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238 - Herz aus Eis

238 - Herz aus Eis

Titel: 238 - Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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unschlüssig waren, was sie davon zu halten hatten. Er tötete sie mit gezielten Schüssen, noch ehe sie begriffen, wer da zu Besuch kam.
    Nur noch wenige Meter bis zum Boden. Noch einmal sah Billy sich um. Die Hohlkugel war dicht bewachsen. Weite Teile davon bestanden aus einem wuchernden blauen Dschungel, der einen Kontrast zu künstlich angelegten Feldern darstellte, auf denen zentimeterdicke Halme in allen nur erdenklichen Grünschattierungen wuchsen. Die Halme rieben laut aneinander und produzierten dabei hohe Laute, die seine akustische Wahrnehmung beeinträchtigten.
    Der Warlynne ortete mehrere Wärmequellen zwischen den Halmen, die die Form von Laufvögeln hatten. Am Feldrand war eine Gruppe von Menschen dabei, die langen Halme mit Sensen abzuschneiden. Sie trugen große Ohrschützer. Ein lauter Alarm, der jetzt aufschrillte, übertönte die Geräusche der Pflanzen, und die Männer auf dem Feld ließen die Sensen sinken und liefen zu einem hinter ihnen liegenden zweiten Fort.
    Hinter den Feldern, etwa sechshundert Meter entfernt, erhob sich der hohe Palisadenzaun einer dritten befestigten Siedlung, und in der Ferne konnte Billy eine weitere sehen. Der Warlynne registrierte es, konzentrierte sich aber auf jenes Fort, in dem sie nun aufsetzten.
    »Vorwärts!«, brüllte er und warf sich in die nächstbeste Deckung. Die anderen folgten ihm.
    Im Fort war man nicht untätig gewesen. Entweder hatte die Wachmannschaft aus dem Schleusenhaus die Clarkisten über Funk alarmiert, oder der Lärm war auch hier unten, rund siebenhundert Meter tief, noch zu hören gewesen. Dabei waren sie nicht einmal in der Mitte der Hohlkugel gelandet, sondern an deren Rand.
    Bald war das Sanktuarium ein Inferno an Geräuschen. Schüsse, Schreie und berstendes Holz vertrieben die in Büschen lauernden Tiere. Granaten mit Betäubungsgas flogen durch die Luft und nebelten das Fort zunehmend ein. Die Angriffe der Clarkisten ließen im gleichen Maße nach.
    Billy verschaffte sich einen Überblick: Noch sieben intakte U-Men. Einem fehlte ein Unterarm, ein zweiter hatte ein Loch im Rumpf, doch beide waren noch einsatzfähig. Einer lag zuckend auf dem erdigen Weg, unbrauchbar. Weiter.
    »Phase Eins abgeschlossen. Zeit für Phase Zwei.« Mit dröhnenden Schritten führte Onkel Billy seine Truppe an.
    ***
    Die sieben Tonnen schweren DUKWs rasten mit einer Geschwindigkeit von siebzig Kilometern pro Stunde das letzte Stück auf Clarktown zu. Wenn alles nach Plan verlief, hatten die Warlynnes das Tor zerstört und einen Weg durch das Minenfeld gebahnt, damit die Amphibienfahrzeuge direkt zum Schleusenhaus in der Mitte des umzäunten Geländes vordringen konnten. Obwohl die Plane fest verzurrt war, pfiff den Insassen der Wind um die Ohren. Ein Sturm näherte sich vom Eis her. Er trieb wütende Böen vor sich her, die durch jede noch so kleine Ritze fuhren.
    General Arthur Crow saß über den holpernden Reifen auf einer schmalen Bank. Er hatte sich seine Uniformjacke wieder angezogen. Seine Hand spielte mit dem Datenkristall in seiner Beintasche. Es ärgerte ihn, dass die Briten Agat’ol nicht gefunden hatten. Er hatte von ihnen ein Gerät erhalten, auf dessen kleinem Display ein Ortungsreflex aufblinken würde, wenn sich Agat’ol in einem Umkreis von zwanzig Meilen aufhielt. Ab fünf Meilen konnte er Einfluss auf den Hydriten nehmen und ihm Schmerzen zufügen. Je näher er Agat’ol dabei war, desto heftiger war die Reaktion, die er in dessen Gehirn auslösen konnte.
    Er hatte beschlossen, den verräterischen Hydriten später zu suchen. Zuerst wollte er nach Clarktown, um sich die Waffe zu sichern. Falls sie dort war.
    Die DUKWs hielten am vereinbarten Treffpunkt. Crow stieg gemeinsam mit Penthesilea und Cleopatra aus. Der General konnte den Gleiter bereits sehen, der die Aufgabe hatte, ihn abzuholen und zu dem gesicherten Schleusenhaus zu fliegen. Aus einem anderen Fahrzeug stieg Margareth Willson gemeinsam mit dem Prime Minister. Die Ärztin und fünfzehn Soldaten würden ihn und die beiden Warlynnes begleiten.
    Der Gleiter landete. Crow sah das Leuchten in Margareths Gesicht. Für die Wissenschaftlerin schien das alles ein großes Abenteuer zu sein. Ob ihr wirklich klar war, was sie riskierte? Nun, Crow konnte es egal sein. Hauptsache, er fand, was er suchte.
    »Los!« Crow ging auf die offene Gleiterluke zu. Die Willson und die Soldaten folgten ihm. Kalter Wind ließ ihn frösteln. Sein haarloser Kopf fühlte sich eisig an. Er konnte sich gut

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