2371 - Der Sternenfindling
..."
„Halt einfach die Klappe, Telly!", sagte Iana. „Okay?"
„Du hast mir gar nichts zu sagen!"
„Natürlich nicht", knurrte sie ihn an. „Und du kannst jederzeit deinen Anteil -nehmen und gehen. Niemand hält dich."
„Ich bin verdammt gut hier in der Wolke!", fuhr der junge Raphane auf. „Das wisst ihr! He, Telson, sag was!"
Der Kommandant winkte ab. Er zögerte.
Die QUAELE war auf dem Weg zurück zu ihrer Basis. Ihre Lagerräume waren halbwegs gut gefüllt. Die Männer und Frauen freuten sich auf ihr „Zuhause", die Freunde, die Abwechslung vom monotonen und gefährlichen Alltag im Trümmerfeld. Sie würden Urlaub haben und endlich wieder ausspannen können, keine Angst mehr vor den Tücken der Wolke, vor tausend möglichen Toden.
Einige Tage nichts tun und denken müssen, bis es wieder losging. Sie hatten es alle nötig. Sie hatten keine Lust mehr, sie waren ausgelaugt und... „Wir sollten einen Blick aus der Nähe riskieren", forderte Telson Krane endlich. .„Ja", stimmte Asparg Blanda zu, „das sollten wir tun."
Tellyhon Swayze sprang auf. „Das höre ich jetzt nicht, eh?"
„Also Kurs auf die Quelle?", fragte die Pilotin.
Telson nickte. Er sah sich in der kleinen Zentrale um, nach dem Rest der Crew. „Telly?"
Der Junge starrte ihn halb zornig, halb entgeistert an. Er öffnete den Mund, um zu protestieren, doch dann schloss er ihn wieder und ließ sich in seinem Sessel zurücksinken. „Na klar, von mir aus ..."
Keiner der Prospektoren erhob einen Einwand. So einig waren sie sich selten.
Eben noch hatten sie alle nur nach Hause gewollt, endlich heraus aus der verdammten Trümmerwolke. Aber niemand wunderte sich, und niemand stellte mehr Fragen, als das Prospektorenschiff seinen Kurs änderte und wieder tiefer in die Asteroiden eindrang, mit all ihren Gefahren und Fallen.
Es war in Ordnung.
*
Immentri Luz sah, wie der leuchtende Punkt zwischen den Trümmerstücken erschien und langsam heller wurde. Das, wusste er, waren die Wesen, deren Muster er wahrgenommen hatte. Die mentale Quelle. Er kannte sie nicht, aber er kannte die Muster Sie waren in ihm gespeichert, er war ihnen schon einmal begegnet.
Wann, wo und wie ... das konnten sie allein ihm sagen. Vielleicht ...
Seine Neugierde war erwacht, und er war irritiert, zumindest ein wenig. Diese Wesen sollten ihm sagen können, was für eine Welt und Zeit das hier war, und vielleicht ... mehr...
Ein Gefühl flackerte in seinem Inneren, ein Gemisch aus Neugierde und Angst. Was, wenn es in der Vergangenheit Dinge gab, die er nicht wissen wollte?
Würden diese Dinge mit seiner Erinnerung zusammen erwachen, zu neuer Bedeutung?
Er wusste es nicht und versuchte, das quälende Gefühl zu verdrängen. Selbst wenn es eine unbekannte Gefahr aus der Vergangenheit gab, war es besser, sie zu kennen und sich zu wappnen. Es war nur ein weiterer Grund, sein verlorenes Wissen, vielleicht sogar sein Ich zurückzugewinnen. Vielleicht hatte er eine Aufgabe zu erfüllen oder einen Auftrag. Er musste es wissen.
Also hatte er seine mentalen Gaben auf die Wesen fokussiert, deren Muster er gespürt hatte, und eine milde psionische Anziehungskraft erzeugt. Er war nicht sicher gewesen, aber jetzt sah er, dass es noch funktionierte. Er hatte sie erreicht, und sie waren auf dem Weg. Sie würden ihn finden und bergen. Er wusste nicht, warum es so sein musste, aber es würde.
Manche Dinge geschahen, weil es nie anders gewesen war. Weiter. Warten. Sein Konservierungsbehälter drehte sich, und immer wenn der Lichtpunkt in sein Blickfeld kam, war er ein Stück heller und größer geworden. Helldunkel. Dunkel und hell. Im Hintergrund immer die drei blauen Sonnen. Hell und dunkel, dunkel und hell.
Der Lichtpunkt wuchs und wurde zu einem Raumschiff. Es war klein. Er kannte den Typ nicht. Eine Kugel, irgendwie vertraut.
Er hatte solche Schiffe bereits gesehen, nur größer. Das Schiff schob sich langsam und vorsichtig durch die Trümmerwolke. Sein Energieschirm blitzte und flackerte unter dem Aufprall kosmischer Partikel. Sie kamen näher, bis sie knapp vor Luz stoppten und längsseits gingen.
Die Muster waren jetzt ganz klar. Immentri Luz schickte ihnen einen letzten sanften Impuls und musste nicht lange warten, bis sich in ihrem Schutzschirm eine Strukturlücke bildete und in der Hülle eine helle Öffnung bildete.
Als sich seine Drehung veränderte, wusste er, dass ein Zugstrahl nach ihm griff und ihn jetzt einholte, wobei er automatisch stabilisiert
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