern erzeugt um den TERRANOVA-Schirm ein mächtiges Streufeuer", fuhr er fort., „und die Kolonne wird vermutlich erst dann das Feuer eröffnen, wenn die beiden Forts weit genug davon entfernt sind oder eben sich davor schützen können."
    Was nach Lage der Dinge allerdings nicht lange dauern wird, betrachtet man das Tempo, das die Montagetruppen an den Baustellen an den Tag legen, fügte er in Gedanken hinzu. „Wann wird das sein?", fragte einer der Staatssekretäre. „Bald. Den Hochrechnungen zufolge morgen, am vierzehnten August. Falls bei dem Bau keine Probleme auftreten, die wir von hier aus nicht erkennen oder abschätzen können."
    Er riss sich zusammen. Niemand sollte erkennen, wie es in seinem Inneren aussah.
    Er musste nach außen Optimismus ausstrahlen, auch wenn er in Wirklichkeit gegen das düstere Gefühl völliger Ausweglosigkeit kämpfte und diesen Kampf zu verlieren drohte. Und wenn ihm das nicht gelang, dann zumindest Standfestigkeit, Standhaftigkeit.
    Eigentlich empfand er fast Erleichterung.
    Nun wusste er endlich, was die Menschheit erwartete.
    Und er verspürte Trotz.
    Wir haben keine Chance, aber wir nutzen sie... „Wir dürfen nicht die Hände in den Schoß legen und einfach auf das Unausweichliche warten", sagte er. „Uns bleibt noch ein Tag, um uns vorzubereiten. Wir sind an allen Fronten aktiv. Unter der Leitung von Minister Daellian wird weiterhin in SEOSAMH geforscht, während Dr.
    Baldwin Carapol die Aufstellung von 800 Salkrit-Resonatoren bei den TANKSTELLEN-Lokalitäten leitet. Meine Anweisung, dass vor einem flächendeckenden Einsatz der Resonatoren Erfahrungswerte gewonnen werden müssen, hat nach wie vor Bestand, doch mittlerweile wird mit jeder neuen TANKSTELLE auch gleich ein Salkrit-Resonator installiert. Liegen weitere Informationen über Herzanfälle von Globisten vor?"
    Der Staatssekretär nickte ernst. „Leider haben sich die Beobachtungen vermehrter Herzanfälle unter dem Betrieb von Salkrit-Resonatoren bestätigt. Als erste Sofortmaßnahme haben wir das medizinische Monitoring in den Stadien weiter ausgebaut, ebenso die Präsenz der Rettungsdienste, die für akute Fälle vor Ort zuständig sind."
    „Wie reagiert die Bevölkerung auf die neue Bedrohung?"
    Der Mann zuckte die Achseln. „Der Nervenkrieg scheint mittlerweile zur Normalität geworden zu sein, und die Menschen finden sich allmählich innerlich mit der Tatsache der Belagerung ab. Nach übereinstimmenden Analysen entwickeln die Leute ein dickes Fell. Das Leben geht weiter, und wenn es enden soll, ist es eben irgendwann so weit, ohne dass man je mit eigenen Augen einen Gegner zu Gesicht bekommen wird. Die überwiegende Stimmung ist vielleicht so zu formulieren: Sie werden Terra vielleicht zerstören, aber sie werden uns nicht lebendig kriegen!
    Allerdings herrscht in den psychologischen Kliniken und Zentren längst Hochbetrieb, besonders bei den Nichtglobisten ist der Prozentsatz der Patienten mit schweren Depressionen, Psychosen und Suizidversuchen stark angestiegen."
    „Die TANKSTELLEN werden aber weiterhin akzeptiert?"
    „Sie sind in dieser Hinsicht sogar zum wichtigsten psychologischen Moment überhaupt geworden. Die TANKSTELLEN stellen sozusagen die beste Gelegenheit des >kleinen Mannes< dar, sich zur Wehr zu setzen. Der Andrang auf sie ist größer denn je, selbst angesichts des möglicherweise steigenden Risikos für die Gesundheit. Wie sollen wir mit den Medienberichten umgehen, die

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