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2392 - Die vergessene Stadt

Titel: 2392 - Die vergessene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hören kann, dann muss es diese Fremden wohl geben. Punktum."
    Ein Pragmatiker durch und durch. Genau der Mann, den Filicut in diesen Stunden dringend benötigte. „Du wirst mir also helfen?"
    „Nein." Der Polizist zögerte. „Ich kann dir den Rücken freihalten. Kann versuchen, die Situation in der Stadt so gut wie möglich unter Kontrolle zu halten. Ich würde sogar versuchen, ein paar der Durnräte festzusetzen und gegen ihren Willen vom Petrogisch runterzubekommen. Doch das wird mehrere Stunden dauern. Bis dahin musst du alleine Entscheidungen treffen. Schaffst du das?"
    „Ich ... weiß nicht."
    „Doch. Es gibt sonst niemanden mit ausreichend Grips und Nervenkraft, der deine Position einnehmen könnte. Du musst es tun!."
    Was für eine naive, zwingende Logik.
    Wahrscheinlich funktionierte 3556 nach diesen selbst erstellten Regeln.
    Wahrscheinlich schaffte er es nur durch ein möglichst straffes Korsett an Prinzipien, in der von Enge und Mangel geprägten Stadt seine Sinne beisammenzuhalten.
    „Also muss ich es tun", echote Filicut Cartomyst. „Du hast recht."
    „Wirst du mit den Fremden Kontakt aufnehmen?"
    Neuerlich erschienen Bilderfetzen von monströsen Wesen vor Filicuts geistigem Auge. Irgendetwas sprach in ihm an und nährte unbestimmte Angstgefühle, ohne dass er sich dagegen zur Wehr setzen konnte. „Ja", antwortete er entgegen seiner Gefühlslage. „Bis jetzt haben sie sich nicht so verhalten, als wollten sie uns etwas Böses. Ich möchte ..." 3556 winkte mit einer herrischen Bewegung ab, bedeutete ihm zu schweigen. Er drückte gegen sein Ohr, wohl um eintrudelnde Nachrichten besser über den Kommunikator hören zu können.
    Der Durn-Polizist presste die Kiefer fest, noch fester, aufeinander. Seine Augen verengten sich. „Weitere Probleme?", fragte Filicut voll böser Vorahnungen. „Kann man so sagen." 3556 setzte seinen Schutz wieder auf, starrte blicklos vor sich hin. „Mehrere deiner Kollegen machen sich daran, den ... Feinden Paroli zu bieten.
    Sie verbarrikadieren sich in Loge Siebenundfünfzig, unter der Leitung von Partasim Jomo."
    Sein Lehrer. Einer der obersten Strombeuter.
    Was hatte er vor? Er musste bis zum Kopf hin mit Drogen abgefüllt sein. Und warum hatte er, entgegen den Verhaltensweisen jener, die auf Petrogisch waren, mehrere seiner Kollegen um sich geschart?
    Er würde doch nicht... „Wir müssen ihn unter allen Umständen aufhalten", flüsterte Filicut. „Sonst bedeutet dies das Ende der Gemenge-Stadt.
     
    11.
     
    Fieberhaft wühlte sich Domo Sokrat durch die Aufzeichnungen energetischer Leistungsbilder, während sich Dinko Hemot bemühte, den Energieverlust mithilfe von Überbrückungsschaltungen einzubremsen. „Die Probleme zeigen sich lediglich bei Aggregaten, die hyperphysikalische Komponenten ausweisen", sagte Domo Sokrat schließlich. „Paratronschirm versuchsweise zuschalten."
    Bislang hatten sie darauf verzichtet, diese schwerste Defensivwaffe einzusetzen. Ihr Leuchten mochte bedrohlich auf die Bewohner der Raumstadt wirken. Der Schirm fuhr in die Höhe, verbarg die AHUR hinter einer kaum durchdringbar scheinenden Schutzmauer. „Energieabfall beschleunigt sich", sagte Dinko Hemot, und fügte nach Momenten des Zögerns hinzu: „Mit besorgniserregenden Werten."
    Umschalten ins Planhirn.
    Handlungsmöglichkeiten und deren Konsequenzen durchdenken, durchrechnen.
    Die für ihre Zwecke vernünftigste Variante aus der Auswahl herauspicken. „Paratron zurückfahren!", befahl Domo Sokrat über die allgemeine Funkfrequenz. „Das Einsatzkommando in Bereitschaft macht sich auf den Weg. Wir packen das Übel an der Wurzel und gehen rüber in die Stadt."
    Bestätigungen trudelten ein, während sich Domo auf den Weg zur unteren Hauptschleuse machte, an der er auf seine Begleiter treffen würde. Er blieb in aufrechter Laufhaltung, verzichtete darauf, die Brustarme für ein höheres Tempo zu Hilfe zu nehmen.
    Er klebte den roten Kampfanzug mit festem Druck entlang der Hauptnaht vakuumdicht ab, öffnete mithilfe eines Impulsgebers die Innenschleuse, stürmte an den wartenden Kampfgenossen vorbei.
    Sie folgten ihm wortlos, drängten sich trotz der körperlichen Befremdlichkeit, anderen Halutern nahe zu sein, dicht an dicht.
    Die Außenschleuse teilte sich. Sie stießen sich ab, weiterhin stumm, suchten nach dem vorgezeichneten Muster der Einsatzplanung ihre Plätze. Einerseits waren sie begierig darauf, endlich einmal der Enge des winzigen Raumers zu entkommen und ihrem

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