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238 - Herz aus Eis

238 - Herz aus Eis

Titel: 238 - Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Nachdenklich sah er die Frau in dem weißen Kittel an. »Hoffen wir, dass wir beide bekommen, was wir wollen.«
    Margareth strahlte. »Gemeinsam muss es uns gelingen.«
    ***
    Clarktown, 22. März 2525
    Der Gleiter kam wie ein wütender Drache vom Himmel geschossen. Warlynne Billy leitete den Einsatz. Er ließ sofort feuern. Die Menschen brachten sich panisch in Sicherheit. Die überraschten Clarkisten leisteten kaum Gegenwehr. Ein Angriff aus der Luft überrumpelte und überforderte sie. Bis die ersten Soldaten in Stellung waren, war es bereits zu spät.
    General Crow hatte darauf gepocht, dass alles sehr schnell gehen musste. Der Gleiter schoss noch aus der Luft auf das Tor. Das Holztor in der Palisade zerbarst. Die Überreste gingen in Flammen auf.
    Onkel Billy wies auf die drei Hauptgeschützstellungen. »Sofort angreifen!« Weitere Raketen folgten. Schwer bewaffnete uniformierte Männer versuchten verzweifelt, sich in Deckung zu bringen.
    Sie nahmen Kurs auf die Mitte der Siedlung. Drei Dutzend bunte Holzhäuser zogen sich einige hundert Meter den Hang hinunter, einige in Reih und Glied nebeneinander gebaut, andere frei stehend.
    »Jetzt über dem Schleusentor Position beziehen und auf die Besetzung vorbereiten«, rezitierte Billy monoton den Plan. Er erfasste die Stadt unter sich. Sie war lange nicht so modern wie die Waffen der Clarkisten. Die meisten Gebäude waren aus Holz gebaut.
    »Uncle Billy« erkannte Wohnhäuser neben funktionellen Gebäuden und Kasernen. Das Herzstück der Siedlung war das Schleusenhaus, das mit dreißig Metern Höhe alle anderen Gebäude überragte. Der Warlynne registrierte die große Ähnlichkeit des Gebäudes zum meerakanischen Capitol. Die Clarkisten hatten das Wahrzeichen Waashtons nachgebaut. Das Schleusenhaus bestand hauptsächlich aus Stein.
    Der Gleiter senkte sich neben die weiße Kuppel und gab dabei weitere Schüsse ab. Der reparierte Otto übernahm den Gleiter und würde das Schleusenhaus vorerst aus der Luft verteidigen. Es gab zwei Gefechtsplattformen in Schussreichweite, die vernichtet werden mussten.
    Dazu kam, dass das Gelände um das Capitol vermint war. Billy sah auf den Schutt, den der Gleiter anstelle der zerstörten Warlynnes geladen hatte. Sie flogen mit dem Maximalgewicht, doch das würde sich bald ändern.
    Der Adjutant wandte sich an einen der U-Men. »Du bleibst im Gleiter. Sobald wir draußen sind, lässt du die Steine über dem Minenfeld ab.« Die Maschine nickte. Erst wenn ein Teil der Minen in einer breiten Schneise hochgegangen war, die nachrückenden Truppen der Briten sich innerhalb der Stadt befanden – sie waren schon einen halben Tag vor dem Gleiter aufgebrochen und befanden sich jetzt nur noch wenige Kilometer vor Clarktown – und Otto General Crow und eine Sondereinheit der Briten über den Luftweg im Schleusenhaus abgesetzt hatte, würde der Gleiter landen können.
    »Uncle Billy« wandte sich wieder dem Schleusenhaus zu. Der Warlynne suchte mit den Sensoren nach Schwachstellen. Er fand eine etwa zwei mal zwei Meter große Fläche auf dem Dach, die mit Holz und einer anderen Substanz ausgebessert worden war. Auf den ersten Blick unterschied sich die Oberfläche nicht, doch die Analyse war eindeutig.
    Billy ergriff seine Waffe. Die Briten hatten ihn und die anderen Warlynnes und U-Men mit Maschinengewehren ausgestattet, die sie zusätzlich zu ihren integrierten Waffen benutzen konnten. Dazu kam ein Rucksack, in dem er eine gefährliche Fracht transportierte: die Gasbomben.
    »Sie ziehen sich bereits zurück«, vermeldete der Pilot. »Vermutlich warten sie auf Verstärkung.«
    Dennoch wurde der Gleiter angegriffen. Eine Granate verfehlte das Ziel, prallte ab und explodierte kurz über dem Kuppeldach. Schüsse krachten. Zwei der Kugeln schlugen im Cockpit ein, verursachten aber keinen größeren Schaden. Die meisten prallten an der Außenhülle des Gleiters ab.
    Billy betrachtete teilnahmslos das Loch in der Frontscheibe. »Jetzt tiefer gehen und Position halten«, befahl er.
    Otto tat wie ihm geheißen. Der Gleiter senkte sich mittig über das Dach des Schleusenhauses. Unter dem Laderaum öffnete sich eine Bodenluke. An Seilen ließen sich die Warlynnes hinab. Sie waren zu viert; Penthesilea und Cleopatra waren zu Crows Schutz beim General geblieben.
    Der nach dem Südstaatengeneral und späteren US-Präsidenten Ulysses S. Grant Ulysses benannt Warlynne sprang als Erster in die Tiefe. Das Dach des dreißig Meter hohen Schleusenhauses

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