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2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Anlagen. In jedem zweiten Schrotthaufen kletterten Soldaten herum und arbeiteten an einer Bestandsaufnahme der Schäden. Hoch darüber erstreckten sich die Träger und Verstrebungen der Kassettendecke mit den implementierten Aggregaten, den entstandenen Löchern und Abrissen. Ein Teil der Deckenverkleidung hing in Fetzen, dahinter erkannte Mondra Trageseile und Aufhängungen mit einen netzartigen Gestänge, das sich unter der Decke als zusätzliches Befestigungssystem entlangzog.
    Verdammt! Am Boden komme ich nicht durch. Und die Trümmer der Anlagen bieten. zudem keinen Schutz, solange die Mor'Daer darin herumwühlen, stellte sie fest. Ich muss dort hinauf, egal wie.
    Auf Zehenspitzen eilte sie an der Wand entlang weiter. Die Mikropositronik ortete mit minimaler Leistung und versuchte auf diese Weise, ihr den Weg frei zu halten oder sie auf mögliche Hindernisse aufmerksam zu machen. Die Gefahr einer Entdeckung selbst winziger Emissionen wuchs mit jedem Schritt, den sie sich vom Eingang entfernte.
    Mondra erspähte einen Sektor an der linken Längswand, der ihr für ihre Zwecke geeignet schien. Von der Decke waren Aggregatblöcke herabgestürzt und dicht an der Wand liegen geblieben. Mit etwas Glück boten sie ihr genug Deckung vor den in Sichtweite der Trümmer arbeitenden Soldaten.
    Unbemerkt erreichte sie die Ecke, verharrte ein paar Augenblicke und ging dann langsam weiter. Die nächsten Mor'Daer befanden sich keine fünfzehn Meter von ihr entfernt. Sie scannten Trümmer, diskutierten hitzig über das, was sie herausfanden.
    Mondra schlüpfte unter überhängende Metallplatten und schaltete den Deflektor ab. Ortungstechnisch war sie in dem Durcheinander aus Kriechströmen, Fehlschaltungen, Kurzschlüssen und lecken Energiespeichern von diesem Zeitpunkt an nicht mehr auszumachen.
    Die ehemalige Akrobatin verlor keine Zeit, sondern versuchte ihr weiteres Vorgehen genauer zu planen. Stahlseile und Taue fehlten leider, mit denen sie sich über Abgründe hätte schwingen konnte. Früher hatte sie das unter Zirkuskuppeln und in Wandermanegen praktiziert.
    Jetzt zeig, was du kannst, Mondra Diamond!
    Sie schlüpfte unter den Platten hervor und musterte die vielfach zerrissene Oberfläche des Aggregats. Die scharfen Kanten verboten von selbst jeden künstlerisch wertvollen Reck-Aufschwung, wie sie ihn einst geliebt hatte. Sie tastete nach Stellen, an denen das Material gebogen oder die Kanten stumpf waren.
    Mondra brachte die Stiefelsohlen auf die Höhe der ersten Risse und fing an zu klettern. Die Wand führte schräg nach oben. Unter dem zusätzlichen Gewicht fing sie an zu schwanken. Nach oben hin nahm die Schaukelbewegung zu.
    Mit etwas Glück dachten sich die Mor'Daer nichts dabei, wenn sie es bemerkten. Trümmer besaßen ein Eigenleben, das war ein Erfahrungswert, wie sie ihn hier im Raum-Zeit-Router gewinnen mussten. Zumindest hoffte sie das, und auf alles andere verschwendete sie keinen Gedanken. Zweifel waren das Letzte, was sie in dieser Situation gebrauchen konnte, Zweifel und das, was die Folge sein konnte: schweißnasse, taube Hände. Ihr Plan war und blieb die einzige Chance, egal, wie hoch das Risiko war Mondra ertastete die nächsten Beulen und Dellen, an denen sie sich festhalten konnte.
    Ihr Körper war bis in die letzte Muskelfaser angespannt. Ein Fehlgriff oder ein Durchhänger, und sie brauchte sich über das Schicksal ihrer Teamgefährten und ihr eigenes keine Gedanken mehr zu machen.
    In zehn Metern Höhe legte sie eine kurze Orientierungspause ein. Aus der Deckung hinter auseinanderklaffenden Stahlplatten musterte sie die Halle und prägte sich möglichst viele Details ein. Von hier oben hatte sie einen besseren Überblick über die Standorte und die Bewegungen der Mor'Daer und besonders über den Aufenthaltsort des Transit-Inspektaten.
    In der Nachbarschaft kletterten ein paar Mor'Daer in einer der Anlagen herum, mit Folien in den Händen. Sie schienen nach einem bestimmten Bauteil Ausschau zu halten. Ohne die Ganschkaren, die als Techniker auf eine solche Situation besser vorbereitet waren, wirkten sie in ihrer hektischen Geschäftigkeit irgendwie hilflos. Bestimmt hatten sie nie damit gerechnet, dass sie jemals in ihrem Leben mit der Reparatur von Schiffsanlagen betraut würden.
    Mondra wartete ungeduldig und starrte zu den Mor'Daer hinab. Wenn nur ein einziger den Kopf hob, war sie entdeckt.
    Dann war alles aus.
    Die beiden Schlangengesichter diskutierten immer heftiger und kamen zu keiner

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