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238 - Herz aus Eis

238 - Herz aus Eis

Titel: 238 - Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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sie sind Menschen. Ich habe nicht vor, einen Massenmord zu begehen. Ich will lediglich erreichen, dass wir Briten ein Mitspracherecht bekommen und die selbstherrliche Alleinherrschaft der Clarkisten endet. Helfen Sie uns, in die Station einzudringen und den Clark Manuel gefangen zu nehmen. Gemeinsam sind wir stärker. Wir haben DUKWs; das sind Wasser-Land-Gefährte, die bis zu zehn Mann aufnehmen können.«
    Crow lächelte unbeeindruckt. Auch er hatte noch einen Trumpf in der Hand, den er nun ausspielte. »Und ich habe einen Gleiter da draußen, in den all meine U-Men und Warlynnes passen. Wenn Sie mir einen genauen Plan von diesem Clarktown geben, kann ich die Stadt ganz bequem aus der Luft angreifen.«
    In Margareths Augen blitzte es auf. »Das… das ist ja großartig! Nehmen Sie mich mit! Lassen Sie uns das gemeinsam machen. Ich habe von Anfang an gespürt, dass Sie ein besonderer Mann sind, Crow. Ihr Herz schlägt wilder als das der anderen. Sie sind wie dieses Land: trotzen den Stürmen des Winters und geben niemals auf.« Margareth machte unter dem wachsamen Blick der Warlynne einen Schritt nach vorn. Sie schmiegte sich an General Crow. Ihre Stimme senkte sich, während ihre Hände sich vertraulich auf seine Arme legten.
    »Wir beide haben ein Herz aus Eis. Wie dieses Land. Arbeiten Sie mit mir zusammen und teilen Sie die Beute. Es gibt Reichtum und Ruhm zu gewinnen. Bleiben Sie an meiner Seite, und schon bald werden wir über die anderen Völker herrschen und leben wie Könige.« Doktor Willsons Lächeln war betörend. Ihr süßer Geruch weckte lang zurückgehaltene Sehnsüchte.
    Crow dachte darüber nach. Der Gedanke hatte durchaus seinen Reiz. Dieses Land war interessant. Aber New Halley war eben nicht Waashton. Nicht nur die Menschen spielten eine Rolle, sondern auch die Historie. Waashton war der Nabel seiner Welt, und er hatte noch mehrere Rechnungen offen. Mit Präsidentin Alexandra Cross, mit dem Ex-Terroristen Mr. Black und dem Androiden Miki Takeo.
    Crow schob die Ärztin ein Stück von sich. »So reizend Ihr Angebot auch ist, ich verzichte. Die Machtverhältnisse hier am Pol interessieren mich nicht. Ich suche auf diesem Kontinent nur einen… Gegenstand. Wenn ich ihn habe, werde ich wieder gehen.«
    »Was ist das für ein Gegenstand?«
    »Nichts, was für Sie von Bedeutung wäre, Margareth. Aber er könnte in der Hohlkugel verborgen sein.«
    »Also schön.« Die Ärztin verschränkte ihre Arme vor der Brust. »Dann lassen Sie uns zusammenarbeiten. Sie holen sich diesen Gegenstand und wir Briten bekommen das Sanktuarium.«
    »Womit könnten Sie mir eine Hilfe sein?«
    »Mit unseren DUKWs und den Soldaten. Außerdem kennen wir Clarktown durch unsere Spitzel. Zwar ist es noch keinem unserer Verbündeten gelungen, in das Sanktuarium zu gelangen, aber wir haben Berichte über die Hohlkugel gesammelt.«
    »Sagen Sie mir, was ich wissen muss.«
    »Das werde ich. Wenn Sie versprechen, dass wir gemeinsam angreifen.«
    Crow nickte bedächtig. Was hatte er zu verlieren, außer Zeit? Mit den Briten würde es schneller gehen. Und das konnte ihm einen Vorteil gegenüber Matthew Drax verschaffen. Nicht auszudenken, wenn der Kerl ebenfalls auf diese Hohlkugel aufmerksam wurde.
    »Wir sollten uns beeilen.«
    »Allerdings.« Margareth sah ernst aus. »Das Barometer ist gefallen. Wenn ich mich nicht täusche, wird bald der erste Wintersturm über das Land rasen. Ich spüre es in den Knochen.«
    »Dann lassen Sie uns keine weitere Zeit verlieren. Ich brauche einen möglichst genauen Plan von Clarktown. Am Besten wird es sein, wenn wir die Warlynnes mit dem Gleiter vorausschicken, um die Grobarbeit zu erledigen. Was ist die stärkste Waffe der Clarkisten?«
    »Sprengstoff. Sie sind Experten was Sprengstoffe betrifft. Das geht noch auf den verstorbenen Sohn des dortigen Clark zurück. Und sie haben unzählige Waffen: Gewehre, Pistolen, alles was nötig ist. Am gefährlichsten sind ihre Bodenminen.«
    »Haben Sie Gasbomben oder etwas Vergleichbares hier? Etwas, das meinen Warlynnes nicht schadet, aber die Clarkisten in einen seligen Schlaf schickt?«
    Margareth lächelte und fasste ihn erneut am Arm. »Natürlich! Sie sind ein Genie, Arthur Crow! Wollen Sie nicht vielleicht doch…«
    Crow schob sie energisch von sich. »Sparen Sie sich das, Maggie. Lassen Sie uns lieber einen Plan ausarbeiten.« Er griff zu seinem Funkgerät. »Billy, ich brauche Light und den Prime wieder hier. Mills könnt ihr in der Zelle lassen.«

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