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238 - Herz aus Eis

238 - Herz aus Eis

Titel: 238 - Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Crow…«
    Kor’nak wollte dem Feigling ins Gesicht schlagen, doch Quo’pok kam ihm zuvor. Seine Faust traf hart Tar’oks Schläfenknochen.
    »Sie haben meinen Bruder getötet! Sie haben unsere Rotte getötet! Ich will Rache! Hörst du mich? Rache für die Gefallenen!«
    »Nicht so laut!«, zischte Zar’uk. Tar’ok hörte mit seinen weinerlichen Lauten auf. Alle lauschten. Auch Kor’nak. Da war ein leises Rascheln in den Sträuchern. Ein Wispern in den Farnen. Wie eine Brise – doch es wehte in diesem Augenblick kein Wind.
    Misstrauisch sah er in die Sträucher zwischen den Bäumen. Er hielt seinen Blitzstab kampfbereit in der Hand.
    »Noch mehr Soldaten?«, fragte er leise.
    »Ich glaube nicht«, klackte Zar’uk zurück. »Das ist etwas anderes. Ein Tier. Ich konnte einen braungrauen Schemen erkennen.«
    »Nur her damit!« Kor’nak spreizte wütend seinen Scheitelflossenkamm. Er richtete sich auf und schlug sich auf den Schildkrötenpanzer. »Ich verstecke mich nicht mehr! Schon gar nicht vor irgendeinem Tier!« Mit dem Blitzstab in der Hand schlug er heftig in die Luft.
    »Kor’nak…« Es war das Letzte, was Tar’ok mit seiner weinerlichen Stimme sagte. Blut spritzte. Tar’ok war plötzlich nicht mehr da. In den Büschen knickten Äste. Etwas war daraus hervorgeschnelltund hatte Tar’ok mit sich gerissen. Es war unglaublich schnell gegangen.
    Einen Moment herrschte Stille. Die drei Mar’oskrieger blickten fassungslos auf die leere Stelle.
    »Bei Mar’os, was war das?«, fragte Zar’uk verblüfft. Ein grauer Schatten fuhr aus den Farnen und riss ihn mit sich. Kor’nak feuerte, doch es ging alles so schnell, dass sein Schuss ins Leere zischte. Alles was er sah, war ein hässlicher fischähnlicher Kopf mit spitzen Zähnen, der sich Zar’uk geschnappt hatte.
    »Kor’nak!« Quo’pok stieß mit seinem Dreizack nach dem graubraunen Schatten, der auf ihn zuschnellte. Der Rottenführer glaubte ein paar rot funkelnde kleine Augen zu sehen. Ihm war schwindelig von der Schnelligkeit der Bewegungen. Der Dreizack von Quo’pok fiel zu Boden, blutbesudelt. Doch er war nicht an den Piken rot gefärbt, sondern da, wo Quo’pok ihn mit den Händen geführt hatte.
    Kor’nak drehte sich um seine eigene Achse. War das wirklich nur ein Tier, oder waren es mehrere? Seine Hand hielt den Blitzstab so ruhig sie es vermochte. Er hörte ein leises Knurren.
    Dann sah er es: ein hässliches graubraunes Ding mit einem reißzahnbewehrten Fischkopf und kurzen Hörnern, das auf stämmigen Beinen aus den Büschen schoss, mindestens drei Mal so groß wie er selbst.
    Das Wesen streckte sich und sprang ihm entgegen. Kor’nak schoss. Das ist das Ende!, schrie es in ihm. Aber bei Mar’os, ich gehe nicht ängstlich in den Tod! Er brüllte einen letzten zornigen Kampfschrei, dann prallte das fremde Wesen gegen ihn.
    ***
    Im Sanktuarium
    Sie hatten den 37. Clark Manuel wieder betäubt. General Crow lehnte an der Wand des Zimmers und atmete tief durch. Drei Meter von ihm entfernt hatte Margareth Willson alles für die Operation vorbereitet. Von sterilen Bedingungen konnte man nicht sprechen. Der Clark Manuel lag vor ihr auf einem Esstisch, die Ärztin rasierte ihm gerade den Kopf. Weiße Haarsträhnen segelten auf die schweren Teppiche. Neben ihr, auf einem zweiten Tisch, lag der Koffer mit den Instrumenten.
    Der General stöhnte. Drax ist weg. Die Anlage ist nicht hier, sonst hätte er sie gefunden. Ich muss handeln!
    Ein Geräusch unterbrach seine Gedanken. Crow zog sein knackendes Funkgerät hervor. »Billy?«
    »Wir haben Feindsichtung, Sir.«
    »Präzisieren.«
    »Es nähern sich an die hundert Clarkisten aus den anderen Forts. Sie tragen Gasmasken und sind schwer bewaffnet. Sollen wir angreifen?«
    Crow war so wütend, dass er den gesamten Erdball in zwei Teile hätte spalten können. Es gab nichts, was ihn noch in dieser verdammten Hohlkugel mit ihrem nervenaufreibenden Licht halten konnte. Er hatte endgültig genug davon, Verluste in Kauf zu nehmen. Zu viele seiner U-Men waren inzwischen beschädigt oder zerstört!
    Margareths Plan, den 37. Clark Manuel unter ihre Kontrolle zu bekommen, war genauso absurd wie das Ritual der Teatime. Die Schlacht war sinnlos geworden.
    »Rückzug!«, blaffte er in das Funkgerät.
    »Was?« Margareth Willson fuhr herum. »Aber… Sie können jetzt nicht gehen, Arthur! Wir brauchen Sie!« Die Ärztin sah Hilfe suchend zu den beiden weiblichen Warlynnes, die den Eingang des Raumes

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