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2392 - Die vergessene Stadt

Titel: 2392 - Die vergessene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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demselben Zimmer. „Was will denn die Dan'za von uns?", unterbrach Apumir plötzlich die gewohnte Litanei. Er deutete nach vorne.
    Ja, da stand Bormin, eng gegen die Wand gepresst, sodass die Schüler an ihr vorbeimarschieren konnten. Ihre dünnen Lippen waren blutlos, das wuschelige Haar noch ungeordneter als sonst. „Ich muss dich sprechen, Filicut", sagte sie und nahm ihn beiseite, ohne seinem Begleiter einen Blick zu widmen. „Wenn's um die Holotafel-Bilder im Biologie-Unterricht geht, Dan'za - das war ich nicht. Ich wusste nicht mal, dass diese Körperteile so aussehen, wenn sie anschwellen ..."
    „Darum geht's nicht." Sie schubste Filicut in Richtung der Lernzimmer. „Da hinein!", befahl sie schließlich, öffnete eine schmale Tür mit einem Fingerdruck und schob ihn vor sich in den Raum.
    Licht ging an. Eine Schreibfläche beherrschte den überdimensioniert wirkenden Raum. Eine Kommunikationseinheit war darin versenkt, daneben lagen ungeordnet Schriften und Lehrbehelfe. „Das ist mein Arbeitszimmer", sagte sie leise. „Ganz schön groß." Filicut blickte sich um. Der Raum bot Platz für mindestens fünf Erwachsene. Sieben vielleicht, wenn sie eng beieinanderstanden. „Wie? - Ach so." Die Gedanken der Dan'za waren offenbar ganz woanders. Sie bot ihm einen Platz an, ließ sich selbst auf einen breiten Stuhl fallen, verschränkte die Finger ineinander und blickte ihn an. „Du erinnerst dich an den Strombeuter, der heute bei uns war?"
    „Das alte Klappergestell? Klar!" Filicut fand Bormin hübsch. „Sexy" sagten die doofen Erwachsenen dazu. Er konnte seine Situation nur verbessern, wenn er zeigte, dass er vor einem Erwachsenen keine Angst und keinen Respekt empfand.
    Vielleicht fand sie ihn dann attraktiv oder wie das hieß, und würde mit ihm während des Bacchanals ausgehen. In zehn Jahren oder so. „Der Meister hat Mercure mit sich genommen, weil er meinte, dass sie Talent hätte, um zur Strombeuterin ausgebildet zu werden. Sie wird von nun an eine besondere Schule besuchen. Ich ... weiß, dass es ihr dort gut gehen wird."
    Filicut entging die Unsicherheit in ihrer Stimme nicht. Einen Scheiß wusste sie. Sie sorgte sich um ihre Schülerin. „Partasim Jomo meinte, ein zweites Talent in meiner Klasse entdeckt zu haben, war sich aber nicht ganz sicher. Er hat mich nach Unterrichtsschluss noch einmal besucht und gebeten, einen Jungen zurückzuholen. Er will ihn nochmals untersuchen."
    Jetzt war es an der Zeit, an volle Hosen zu denken. „Sie meinen ... mich, Dan'za?"
    Sie beugte sich vor, streichelte ihm sanft übers Haar. Es war eine Geste der Zärtlichkeit. Eine, die er niemals zuvor von irgendeinem Stadtbewohner erhalten hatte. „Es wird alles gut", flüsterte sie. Auch ihre Augen waren feucht. Sie mochte ihn wirklich.
    Eine Tür, deren Umrisse kaum erkennbar gewesen waren, öffneten sich im Rücken Bormins. Der Strombeuter trat hervor. Übermannsgroß ragte er über ihnen beiden auf, blickte von einem zum anderen. „Das alte Klappergestell, wie du so schön sagst, ist gekommen, um dich zu holen, Filicut Cartomyst", sagte Partasim Jomo. „Es gibt viel aufzuholen. Und ich denke, wir werden dir deine Frechheiten rasch austreiben." Der Meister zog ihn hoch, legte ihm eine tonnenschwere Hand auf die Schulter. An die Lehrerin gerichtet, fuhr er fort: „Mach dir keine Sorgen, Dan'za Bormin. Es wird gut für Mercure und ihn gesorgt werden."
    Sie nickte, starrte an ihm vorbei, streichelte Filicut ein letztes Mal besänftigend über die linke Hand, während Jomo ihn in Richtung des hinteren Ausgangs schob.
    Filicut ließ sich bis zur Tür leiten, verspreizte sich mit beiden Armen im Rahmen, drehte sich um und sagte: „Wirst du mit mir ausgehen, wenn ich zurückkomme, Dan'za Bormin?"
    Sie lächelte. Überrascht, irgendwie scheu wirkend, nickte sie schließlich und sagte mit fester Stimme: „Das werde ich, Filicut Cartomyst."
     
    *
     
    Die Erinnerungen lösten sich auf, wurden zu bedeutungslosen Strichen. Übrig blieb die Realität. Die Arbeit. „Gut gemacht!", lobte Lisdroht, während sich Filicut die Augen rieb. „Der Blauspeicher hat einen ordentlichen Schub von null Komma zwölf Prozent erfahren."
    Seine Gabe funktionierte also auch unter den derzeitig widrigen Umständen. Die Teamarbeit mit Unky war fehlerlos geblieben. „Gibt's was Neues?", fragte Filicut.
    Stunden angestrengter Schöpfung waren vergangen.
    „Nur den üblichen Wahnsinn." Pettonia winkte müde ab. „Das Bacchanal hat noch

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