Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2382 - Der refaktive Sprung

Titel: 2382 - Der refaktive Sprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
geäderten Wände noch immer ununterbrochen auf ihn einknüppelten. Er erinnerte sich an die lateinischen Begriffe, die er einmal gelernt hatte. Das Wort refaktiv mit seinem Wortstamm Refaktie wurde vom lateinischen „refectio" abgeleitet, was nichts anderes als „Wiederherstellung" bedeutete.
    Was wollten die Dunklen Elemente wiederherstellen? Aus welchem Grund betrieben sie diesen für die meisten anderen Lebensformen tödlichen, aber trotzdem faszinierenden Tanz?
    Er erreichte in überraschend kurzer Zeit den Lagerraum, in dem sich die Tür zu Ruumaytrons verborgenem Reich befand, und stellte fest, dass er richtig gedacht hatte.
    Er wurde umgehend eingelassen.
     
    1.8
     
    Sein Blick fiel auf den Korridor ins Nichts, und erneut überkam ihn ein Schaudern.
    Der Gang - oder besser Tunnel - verlief nicht durch den Rumpf des Klippers, sondern mündete anscheinend direkt in den Hyperraum. Auch diesmal zog Rhodan den Gedanken, diesen Korridor zu betreten, nicht einmal in Erwägung: Er würde unweigerlich zwischen den Dimensionen verloren gehen.
    Wie beim ersten Besuch an diesem unheimlichen Ort sah er auch diesmal, dass sich am Ende des Korridors etwas bewegte, schwerfällig, bedrohlich, in quälerischer Lethargie gefangen.
    Das war das Herz des Schiffes, die Seele oder das Bewusstsein des Klippers Ruumaytron.
    Rhodan verzichtete auf jegliches Vorgeplänkel. „Warum leidest du so sehr unter der Lage?", fragte er geradeheraus. „Es wäre doch ein Leichtes für dich, fortzufliegen und in Ruhe abzuwarten, bis die sieben Mächtigen dir als neue Eigner zur Verfügung stehen."
    So einfach liegen die Dinge nicht. Wieder tauchte der Gedanke ohne jede Vorwarnung in seinem Bewusstsein auf.
    Rhodan wunderte sich, wie stringent die Kommunikation nun verlief. Solange ich keinen neuen Eigner anerkannt habe, gelten die alten Befehle. „Und die lauten ... Flug zum Dengejaa Uveso, Verweilen an Ort und Stelle, solange der refaktive Sprung dauert ..."
    Genau, bestätigte Ruumaytron. Sosehr ich mir die neuen Eigner auch herbeisehne ... sie sind zurzeit noch unbestreitbar wahnsinnig. „Werden sie jemals ihren Verstand wiederfinden?"
    Das kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, ich leide. Ich vermisse Bikschun fürchterlich. „Bikschun?"
    Meinen vorherigen Eigner. „Aber was geschieht mit den sieben Mächtigen, während das Ysalin Afagour verdampft? Werden sie weiterhin dem Wahnsinn verfallen bleiben? Wird sich ihr Zustand als irreversibel erweisen? Oder werden sie sich wieder erholen?"
    Das dunkle Herz des Schiffes antwortete nicht. Rhodan vermutete, dass es die Antworten auf diese Fragen selbst nicht kannte und sich ihnen nicht stellen wollte, dass es lieber der Hoffnung nachhing, alles würde sich zum Guten wenden.
    Aus der Ablehnung, dem abgrundtiefen Widerwillen, die der Quell-Klipper ihm anfangs entgegengebracht hatte, war nun tiefe Niedergeschlagenheit, ja Verzweiflung geworden. Rhodan versuchte, sich in die Lage des lebenden Raumschiffs zu versetzen. Es war Aquinas' Aussagen zufolge zum Dienen konstruiert worden, fand aber keinen Eigner. Und das, obwohl es im Sektor am Dengejaa Uveso von potenziellen neuen Herren nur so wimmelte.
    Vielleicht konnte er diese Situation ausnutzen? Vielleicht würde es Ruumaytron erleichtern, über sich und seine Vergangenheit zu erzählen?
    Das dunkle Herz konnte seine Gedanken lesen, in ihn hineinschauen, doch Rhodan ging das Risiko trotzdem ein und täuschte ein gewisses Verständnis vor. „Wie war das damals mit den Quell-Klippern und den Quanten der Finsternis? Warum gehören sie zusammen?"
    Das lebende Schiff antwortete nicht. „Erinnerst du dich noch an die Wurzeln eurer Beziehung?"
    Dieses Mal fiel die Frage zu Rhodans Überraschung auf fruchtbaren Boden. Will man verstehen, was einen Dunklen Ermittler ausmacht, muss man das Zusammenspiel seiner beiden Komponenten verstehen. „Ich würde gern mehr darüber erfahren", sagte Rhodan leise.
    Erst nach langer; wechselvoller, tragischer Geschichte fanden die Komponenten schließlich zu dem zusammen, was man heute Dunkle Ermittler nennt ... Und Ruumaytron begann zu berichten
     
    2.
     
    Ruumaytron erzählt
     
    2.1
     
    Vor 76 Millionen Jahren
    Die Trophi-Terryc
     
    „Es war eine Zeit, Perry Rhodan, von der du dir keine Vorstellung machen kannst.
    Nicht nur, weil sie so lange zurückliegt.
    Sechsundsiebzig Millionen Jahre, deiner Zeitrechnung zufolge.
    Doch ob es nun sechsundsiebzig Millionen Jahre sind, sieben Millionen,

Weitere Kostenlose Bücher