Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2392 - Die vergessene Stadt

Titel: 2392 - Die vergessene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Lemurische Bauweise, keine Frage", sagte der alte Pilot, sodass es jedermann in der Zentrale hören konnte. „Uralte Konstruktionen, mit deutlichen Defiziten in der Instandhaltung. Die äußeren Hüllen dieses aus unzähligen Schiffseinheiten zusammengesetzten Konglomerats sind von Myriaden von Mikrometeoriteneinschlägen beschädigt.
    Es gibt offenbar mehrere hintereinander gelagerte metallene Schutzschichten. Die Raumstadt muss alt sein ..."
    „Gibt es interne Bildübertragungssysteme, deren Inhalte wir auswerten können?", fragte Domo Sokrat. „Sie existieren wohl in geringem Ausmaß, können aber nicht abgerufen werden. Die Datenübermittlung funktioniert über geschlossene Systeme, deren Kodes wir noch nicht knacken konnten. Routinen und Sub-Routinen sind primitiv und verwirrend angelegt, überlagern einander zum großen Teil ..."
    „Kontakt aufnehmen", unterbrach Domo Sokrat seinen Piloten. „Eine freundliche und bestimmte Botschaft. Vorerst keine Bildübertragung. Wir müssen damit rechnen, dass das übliche >Bestien-Trauma< auch hier noch nachwirkt."
    Bestien-Trauma ...
    Ein Vorurteil, das sie den Taten ihrer Ahnen verdankten und das durch die Drangwäschen der Haluter immer wieder Unterfütterung erhielt. „Da drüben rührt sich nichts", sagte Dinko Hemot nach geraumer Zeit. „Man reagiert nicht auf unsere Kontaktversuche."
    Waren die Lemurerabkömmlinge etwa degeneriert? Vermochten sie nicht mehr, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln umzugehen? Unwahrscheinlich angesichts der sich auf niedrigem Niveau verändernden Energiebilder, die sie angemessen hatten. Andererseits war ein derartiges Bild aber auch nicht auszuschließen. „Wir nähern uns mit geringer Fahrt dem Gebilde an und strahlen weiterhin den vorbereiteten Text auf allen Frequenzen aus", befahl Domo Sokrat. „Des Weiteren bitte ich Sie, ein Einsatzkommando vorzubereiten und taktisch zu instruieren."
    Dinko Hemot knurrte bestätigend. „Sie selbst wollen mitgehen?", fragte er. „Ja."
    Domo Sokrat fühlte sich ... unwohl. Das Planhirn konnte die verfügbaren Informationen nicht so weit verarbeiten, dass sich ein klares Bild über die Vorgänge in der Stadt ergab.
    Domo Sokrat ließ sich in seinen Stuhl fallen. Pneumatisch gefederte Stahlträger und schwache Energiefelder fingen sein Gewicht ab. Er atmete tief durch, konzentrierte sich auf sein Inneres, dachte Varianten weiteren Vorgehens durch.
    Es war ein Konzentrationsspiel.
    Möglichkeit um Möglichkeit weiteren Vorgehens wurde durch die Raster streng logischen Denkens geschleust. Abgewägt, verworfen oder befürwortet, weiteren Prüfungen unterworfen... „Energieabfall", sagte Dinko Hemot mit unaufgeregter Stimme.
    „Präzisieren Sie." Domo Sokrat war sofort wieder da, mit all seinen Sinnen auf die geänderte Situation fokussiert. „Ein unbekannter Faktor saugt Energie aus mehreren Arbeitsbereichen ab", sagte der Pilot. Seine Augen glänzten und glitzerten im Ringlicht der Zentrale. „Es handelt sich um ‚einen willentlich gesteuerten Vorgang.
    Um einen Angriff."
    Da war er, der bislang unbekannte Faktor, der all diese Unsicherheiten in seinen Überlegungen verursacht hatte. Verzögert kam er zum Vorschein, aber doch. Die Bewohner der Stadt betrachteten sie als Feinde
     
    10.
     
    Grässliche Angst. Panik. Chaos.
    Eine Frau mit kränklich blassem Teint eilte in die Nasszelle, würgte ihre Nahrung hoch; einer der hohlwangigen Techniker begann unkontrolliert zu schluchzen und warf sich zu Boden; drei weitere Zuhörer torkelten davon, hielten sich die Hände gegen die Ohren, als könnten sie dadurch das Gehörte aus ihren Köpfen verbannen.
    Alles bricht zusammen, dachte Filicut Cartomyst, während er seine Atmung und Körperreaktionen mühsam unter Kontrolle behielt. Viele von uns wissen verstandesgemäß, dass es dieses Draußen gibt. Doch nun, da wir mit dem Beweis konfrontiert werden, versagt unser Verstand. „Bleibt ruhig", sagte er.
    Seine Stimme klang dünn und zitternd.
    Niemand hörte auf ihn. Alle rannten sie nun aus der Zentrale, flüchteten vor der Stimme eines Unbekannten. Als Letzte die blasse Frau, die sich die Arme vor den Magen hielt.
    Filicut Cartomyst widerstand dem Drang, den Technikern zu folgen. Nur hier in Loge 3 hatte er die Möglichkeit, die Übersicht zu bewahren und gegebenenfalls kontrollierend in die Geschehnisse der Gemenge-Stadt einzugreifen.
    Er verringerte die Lautstärke des sich ständig wiederholenden Textes, konzentrierte sich auf

Weitere Kostenlose Bücher