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2366 - Unter dem Kristallgitter

Titel: 2366 - Unter dem Kristallgitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Neugeborenen auf etwa achtzig Zentimeter. Das Kleine rührte sich nicht, als ich näher trat. „Sehen Sie nicht hin", ächzte Komo. „Hanu Teeh lebt kaum."
    „Ich habe Ihnen versprochen, mich um den Kleinen zu kümmern. Jetzt sind aber erst einmal Sie an der Reihe."
    „Was ist das für ein Lärm, Atlan?"
    „Nichts Wichtiges. Achten Sie nicht darauf!" Ich flößte ihm Nahrung und Wasser aus unserem Reiseproviant ein.
    Kirkazon hatte mit Rücksicht auf den Zustand des Haluters reichlich davon eingepackt. Der Materialmix für den Konvertermagen würde Komo bald wieder auf die Beine bringen. „Ich kann nicht aufstehen", murmelte er. „Nein, nein, bemühen Sie sich nicht. Ich bin zu schwer für Sie. Nehmen Sie das Kind!"
    Der kleine Haluter war ein ziemlicher Brocken, ich schätzte sein Geburtsgewicht auf achtzig Kilo. Ich schleppte ihn in die gegenüberliegende Ecke, bettete ihn auf den Umhang, den Komo zur Tarnung getragen hatte.
    Der Haluter bewegte sich umständlich. Mit Hilfe seiner vier Arme gelang es ihm, sich langsam auf die Seite zu drehen, bis er sich an der Wand aufrichten konnte.
    Ein eisiger Schauer rann mir den Rücken hinab. Es ging mir an die Nieren, den Dreieinhalb-Meter-Riesen derart leiden zu sehen. Wenn Elfah Komo jetzt starb, bedeutete es auch das Todesurteil für sein Kind. „Hanu Teeh ist ein schöner Name. Er gefällt mir."
    „Er bedeutet >Forschen nach Weisheit<."
    Der Haluter schwankte. Mit allen vier Armen stützte er sich an der Wand ab, um nicht umzufallen. „Sie erkennen meinen Zustand, ich sehe es Ihnen an", klang es matt aus seinem Mund. „Es kommt, wie ich es befürchtet habe. Ich werde nicht für mein Kind sorgen können.
    Ich bin selbst zu schwach, es vor unseren Feinden zu schützen."
    „Darum kümmern wir uns. Bleiben Sie in diesem Abteil und sorgen Sie dafür, dass keiner die Tür öffnet."
    Ich schloss die Fenster, damit das Äffchen keine Möglichkeit mehr hatte hereinzukommen. Dann kehrte ich auf den Steg zurück. Die Lemurer versuchten soeben den Frachtwaggon zu entern.
    Keiner sprach ein Wort. In ihren Gesichtern las ich nackte Angst und blinde Verzweiflung. Diese Wesen fürchteten um ihre Existenz.
    Ich hob die Arme, versuchte die inzwischen zwei Dutzend Personen zum Anhalten zu bewegen. „Es gibt nichts, wovor ihr euch fürchten müsstet!", rief ich. „Kehrt auf eure Plätze zurück. Was soll der Konvergente Denker von euch halten, wenn ihr euch so gebärdet?"
    „Hört nicht auf ihn!", erklang eine Stimme von weiter hinten. Sie gehörte dem Pilger mit dem Äffchen. „Wir wollen nichts von euch. Übergebt uns nur die Bestie!"
    Die erste Flasche flog. Ich sah aus dem Augenwinkel den heranschießenden Schatten und riss reflexartig den Kopf zur Seite. Die Flasche knallte ein Stück hinter mir gegen die Wand des Waggons und zerschellte irgendwo neben dem Zug.
    Das Scheppern und Klirren wirkte als eine Art Initialzündung. Die Lemurer überwanden ihre Hemmschwelle. Sie versuchten über das Geländer zu klettern.
    Zwischen den beiden Waggons klaffte ein zwei Meter weiter Abgrund, das bereitete ihnen Probleme. „Bleibt, wo ihr seid!", versuchte ich es ein letztes Mal im Guten. „Ihr habt in diesem Waggon nichts zu suchen."
    Die angeblichen Pilger erteilten flüsternd Anweisungen. Ich ahnte, was sie vorhatten. „Kirkazon, wenn du Hilfe brauchst, ruf mich."
    Ich kletterte am nächstbesten Türrahmen empor aufs Dach. Die Lemurer waren schon da. Zwei lagen eng an den Boden gepresst da. In ihren Händen sah ich Messer blitzen.
    Dilettanten!, dachte ich. Es waren Menschen ohne jegliche Nahkampferfahrung.
    Ich setzte mich halb auf und riss im Sitzen die Beine hoch, wirbelte so herum. Ein Tritt, dem ersten flog die Waffe aus der Hand. Der zweite schleuderte sie nach mir, ich kickte sie mit der Stiefelspitze weg.
    Der Teufel muss in die Kerle gefahren sein! Anders konnte ich mir diesen absurden Angriff nicht erklären.
    Die Nächsten kletterten. auf das Dach.
    Glaubten sie wirklich, mit ihren Stöcken und Teekannen etwas gegen den Haluter ausrichten zu können?
    Das Äffchen war offensichtlich in der Lage, den Zustand Elfah Komos ziemlich genau zu beschreiben. Es war anscheinend kein Tier, sondern ein halbintelligentes Wesen, von seinen Besitzern gut ausgebildet und dressiert.
    Wieder flog ein Gegenstand heran, mehr auf gut Glück geworfen. Ich sah ihn zu spät und spürte den Schlag gegen die Schläfe. Vor meinen Augen tanzten übergangslos Sterne. Alles wurde schwarz,

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