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2384 - Das Quarantäne-System

Titel: 2384 - Das Quarantäne-System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einschätzte, keine dauerhafte Wirkung zeigen.
    Wir gelangten ins Freie. Schützend legte ich eine Hand über die Augen, um sie vor dem grellen Licht der Gulver-Sonne zu schützen. Trim Marath und Startac Schroeder, die beiden unzertrennlichen Monochrom-Mutanten, unterhielten sich im Schutz eines semitransparenten Energiezelts nahe dem Pyramideneingang mit der Schiffsmedikerin.
    Startac winkte mich zu sich. Ich verabschiedete mich von Icho Tolot, der sich augenblicklich auf Laufarme und Beine niederließ und in ungeheuerlicher Geschwindigkeit auf ein Haluter-Beiboot zuraste. Die Erde bebte lange nach, und die hochgewirbelte Staubwolke hinter ihm hatte sich noch lange nicht gesenkt, als ich das Zelt erreichte. „Wir möchten ein wenig abseits forschen", sagte der Teleporter, auf sich und Trim deutend. „Abseits?" Ich fror ein wenig. Die Terraner erzeugten in diesem Schutzbereich eine Temperatur von knapp 20 Grad Celsius. „In den Städten." Mehr zu sagen, hielt er nicht für notwendig. „Das geheimnisvolle Verschwinden der Neu-Lemurer." Ich fühlte, wie mein Herz hinter der Brustplatte rascher schlug. Hier tat sich ein handfestes Rätsel auf. Eines, das meinen Entdeckergeist augenblicklich anregte.
    Bodentrupps waren bereits unterwegs, hatten aber vorerst nichts entdeckt. Die einerseits gut ausgebildeten Soldaten verstanden es andererseits kaum, auf Spuren zu achten, die über Oberflächliches hinausgingen. Sie beobachteten zu ... einseitig.
    Wenn ich hingegen einen Trupp Wissenschaftler einsetzte, würde ich nach mehreren Wochen unglaublich tiefe und detaillierte Ergebnisse verschiedener Fachgruppen erhalten, die ebenso einseitige Bilder zeichnen würden und erst recht wieder mühsam zusammengesetzt werden mussten.
    Nein - da bedurfte es guter, universell ausgebildeter und mit speziellen Fähigkeiten versehener Leute. Solcher, die Zusammenhänge zu finden vermochten und sich nicht davor scheuten, im Dreck zu wühlen.
    Und wenn ich selbst ...
    Ich nahm mich zurück. Meine Aufgabe war eine andere. Sie hieß, die alten lemurischen Anlagen zu erforschen und so rasch wie möglich auf Vordermann zu bringen. Mir als Expeditionsleiter des KombiTrans-Geschwaders oblag es, den Überblick über die Gesamtheit aller Aufgaben zu wahren. Keineswegs sollte ich mich in die Einzelarbeiten einmischen.
    Nicht mehr als notwendig jedenfalls.
    Möglicherweise hingen die beiden vordergründigen Rätsel dieser Welt miteinander zusammen. Doch dies mussten die besten dafür geeigneten Leute ergründen. Auf der einen Seite Immentri Luz, der Aktivierungswächter. Auf der anderen ... „Das wäre mir recht", sagte ich schließlich schweren Herzens. „Ich nehme an, ihr wollt vorerst allein vorgehen?"
    „Ja. Ein Einsatzkommando auf Abruf reicht uns."
    Typisch Startac, typisch Trim. Sie konzentrierten sich auf ihre eigenen Fähigkeiten und wollten nicht, dass andere ihre Risiken mittrugen. „Ich erwarte, dass ihr euch regelmäßig meldet", ordnete ich an. „Keine Einzelgänge, die nicht vorab mit mir abgesprochen sind. Haben wir uns verstanden?"
    „Ja."
    Die beiden Mutanten nickten zum Abschied, drehten sich wie auf Kommando um und marschierten auf einen wartenden Shift zu. Nur wenige Sekunden später hoben sie ab, einem unbekannten Ziel entgegen. „Sehnsucht?", fragte mich Utea Nermalldo. „Ein wenig."
    „Arbeitsüberlastung. Stresssymptome. Der Drang zur Flucht aus der Verantwortung.
    Der Wunsch, selbst auferlegte Normen zu verlassen ..."
    „Verschon mich bitte mit deiner Diagnose", sagte ich, heftiger als beabsichtigt. „Gereiztheit. Der Versuch, über Probleme hinwegzusehen. Angst, die Kontrolle zu verlieren."
    Ich starrte sie an. Sie starrte zurück. „Selbst du als Unsterblicher stehst nicht über den Dingen", sagte Utea schließlich sanft. „An einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit hätte ich dir den Rat gegeben, die Angel auszupacken und auf irgendeiner Urlaubswelt dem Erlebnis der Ruhe zu frönen. Hier aber ..."
    „Ja?"
    „... solltest du schlicht und einfach kürzer treten und zwischendurch ein paar Stunden ausspannen. Wir können keinen 'Befehlshaber brauchen, der im Augenblick größten Drucks in die Gefahr gerät, zu versagen."
    „Ich hatte bereits weitaus schwierigere Situationen zu bewältigen."
    „Was bislang immer funktioniert hat, kann beim nächsten Mal in die Hosen gehen."
    Utea Nermalldo atmete tief durch. „Du bist ein Mann, der sich selten etwas sagen lässt.
    Du solltest dennoch auf den gut gemeinten

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