2365 - Die Drokarnam-Sphäre
aufsuchen. Trim soll mich begleiten. Ich werde Kontakt mit Day-Drazin aufnehmen und ihm einen Vorschlag unterbreiten."
Startac erläuterte sein Vorhaben.
Der Arkonide seufzte. „Ich habe mit etwas Derartigem gerechnet. Schließlich kenne ich euch Terraner nur allzu gut. Ich bin nicht glücklich darüber, dass ihr euch in Gefahr begebt, nur um einem wahnsinnigen Mörder das Leben zu retten.
Aber so und nicht anders kenne ich euer Volk. Leider, muss ich in diesem Fall hinzufügen."
Startac starrte ihn auffordernd an. „Du bist der Kommandeur des KombiTrans-Projekts. Ich werde nichts ohne deine Genehmigung unternehmen. Die letzte Entscheidung gebührt dir."
Unwillig erteilte Atlan seine Zustimmung.
*
„Bist du sicher, dass es klug war?", fragte Trim. Der durch einen HÜ-Schirm geschützte Shift stand unmittelbar vor der Landung. Die HALUTA III schwebte über dem Wald Endoi-Githon und der Zone junger Vegetation. An Bord hielten sich mehrere Haluter auf, um den beiden Monochrom-Mutanten notfalls Hilfe zu leisten. „Bleibt uns denn eine andere Wahl?"
Startac atmete tief durch. „Wir können nur hoffen, dass sich Day-Drazin kommunikationsbereit zeigt. Seit er seine Präsenz zusammengezogen hat, ist offenbar ein direkter telepathischer Kontakt möglich, wie Atlans Bericht zeigt.
Wir werden ihm unseren Vorschlag unterbreiten und seine Reaktion in Erfahrung bringen können: Wenn er ablehnt ..." Den Rest ließ er unausgesprochen.
Trim wusste auch so, worauf der Freund hinauswollte. Wenn Day-Drazin seine Zustimmung verweigerte, würde er sterben. Ermordet durch den Betrieb des Sonnentransmitters, der ganz bewusst eingeschaltet werden würde.
Der Shift landete, und die beiden Mutanten schleusten aus. Auf die Aktivierung der HÜ-Schirme ihrer Anzüge verzichteten sie, um Day-Drazin ein deutliches Zeichen zu signalisieren.
Kaum setzten sie einen Fuß ins Freie, materialisierte vor ihnen die bekannte blaue Knotenstruktur. Was wollt ihr?
Die Worte klangen direkt in ihren Gedanken auf, und in ihnen lag eine Vielzahl von Emotionen. Angst, Zorn, Frustration ...
„Wir haben dir etwas mitzuteilen", eröffnete Startac. „Dein Plan ist gescheitert. Wir werden den Transmitter in jedem Fall in Betrieb nehmen. Aber wir bieten dir eine Möglichkeit, dein Leben zu retten. Zieh dich in die PEW-Sphäre zurück, wenn der Transmitter arbeitet.
Vielleicht bietet sie dir ein gewisses Maß an Sicherheit, und wir werden den Haarriss schließen, wenn du einverstanden bist. Um dich vor den hyperphysikalischen Auswirkungen der Versetzungen zu schützen, werden wir zusätzlich ein geschlossenes HÜ-Kugelfeld um dein Mausoleum aufbauen. Wenn der Betrieb endet, werden wir dich informieren und dich in die Freiheit entlassen. Ebenso werden wir dich jedes Mal warnen, wenn Transmitteraktivität bevorsteht. Du wirst nur in Gefangenschaft sein, während die Transmitter arbeiten. Ansonsten gewähren wir dir Freiheit. Du kannst den Bereich der zwanzig Sonnen ungehindert durchstreifen."
Day-Drazin antwortete nicht.
Trim beobachtete die Knotenstruktur, die nach wie vor in der Luft pulsierte, „Hast du unser Angebot verstanden? Bist du dir über die Konsequenzen bewusst?"
Erst nach Minuten klang die Antwort in ihren Gedanken auf.
Wieso solltet ihr die Sphäre wieder öffnen und mich in die Freiheit entlassen? Wenn ich einmal gefangen bin, seid ihr mich los.
Startac nickte. „Es ist gut, dass du unser Angebot in Erwägung ziehst. Lass mich dazu zwei Erklärungen abgeben. Haluter sind heutzutage keine Bestien mehr wie zu Zeiten des Großen Krieges. Sie sind friedliebende Wesen von hoher Moral.
Andererseits muss ich dir zustimmen - es gibt für dich keine Garantie. Du musst uns vertrauen, aber darin besteht deine einzige Chance. Wenn du dich weigerst, auf den Vorschlag einzugehen, wird die Leitung des Unternehmens Kombi-Trans deinen Tod in Kauf nehmen. Eine Alternative gibt es nicht."
Diesmal verging keine Sekunde, bis Day-Drazin antwortete.
Ich bin einverstanden. Ich werde den technischen Betrieb des Dodekaeders nicht mehr stören und niemanden mehr angreifen.
*
„Glaubst du ihm?", fragte Trim, als sie sich auf dem Rückweg zur Stahlwelt befanden. „Ich konnte seine Gefühle nicht wahrnehmen oder besser gesagt, tobten in ihm so viele Emotionen, dass ich nicht erkannte, ob er die Wahrheit sagte. Aber wenn nicht, wird es nur zu seinem eigenen Schaden sein. Wir können nur auf seine Vernunft hoffen."
Trim lachte leise.
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