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2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Reparaturen, die von den Mor'Daer in verschiedenen Sektoren der Station erledigt wurden.
    Mondra erreichte den obersten Punkt des Trägers und den Zierkranz. Dieser diente gleichzeitig als Befestigung für alle vier Bögen, die im Zentrum der Halle zusammenliefen. Die Montageöffnungen in dem Kranz waren eng, sie nahm mit den Augen Maß. Es reichte gerade, wenn sie sich lang machte und den Helm abnahm.
    Die Luft in der Halle enthielt keine Giftstoffe durch den Verwesungsgeruch wie in den zahllosen Korridoren. Nach einem kurzen Blick auf die Messwerte schaltete Mondra den Magnetring ab. Der Helm faltete sich selbsttätig im Nacken zusammen. Sie musste sich bücken, robbte auf dem Träger ins hohle Innere des Zierkranzes. „Der Signalgeber wird in Kürze einsatzbereit sein, Inspektat. Deine Anweisungen waren sehr hilfreich. Bald können wir das Notsignal senden."
    Mondra erstarrte für einen Augenblick.
    Dann robbte sie weiter, so schnell es ging.
    Die Havarie hatte folglich alle Hypersender der Station und der in ihr abgestellten Schiffe zerstört.
    Was die Inbetriebnahme eines Notsenders bedeutete, musste ihr niemand erklären.
    Innerhalb Stundenfrist würden Traitanks am Raum-Zeit-Router auftauchen. Die Friedensfahrer hatten gegen sie keine Chance.
    Mondra schob sich hastig durch den Hohlraum zum gegenüberliegenden Ende.
    Sie hörte ein Gurgeln und Blubbern. Aus ihrer Deckung heraus sah sie, wie mehrere Mor'Daer den Transit-Inspektaten nach rechts hinüber zu einem Tor trugen, hinter dem es neblig waberte. Kurz davor setzten sie das Gallertwesen auf den Boden. Der Grüne kam mühsam auf die Beine. Er taumelte vorwärts, während die Mor'Daer hastig zurückwichen.
    Der Transit-Inspektat berührte die Nebelwand und drang ungehindert in sie ein. Ein wallender Schemen für einen Augenblick, dann war das Wesen verschwunden.
    Von dieser Seite aus ist der Durchgang also möglich, überlegte Mondra. Oder die Sperre wurde inzwischen aufgehoben.
    So schnell es ging, zwängte sie sich ins Freie, ließ den Helm sich entfalten und breitete wieder die Arme aus. Der Träger führte abwärts, der rechten vorderen Ecke der Halle entgegen. Eigentlich hätte Mondra rückwärts gehen müssen, um sich besser ausbalancieren zu können. Sie verzichtete darauf, weil es Zeit kostete.
    Sie sah die Mor'Daer ins Zentrum zurückkehren. Dort verharrten sie an dem Gestell des Grünen, ihre ganze Körperhaltung wirkte aggressiv und brutal, von der Unterwürfigkeit dem Gallertgeschöpf gegenüber war keine Spur mehr zu bemerken.
    Herrschaft durch Furcht, dachte Mondra, das hat schon oft zum Sturz eines Regimes geführt.
    Einer der Mor'Daer blieb plötzlich stehen und blickte nach oben. Halb im Schritt verharrte Mondra, erstarrte zu größtmöglicher Reglosigkeit. Der Schlangengesichtige starrte zum Träger herauf. Er sah sie an, wandte sich ruckartig ab und ging weiter.
    Mondra Diamond wollte schon aufatmen, aber da riss der Mor'Daer seine Waffe aus dem Holster und schoss aus der Hüfte. Ein Blitz zuckte Mondra entgegen. Er verfehlte sie, denn sie hatte sich bereits fallen lassen.
    Sie stürzte zwischen die Trümmerhaufen und geriet außer Sichtweite der Soldaten.
    Der Antigrav ihres Anzugs setzte ein, die Emissionen verrieten ihre Position. Das Trampeln vieler Dutzend Stiefelpaare kündete vom Nahen der Verfolger. „Nichts wie weg!", keuchte Mondra. Die Minipositronik schaltete das Flugaggregat ein. Der Anzug raste mit seiner Insassin zwischen die Trümmerberge hinein.
    Wenn sie den Ausgang erreichte, war das die halbe Miete. Die Mor'Daer konnten ihr folgen, aber sie würden sie nur noch schwer aufhalten.
    Mondra aktivierte das Funkgerät, versuchte einen Notruf. Wieder Fehlanzeige!
    Es ging um Sekunden. Die Mor'Daer kannten ihr Ziel. Sie brauchten nur schneller zu sein. Und sie konnten den direkten Weg benutzen, während Mondra Umwege in Kauf nehmen musste.
    Sie änderte ihre Taktik, flog höher hinauf und dicht an den Oberkanten entlang. Die Entfernung bis zum Ende der Halle schätzte sie auf maximal fünfzig Meter.
    Erste Schussbahnen glühten über und neben ihr. Die Verfolger rückten näher.
    Jetzt, da sie entdeckt war, spielte der Einsatz von Energieschirm und Impulsstrahler keine Rolle mehr. Mondra gewahrte ein Stück weiter vorn die ersten Mor'Daer - das waren die Wächter von dieser Seite der Halle. Die Schergen TRAITORS erwarteten sie bereits. „Volle Beschleunigung!", stieß sie hastig hervor. Die Minipositronik holte alles aus dem

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