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2382 - Der refaktive Sprung

Titel: 2382 - Der refaktive Sprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich.
    Chrrr ... chrrr ...
    Rhodan schalt sich einen Narren, dass er Gucky diese unsinnige Frage gestellt hatte, und verdrängte den Gedanken daran, wie lange er hier an Bord des Quell-Klippers noch durchhalten würde. Früher oder später würde der unerträgliche Widerwille, den Ruumaytron ihm entgegenbrachte, ihn in den Wahnsinn treiben. Oder aber ein System seines Raumanzugs nach dem anderen würde ausfallen, bis er erstickte, verdurstete, verhungerte oder in seinem geschwächten Zustand von der Schwerkraft in die Knie gezwungen wurde und sich nicht mehr erheben konnte.
    Aber jetzt noch nicht!, dachte er. Noch lebte er, und solange er lebte, gab es Hoffnung.
    Er riss sich zusammen, konzentrierte sich wieder auf die sieben Blöcke aus Ysalin Afagour, die der Quell-Klipper zu sich geholt hatte. Captain Blondall hatte richtig beobachtet. Sie alle hatten deutlich an Masse verloren, am meisten der von Nuskoginus, dem Wortführer der sieben.
    Und im Kopfbereich hatte Nuskoginus' Block sich tatsächlich fast vollständig aufgelöst.
    Aber Gucky hatte recht. Von der mentalen Ausstrahlung des Mächtigen spürte er nicht mehr das Geringste. Noch vor Kurzem hatte sogar Rhodan sie deutlich wahrgenommen, eine vom Wahnsinn bedrohte Aura, die seinen Geist in die Abgründe der Verwirrung mit sich zu reißen drohte.
    Er glaubte, den brennenden Blick des Mausbibers durch den Raumanzug auf seiner Schulter zu spüren. Eine Täuschung; Gucky ging es nicht besser als ihm, und wahrscheinlich war ihm sein Lapsus gar nicht aufgefallen. „Entschuldige, Kleiner, ich rede Unsinn", sagte er. „Irgendwie scheint Nuskoginus zeitgleich mit der Auflösung des Ysalin Afagour die Möglichkeit eingebüßt zu haben, sich auf geistigem Weg mitzuteilen."
    „Du meinst, da besteht ein Zusammenhang?"
    „Alles andere wäre ein viel zu großer Zufall." Rhodan sah das als Bestätigung seiner These an; ein voll einsatzfähiger Gucky hätte solch eine Frage gar nicht erst gestellt. Aber freuen konnte er sich darüber nicht.
    Was hätte er jetzt darum gegeben, wenn der Ilt uneingeschränkt über seine Psi-Fähigkeiten hätte verfügen können! Aber das verhinderten Ruumaytrons Ausstrahlung und wohl auch gewisse physische Aspekte des lebenden Raumschiffs.
    Rhodan trat dicht an den in der Auflösung begriffenen Block heran. „Nuskoginus", sagte er. „Hörst du mich, Nuskoginus?
    Verstehst du mich?"
    Keine Antwort. Der Wasserstoffatmer reagierte nicht auf seine Worte. Er stierte ins Leere, und Rhodan fragte sich, was er wahrnahm, wenn überhaupt etwas.
    Der Terraner ließ den Blick über den Kopf des zweieinhalb Meter großen Wesens aus dem Volk der Gyshanian gleiten. Der Kopf hatte ihn von Anfang an den eines irdischen Tapirs erinnert - ein Hilfsmittel, auf das Menschen gern zurückgriffen.
    Wenn sie mehr oder weniger fremdartigen Wesen begegneten, zogen sie immer wieder Vergleiche aus dem bekannten Tier- oder Pflanzenreich heran, um sie einfacher beschreiben zu können.
    Die dunkelbraune, wie die eines Reptils geschuppte Haut war im Gesicht schon immer wesentlich heller gewesen als zum Beispiel an den Händen und hatte auf Rhodan stets maskenhaft fahl gewirkt.
    Doch nun schimmerte sie in einem hellen Beige, fast wie die Fingernägel. An einigen Stellen waren die äußerst zäh wirkenden Schuppen aufgerissen, vor allem an den Lippen der vorspringenden, spitz zulaufenden Schnauze. Die zahlreichen Mikrotentakel dort wirkten verschrumpelt und hatten sich schwarz verfärbt, als würden sie abfaulen.
    Und die selbst in konserviertem Zustand noch gefährlich glitzernden, faustgroßen Augen waren zwar geöffnet, doch die Iris leuchtete nicht mehr blau, sondern wirkte trüb und wässrig. „Nuskoginus!", vernahm Rhodan Aquinas' Stimme neben sich. Auch der Roboter versuchte, den Wasserstoffatmer anzusprechen, doch ihm war ebenso wenig ein Erfolg beschieden. Die an Haikiemen erinnernden Schlitzklappen der Ohren an beiden Seiten am Übergang vom Hals zum Kopf zeigten keinerlei Reaktion.
    „Wenigstens atmet er jetzt", sagte der Roboter.
    Rhodan nickte. Doch eine Hilfe ist dieser Nuskoginus uns nicht. Er fragte sich, inwieweit Aquinas um die sieben Mächtigen wirklich besorgt sein konnte oder nur einer Programmierung folgte.
    Und was diese Programmierung, wenn es sie denn gab, früher oder später von ihm verlangen würde.
    Die Kosmokraten hatten die sieben Wasserstoffatmer-Mächtigen grausam bestrafen wollen und Aquinas ebenfalls.
    Rhodan befürchtete, dass sie vor

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