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2364 - Unternehmen KombiTrans

Titel: 2364 - Unternehmen KombiTrans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„1-9-7-1" gewählt, das Jahr der alten terranischen Zeitrechnung, in der die STARDUST auf dem irdischen Mond gelandet war.
    Er klappte den Kofferdeckel auf und wühlte in den wenigen persönlichen Erinnerungsstücken. Nur Sekunden später fand er, was er suchte. Er hatte es in einem Vergnügungspark auf seinem Heimatplaneten Yorname anfertigen lassen.
    Der Monochrom-Mutant hob die flache Metallplatte, fuhr über den kleinen, am Rand verborgenen Aktivierungssensor. Ein Hologramm baute sich auf. Creider, zum Zeitpunkt der Aufnahme drei Jahre alt, quietschte vor Vergnügen. Leider gab es keine Tonwiedergabe, aber als Trim in das kleine Gesicht sah, glaubte er sich an das Lachen zu erinnern.
    Trim desaktivierte das Holo, warf die Platte zurück in den Koffer, schlug ihn zu und verließ beinahe fluchtartig seine Kabine.
     
    *
     
    Ein Lächeln legte sich auf die schmalen Lippen. Die wirren braunen Haare reichten fast bis zu den dunklen Augen. „Du schon wieder?"
    Trim atmete tief ein. Startac roch nach einem Fruchtsaft. War es Sanbeerenaroma?
    Oder Apel?
    Nach dem Verlassen seiner Kabine hatte er nicht gewusst, wohin er sich wenden sollte.
    Der stets gelassene Captain Lucinda war ihm nicht als der richtige Gesprächspartner erschienen.
    Außer Lucinda waren in der näheren Umgebung nur dessen Untergebene, die Männer der Landekommandos der EDMOND HALLEY, untergebracht. Zu ihnen hatte Trim trotz der vielen Gespräche und der gemeinsam absolvierten Trainingseinheiten unter dem knochenharten Kampftrainer Frahen Tines bislang keinen persönlichen Zugang gefunden.
    Neben der HALLEY war ein zweiter hochmoderner ENTDECKER II der SATURN-Klasse auf dem PONTON-Tender POLARIS XX angedockt, die VASCO NUNEZ DE BALBOA. Es wäre also ein Leichtes gewesen, die HALLEY zu verlassen und in irgendeiner Trainingshalle, Kantine oder einem Erholungszentrum Ablenkung zu finden ...
    Doch danach stand Trim Marath nicht der Sinn. Er wollte weder essen noch irgendeinem gerade modernen Musikstück lauschen.
    Er spürte, dass in seiner psychologischen Entwicklung ein Wendepunkt dicht bevorstand, und wer könnte ihm bei diesem heiklen Prozess eine bessere Hilfe sein als sein ältester Freund?
    Natürlich hätte er mit einem der Bord-Psychologen reden können, doch das zog er nicht ernsthaft in Erwägung. Hilfe auf dieser Ebene anzunehmen widerstrebte ihm, ohne dass er dafür eine Erklärung abgeben könnte. „Startac, ich muss mit dir reden."
    Startac Schroeder gab den Eingang frei und deutete seinem Besucher einzutreten. „Du weißt, dass du jederzeit willkommen bist. Auch wenn du erst vor wenigen Minuten gegangen bist. Ich ahnte schon, dass du zurückkommen wirst. Du hast sehr unzufrieden gewirkt."
    Hinter ihnen schloss sich die Tür automatisch mit leisem Zischen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach allem, was ich erlebt habe, nach all den kosmischen Geheimnissen, denen ich an Bord der SOL begegnet bin, nach der Agentenausbildung im Terranischen Liga-Dienst ..." Er brach kopfschüttelnd ab.
    Startac zeigte sich verständnisvoll. „All das schützt nicht davor, in eine persönliche Krise zu stürzen. Ich weiß, wovon du sprichst. Niemand ist dagegen gefeit."
    „Ich habe dir von meinen Gefühlen während meiner sechzigsten Geburtstagsfeier erzählt. Seitdem sitzen wir hier fest. Natürlich könnten wir die HALLEY verlassen, mit Tausenden von Leuten auf der BALBOA oder der POLARIS sprechen, aber ..." Wieder führte er den Satz nicht zu Ende und ärgerte sich darüber, dass seine Konzentration nicht einmal ausreichte, seinen Gedanken Ausdruck zu verleihen, ohne sich zu verzetteln.
    Startac reichte seinem Besucher wortlos ein Glas, füllte es zu drei Vierteln mit Wasser und wandte sich ab. Er bückte sich und öffnete die Schiebetür eines ebenso funktionellen wie hässlichen Metallschränkchens. Die schmale Tür schob sich unter protestierendem Knarren beiseite. Startac griff nach einer unetikettierten grünen Flasche.
    Mit dem Gebaren eines Trickkünstlers öffnete er sie und führte den einmal um sich selbst gewundenen Hals der Flasche über Trims Glas.
    Er neigte die Flasche leicht, doch keine Flüssigkeit rann hinaus. Stattdessen sackte tiefroter Dampf ins Glas. Wo er auf die Wasseroberfläche traf, begann diese zu brodeln.
    Trim beugte sich neugierig vor; ein Spritzer traf seine Stirn. Er zuckte zurück, wischte den heißen Tropfen hastig von seiner Haut. „Du solltest das Glas abstellen", empfahl Startac. „Es erhitzt sich stark.

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