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2365 - Die Drokarnam-Sphäre

Titel: 2365 - Die Drokarnam-Sphäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dürfte." Er wies auf die Reste dessen, was einst die Ortschaft Pon Afagum gewesen war.
    Vereinzelt ragten Bruchstücke zerfallener Mauern aus der dichten Vegetation. Kein einziges Gebäude in Sichtweite war mehr intakt. „Die Natur hat sich das Terrain zurückerobert." Trim drehte sich um.
    Hinter ihm dasselbe Bild.
    Der Shift war auf einem großen Platz gelandet, der wohl schon vor 55.000 Jahren genau diesem Zweck gedient hatte.
    Doch selbst in diesem Bereich waren an Hunderten Stellen kleine Pflanzen durch die künstliche Bodenfläche gebrochen. „Das Werk des Menschen ist vergänglich", sagte Julitha.
    Trim sah sie verblüfft an. „Mir gingen ähnliche Gedanken durch den Kopf."
    „Ein Zitat, das mir unwillkürlich in den Sinn kam, als ich mich umgesehen habe."
    Sie vollführte eine umfassende Handbewegung. „Ich kann dir die genaue Quelle nicht nennen. Wahrscheinlich ein altterranischer Philosoph."
    „Ich interessiere mich für das terranische Altertum."
    „Ich weiß." Die Medikerin lächelte. Sie verlor von Minute zu Minute merklich mehr ihre Unsicherheit. „Kaum zu glauben, dass hier eine Stadt stand." Er eilte an den Rand des ehemaligen Landefeldes. „Was die Gebäude wohl zum Einsturz gebracht hat?"
    Frahen Tines folgte ihm. „Wenn man die Dauer von 55.000 Jahren berücksichtigt, braucht es dafür keinen Anlass. Nenn es den Zahn der Zeit. Vielleicht haben sich kleine Erdbeben ereignet oder besonders heftige Stürme. Möglicherweise zerstörten die Lemurer Pon Afagum ganz bewusst, ehe sie abzogen, damit den Halutern nichts in die Hände fiel."
    „Das glaube ich nicht. Hätten sie ausgerechnet die Sektorpositronik der Siedlung übrig gelassen?"
    „Ein gutes Stichwort. Die Positronik existiert noch. Das lässt vermuten, dass sie sich in einem Gebäude befindet, das noch intakt ist. Sonst wäre die Hardware längst zerstört worden."
    „Gehen wir also auf die Suche."
    Trim sah mit Unbehagen, dass sich Captain Lucinda und Julitha Brenn wenigstens fünfzig Meter entfernten. Startac wiederum trat soeben in die Überreste eines Hauses, von dem nur noch die Grundmauern erhalten geblieben waren. 'Der Para-Defensor aktivierte eine Funkverbindung zu allen Mitgliedern des kleinen Einsatzteams: „Wir dürfen nicht leichtsinnig werden, weil Day-Drazin .schon lange nichts mehr von sich hören ließ. Nur in meiner Nähe seid ihr dank des Schwarzen Zwillings geschützt. Wenn ihr euch zu weit entfernt, wird Day-Drazin zuschlagen."
    Er bat den Kampftrainer, ihn zu begleiten.
    Gemeinsam näherten sie sich Lucinda und der Medikerin. Startac schlug von seinem Platz aus dieselbe Richtung ein.
    Erneut ertönte jenes keckernde Geschrei, das Trim mit den Lauten einer Affenhorde assoziierte. Es klang viel lauter als zuvor, und erst dadurch bemerkte Trim, dass der Wind weiter nachgelassen hatte. Es fiel kein Regen mehr, die Wolken hatten sich aufgelöst oder waren weitergezogen. Die Temperatur stieg merklich an; Schweißtropfen rannen Trims Nacken hinab. „Wo könnte die Positronik wohl sein?"
    „Das ist nicht weiter schwer herauszufinden." Captain Lucinda aktivierte die Ortung seines Einsatzanzugs. „Die einzige energetische Aktivität in weitem Umkreis kommt aus nördlicher Richtung, etwa zweihundert Meter entfernt. Brave terranische Technik."
    Startac und Trim wechselten einen verlegenen Blick. Natürlich waren die Sensoren der Raumanzüge das richtige Mittel gewesen.
    Als Trim den Blick in die Richtung der energetischen Signale wandte, sah er nichts außer hoch aufragenden Bäumen mit breiten Kronen. Die Stämme waren von Moos und flechtenartigen Gewächsen überwuchert. „Diesmal bleiben wir aber zusammen."
     
    *
     
    Je weiter sie sich der Baumgruppe näherten, umso lauter wurde das Keckern.
    Als sie nur noch wenige Meter entfernt waren, entdeckte Trim huschende Bewegung zwischen den dicht belaubten Ästen.
    Er bekam jedoch keines der Tiere zu Gesicht. Einmal landete etwas auf seinem Kopf. Er fuhr erschrocken zusammen, doch es war nur eine eichelartige Frucht.
    Solange sie sich im Bereich der Bäume aufhielten, gaben die Tiere keinen Laut von sich; nur das leise Rascheln des Windes in den Kronen war zu hören.
    Hinter der Baumreihe öffnete sich der Blick auf eine Ebene von mehreren hundert Metern Durchmesser, die überwiegend von höchstens mannshohen Büschen bewachsen war. Dazwischen ragten vereinzelt Bruchstücke von Häuserwänden auf, hin und wieder auch fast vollständige Ruinen. Auch diese waren über und

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