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2392 - Die vergessene Stadt

Titel: 2392 - Die vergessene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Freiheitsdrang Luft zu schaffen. Andererseits handelten sie mit der gebotenen Vorsicht, sich der Schwierigkeit der kommenden Aufgabe bewusst. Dort vorne, in diesem seltsamen Gebilde aus uralten, wie riesige Tropfen aneinandergereihten Kugelraumern, warteten höchstwahrscheinlich Lemurer.
    Irregeleitete, verwirrte, verängstigte, feindlich eingestellte ... Kleine. Sie alleine mochten wissen, wo die anderen Einheiten des KombiTrans-Geschwaders hin verschwunden waren. „Ich bitte um Zurückhaltung", gab Domo Sokrat die Devise aus. „Wir dringen in einen der Kugelkörper vor und errichten einen Brückenkopf. Dann Sichtung der Lage, Festlegung weiterer Maßnahmen."
    Zwölf Bestätigungen erreichten ihn. Seine Begleiter befanden sich, wie er vermutete, allesamt im Planhirn-Modus und verzichteten auf weitere Kommentare.
    Die ungeschützte Außenhülle war erreicht.
    Aus der Nähe betrachtet, zeigte sich die Metallhaut noch zerklüfteter und schrundiger als erwartet. Domo Sokrat korrigierte seinen Treibkurs ein wenig, bis er die Umrisse einer ehemaligen Schleuse vor sich sah. Er landete, drückte sanft mit zwei Fingern gegen das Metall und stieß auf unerwarteten Widerstand. Die Wandung war wohl von innen her durch zusätzliche Schichten verstärkt worden.
    Ein gezielter Faustschlag gegen den Nahtbereich. Das Material verbog sich, gab ein wenig nach. Domo Sokrat hieb neuerlich zu, diesmal kräftiger und mit allen Fäusten. Die linke Brusthand fuhr durch das Metall, traf ein Stückchen dahinter auf weiteren Widerstand. „Energieabsaugung erfolgt weiterhin beschleunigt", meldete Dinko Hemot per Funk. „Ich empfehle beschleunigtes Vorgehen und Neutralisierung der gegnerischen Waffensysteme so schnell wie möglich."
    Domo Sokrat bestätigte und gab seinen Landsleuten Befehl, ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen. Seine Herzschläge beschleunigten ein wenig. Das Gefühl, endlich wieder einmal etwas tun zu können und nicht nur in der Enge der AHUR zu warten, beflügelte ihn.
    Er blickte um sich. Kein Haluter kam auf die Idee, Strahler oder gar Desintegratorbomben zu benutzen. Sie alle hieben auf die Wandung ein, trieben ihre Fäuste immer tiefer, rissen Fetzen von Metall beiseite...
    Domo Sokrat zwängte seinen Kopf zwischen die Metallteile, drang weiter vor, schaufelte die Trümmer beiseite. Mit dem Kopf voran, der in die Stahlglaskuppel des Kampfanzugs gepackt war, zwängte er sich zwischen den Metallschichten hindurch.
    Ein Zischen. Atmosphäre entwich. Nun galt es, rasch zu handeln.
    Er erweiterte die Lücke, schlüpfte hindurch, sicherte mit raschen Blicken nach allen Seiten. Er befand sich in einem Lagerraum. Eng an eng stapelten sich abgenutzte Gebrauchsgüter, die wohl dem Recycling zugeführt werden sollten.
    Wenige Schritte neben ihm bohrte sich ein weiterer Haluter durchs Metall, widerstand ohne Problem dem Sog der entweichenden Luft und stellte sich breitbeinig neben ihm hin. Seine Augen glühten hell im dämmrigen Licht, die vier Hände schlugen unternehmungslustig gegeneinander. Fora Nam war der Name seines Kollegen; ein unternehmungslustiger Jüngling von nicht mehr als 250 Jahren. Domo Sokrat gab ihm zu verstehen, dass alles in bester Ordnung sei, und leitete die Botschaft per Funk an alle Mitglieder des kleinen Kommandos weiter.
    Mit der Arbeitspistole verspritzte er rasch aushärtendes Bioplast über die Lücken, die er und sein Kollege gerissen hatten. Eine Membranschleuse entstand.
    Nach und nach stießen alle Haluter ins Innere des großen Raumes vor, nutzten dabei insgesamt fünf Breschen. „Raum gesichert", sagte Fora Nam, der tief im Raum stand. Die Gänge ließen ihm kaum Platz, sich zwischen den hohen Stapeln rostiger Metallplatten, bizarr verzogenen Kunststofftafeln und vorgepressten Klumpen Elektroschrotts zu bewegen.
    „Atmosphäre gut atembar", fuhr der Jüngling fort und quetschte einen übermannsgroßen Berg bröckliger Wandverkleidungsteile beiseite. „Wir können weiter."
    „Wir gehen mit der gegebenen Vorsicht vor!", gab Domo Sokrat die Devise aus. „Wir suchen uns jemanden, der ausreichend Kompetenz besitzt, stellen Fragen und beseitigen jene Gefahrenquelle, die den Energiehaushalt der AHUR gefährdet; die Lemurer sollen tunlichst nicht gefährdet werden."
    Bestätigungen langten von allen Seiten ein.
    Es würde schwer werden, beide Bedingungen zu erfüllen. Nach wie vor war nicht viel über die Situation an Bord bekannt. Die bislang angenommene Harmlosigkeit der hiesigen Bewohner

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