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2366 - Unter dem Kristallgitter

Titel: 2366 - Unter dem Kristallgitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fahrige Bewegung mit der Hand, vermutlich eine Einladung, mich auf den einzigen freien Klotz in diesem Raum zu setzen.
    Ich blieb stehen. „Ja, ich bin Atlan.
    Unterwegs in einem Schiff in diesem Sternhaufen und dann spurlos verschwunden und mitten in der Landschaft von Anghur Al-Tare wieder zu Bewusstsein gekommen."
    „Willkommen in der Welt der Ewigen. Das Glück war dir hold. Nicht viele Lemurer gelangen in das Paradies. Die meisten Seelen gehen verloren."
    Im Hyperraum ... „Du bist keine Ausnahme, Atlan", fuhr der Sprecher-Peltron fort. „Immer wieder tauchen mitten in der Ebene zwischen den beiden Dörfern und an anderen Orten von Anghur Al-Tare neue Bewohner auf."
    „Solche Wesen suche ich, ihr Ältesten. Es liegt mir daran, möglichst schnell Kontakt zu ihnen herzustellen."
    „Dann wirst du viel Geduld haben müssen.
    Es geschieht nicht oft. Vielleicht alle zehntausend Tage, höchstens. Komm, ich zeige dir, was unsere Chronik darüber aussagt."
    Er erhob sich mühsam und humpelte mir voraus zu einem massiven Schrank, in dem Bücher standen. „Nimm den dicken Band in der Mitte heraus", sagte Peltron. „Schlag dort auf, wo die Eintragungen enden."
    Das Buch war aus grobem, sehr holzhaltigem Papier gefertigt. Mit einer Art Tinte hatte jemand in ungelenker Schrift die wichtigsten Ereignisse von etlichen Generationen dokumentiert. Ich las über die Ankunft der letzten Schiffbrüchigen. Sie alle hatten mit ihren Raumschiffen in einer tödlichen Gefahr in Hol Annasuntha geschwebt, der „Insel der Geborgenheit", wie die Lemurer Omega Centauri nannten. Und sie fanden sich kurz darauf auf der Welt des Konvergenten Denkers wieder, in einem Leben nach dem Tod auf einer rätselhaften Welt, die es so nur im Jenseits geben konnte.
    Ich blätterte zurück. Im Abstand von zehn Seiten im Durchschnitt stieß ich auf ähnliche Berichte, deren Kunde teilweise erst nach langer Zeit bis nach Peltron gelangt war. „Du bist der Einzige seit langer Zeit, der in unser Dorf kommt", krächzte der Sprecher-Peltron. „Und schon willst du uns verlassen."
    „Ich kehre bestimmt zurück. Es spricht also nichts dagegen, wenn ich hier meinen Wohnsitz nehme. Viel Scheint ihr nicht über die Schiffbrüchigen zu wissen."
    „Das mag sein. Wir wohnen hier ein wenig - abgelegen, wenn du verstehst. In einem Dorf der Mograks, so haben wir gehört, soll vor Jahren eine Gruppe von drei Personen zugezogen sein."
    Das Reich Mograk! Ich kannte das kleine Sternenreich mit mehreren Dutzend bewohnten Sonnensystemen im nordwestlichen Randbereich des Kugelsternhaufens. Damals, in der Hoch-Zeit der Ersten Menschheit, dem lemurischen Tamanium, hatte man die Mograks unterdrückt. Aus diesem Grund wollten sie bis in die Gegenwart hinein nichts mit Lemurerähnlichen zu tun haben.
    Sie schotteten ihr Reich gegen den übrigen Kugelhaufen ab, unterstützt von den Hyperschwallfronten, die eine Konfrontation verhinderten.
    Seltsam genug, dass sie auf Anghur Al-Tare nebeneinander lebten, ohne dass es zum Ausbruch offener Feindseligkeiten kam.
    Ihnen bleibt keine andere Wahl, stellte der Extrasinn fest. Außerdem sind sie tot.
    Nur der Große Tod ist endgültig!, hielt ich ihm entgegen. Aber es gibt auch noch den Kleinen Tod, aus dem man ohne Probleme wieder erwacht. Du erinnerst dich?
    Französische Revolution, Danton, Robespierre ... „Nimm dir eines unserer Leganys. Sie sind zahm und dienen uns als Reittiere."
    „Und die Ligne?"
    „Bis sie wieder zum Endbahnhof Peltron kommt, dauert es noch mindestens dreihundert Tage."
    „Ich nehme euer Angebot an."
    Ich stellte das Buch an seinen Platz zurück.
    Ein junger Peltron brachte mehrere Schüsseln mit Obst und Gemüse, dazu Becher voll Wasser. An Nahrung mangelte es auf dieser seltsamen Welt augenscheinlich nicht. Nachdem ich Hunger und Durst gestillt hatte, wartete ich, bis meine Gastgeber ebenfalls fertig waren. „Das Reich des Konvergenten Denkers ist schön, und euch geht es gut", sagte ich, bemüht, Lob und Bewunderung durchklingen zu lassen.
    Die Peltron senkten zustimmend ihre Köpfe. „Der Konvergente Denker sorgt wie ein Vater für uns, ohne dass er in Fleisch und Blut anwesend sein müsste."
    „Aber es gibt ihn?", schoss mir die Frage heraus.
    Sofort wirkten die Peltron enttäuscht. „Es ist eine Frage der Wahrnehmung", erklärte der Sprecher-Peltron und machte eine vage, wedelnde Handbewegung, die uns alle umfasste. „Nur weil du uns als körperliche Wesen wahrnimmst und wir dich, muss das

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