238 - Herz aus Eis
Gar’onn’ek und ihre gemeinsame Aufgabe.
Nun waren alle tot. Ein widerliches Gefühl schnürte Kor’nak die Kehle zu. Er stieß einen wütenden Schrei aus und schlug sich auf den Brustharnisch.
Das war alles Agat’ols Schuld! Die kleine Missgeburt hatte ihn und seine Rotte ins Verderben geführt!
Zornig zog Kor’nak sein Messer. Es steckte in einer schwarzen Scheide und glitt lautlos daraus hervor. Der Hydrit hielt es ins Licht der untergehenden Sonne. Die Schatten wurden länger und der Himmel wirkte bleich, wie ausgewaschen. Kor’nak roch ersten Schnee. Eine kalte Böe strich pfeifend um ihn. Ein Sturm zog auf. Doch der Mar’oskrieger spürte die beißende Kälte nicht. In ihm brannte der Hass.
Zornentbrannt stieß Kor’nak das Messer in die ledrige, wabenförmige Haut des Biestes. Diese Haut war die sonderbarste Mischung aus Leder und Schuppen, die er je gesehen hatte. Sie war fester als beides. Kor’nak ließ sich davon nicht beeindrucken. Verbissen begann er das Ding zu häuten. All seine Wut über die vergangenen Ereignisse halfen ihm, nicht aufzugeben.
Das war es, was er mit seinen Feinden machte! Und das war es auch, was er mit Agat’ol machen wollte, wenn er ihn erst gefunden hatte! Er schnitt ein großes, rechteckiges Stück Haut vom Leib des toten Wesens. Das Fleisch blutete nicht mehr. Das Tier war durch die tiefe Wunde in seiner Brust ausgeblutet.
Kor’nak legte sich das Stück Haut schwer atmend über die Schultern. Es fiel ihm bis zu den Knien. Seine Faust schloss sich um den Blitzstab.
Ich finde dich, Agat’ol! Und ich töte dich!
Schwerfällig machte er sich auf den Weg. Es war ihm gleich, wie lange die Suche dauern würde. Kor’nak hatte nichts mehr zu verlieren.
ENDE
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