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2365 - Die Drokarnam-Sphäre

Titel: 2365 - Die Drokarnam-Sphäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über von Schmarotzerpflanzen überwuchert.
    Die einzige Ausnahme bildete ein großes kuppelförmiges Gebäude. Die nahezu perfekt erhaltenen Außenwände glänzten silbrig; auf ihnen hatten aus bislang unerklärlichen Gründen keine Pflanzen Fuß fassen können. „Der Anblick lässt wohl keinen Zweifel.
    Die Positronik steht in dieser Kuppel."
    Captain Lucinda blickte auffordernd in die Runde. Als niemand widersprach, ging er los.
    Trim fragte sich, was das Besondere an diesem Gebäude war, dass es die Jahrtausende unbeschädigt überdauert hatte. Möglicherweise war es als Sitz der Sektorpositronik und damit öffentliches Gebäude stabiler erbaut worden als die Wohn- und Freizeitanlagen.
    Julitha ging direkt neben ihm. „Das Wort von der Vergänglichkeit gilt offenbar nur eingeschränkt. Die Kuppel vor uns hat die Zeit besiegt ... von den Anlagen des Sonnentransmitters ganz zu schweigen. Ich habe einiges davon gesehen, ehe wir nach Halat evakuiert wurden."
    Wieder fragte sich Trim, was ihn sä sehr an die Mutter seines Sohnes erinnerte. Er blickte die Medikerin an und entdeckte in ihren Augen einen Ausdruck, der seinem Herzen einen schmerzhaften Stich versetzte. Um der Situation etwas von ihrer Peinlichkeit zu nehmen, hielt er das Gespräch in Gang. „Warst du ebenfalls betroffen? Hattest du Tumoren entwickelt?"
    „Entwickelt hat sie wohl eher dieser Day-Drazin." Sie verdrehte die Augen. „Entschuldige die Spitzfindigkeit.
    Manchmal kann ich es nicht lassen. Ich hatte einen Tumor in der Leber. Es war nicht leicht, ihn zu entfernen."
    „Ich wäre beinahe gestorben." Die Erinnerung war unangenehm. Trim fiel auf, dass er zum letzten Mal unmittelbar nach dem Vorfall darüber gesprochen hatte. „Ein Tumor wuchs rasend schnell in meinem Hals und schürte die Blutzufuhr zum Gehirn ab."
    „Still!", rief Startac unvermittelt. „Bleibt stehen!"
    Trim verharrte, drehte sich zu dem Freund um. „Bewegt euch langsam und schaut nach hinten."
    Trim folgte der Aufforderung. Am Rand der Ebene, wenige Meter von der Baumgrenze entfernt, standen dicht nebeneinander wenigstens ein Dutzend affenartiger Kreaturen.
    Wenn Trim es über die Entfernung richtig schätzte, waren sie mindestens zwei Meter groß. Rotes Fell bedeckte die massigen Leiber, die sich auf den Hinterbeinen aufrichteten. Jeweils vier Greifarme pendelten vor der Brust; das untere Armpaar reichte bis auf den Boden. Die Hände scharrten über den Grund.
    Die Kreaturen blickten zu der kleinen Einsatztruppe, machten jedoch keine Anstalten, näher zu kommen. „Ob sie gefährlich sind?", fragte Trim. „Selbst wenn sie uns angreifen, werden wir mit ihnen fertig", behauptete Frohen Tines. „Auch ohne Einsatzanzüge." Er zog einen Handstrahler.
    Lucinda hob die Hand. „Nicht schießen.
    Schließlich sind wir in ihr Revier eingedrungen. Sie haben das Recht, uns zu beobachten. Seit Tausenden von Jahren ist niemand hier gewesen, der uns ähnelt. Sie sind neugierig."
    Trim wandte sich demonstrativ ab. „Gehen wir. Die Tiere werden uns ignorieren, wenn sie bemerken, dass wir ihnen nicht schaden wollen."
    Tines konnte sich eine letzte Bemerkung nicht verkneifen. „Dennoch sollten wir im Hinterkopf behalten, dass es diese Affenwesen gibt. Eine Gefahr, deren wir uns bewusst sind, ist nur noch halb so groß."
    Als sich Trim nach einigen Schritten umdrehte, waren die Tiere verschwunden.
    Es begann wieder stärker zu regnen. Sie konnten nicht den geraden Weg zu dem Kuppelgebäude gehen, sondern mussten sich den Begebenheiten der Vegetation anpassen. So schlängelten sie sich voran, drückten sich mehrfach zwischen Büschen hindurch.
    Sie erreichten das Kuppelgebäude ohne weiteren Zwischenfall. „Hört ihr das?", fragte Startac.
    Lucinda klopfte sich an die metallene Prothese, die sein linkes Ohr ersetzte, das er vor Jahren bei einer Explosion verloren hatte. Noch immer war sein Gesicht von Narben durchzogen, die er nicht hatte kosmetisch entfernen lassen. „Wenn du von dem energetischen Summen sprichst ..."
    „Genau davon."
    Auch Trim war es nicht entgangen. „Offenbar funktionieren neben der Positronik noch andere technische Anlagen. Das erklärt wohl auch, warum dieses Gebäude noch immer steht und nicht von Pflanzen überwachsen ist."
    Er blickte auf das vollkommen glatte, silbrige Metall der Kuppel. Sie standen vor einem verschlossenen Eingang. Die Tür ging fugendicht in die Metallwand über.
    Fenster existierten nirgends. Die Kuppel ragte fünf Meter hoch auf und

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