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2395 - Die Gen-Sammler

Titel: 2395 - Die Gen-Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Augen und im Halbschlaf.
    Als er ihre Stimme erneut hörte, schrak er auf und musste sich zuerst orientieren. „Du kannst jetzt kommen, Morian!"
    Er lief zu dem einzigen Durchgang und fand sich auf einer Hebebühne wieder, die ihn nach oben transportierte, wo die Biogenetikerin auf einer Plattform stand und wie gebannt in die Tiefe blickte. Von den Androiden war weit und breit nichts mehr zu sehen, Erilyn Shirde hatte sie offenbar weggeschickt. „Es kann sich nur noch um Augenblicke handeln", empfing sie ihn. „Ja, dort kommen die beiden."
    Er hielt Ausschau nach Fußgängern, sah jedoch keine. Dafür beulte sich die Wandung des letzten Aggregats deutlich sichtbar aus. Die humanoiden Weißwürfe erhielten dreidimensionale Konturen, die denen von Sphero lediglich ähnlich waren.
    Wie von einem Inkub modellierte Drei-D-Gestalten wuchsen sie aus der bunt schillernden Wand. Das Weiß leuchtete grell, Morian schätzte den Reflexionsgrad auf neunzig Prozent.
    Fasziniert verfolgte er den abschließenden Vorgang der Genese, die Abnabelung der Gestalten von der Spektralen Maschinerie, wie sie Boden unter den Füßen spürten und um ihr Gleichgewicht kämpften, Gestalten mit glatter Oberfläche, haarlos, augenlos, der Mund ein Strich, die Nase glatt.
    Finger- und Zehennägel existierten lediglich als Andeutung.
    Erilyn Shirde wandte sich ihm zu. Ihre Augen leuchteten, ihr Atem ging schnell vor Begeisterung. „Gleich sind sie fertig."
    Die beiden Sphero lehnten sich aneinander, beobachteten, wie die glatte Haut der Wesen sich mit einem Muster aus dünnen schwarzen Linien überzog, Risse, wie Morian feststellte. Das weiße Material verwandelte sich in Pulver, das zu Boden sank. Übrig blieben zwei erwachsene Lemurer mit samtbrauner Haut und halblangem, fast schwarzem Braunhaar, dunkelbraunen Augen und einer scharfrückigen Nase. Sie blickten freundlichmelancholisch drein, sahen sich verwundert um und deuteten dann gleichzeitig zur Plattform herauf. „Wer seid ihr?", fragten sie wie aus einem Munde. „Wir sind die Sphero, eure Schöpfer", antwortete Erilyn Shirde. „Und ihr?"
    „Wir wissen es nicht."
    „Dann sagen wir es euch. Du da, an der Kante des Sockels, heißt Ama Zurn."
    Morian erhielt einen leichten Ellenbogenstoß und schluckte hastig. „Du da, neben Ama Zurn, dein Name lautet ..."
    Er stockte. Seine Gedanken überschlugen sich. Er konnte nicht lange überlegen, deshalb ließ er seiner Zunge freien Lauf. „... Immentri Luz."
    „Jetzt wissen wir, wer wir sind. Und wer sagt uns, was wir sind?"
    „Ihr seid die Aktivierungswächter", antwortete die Biogenetikerin. „Welche Aufgabe ihr zu erfüllen habt, erfahrt ihr später. Zunächst einmal müsst ihr viel lernen."
     
    *
     
    An diesem Abend versammelten sie sich auf dem Dach des Spektralen Turms. 194 Hohe Lenker einschließlich Erilyn Shirdes, die letzten vier Spektralpsioniker, die mit mentaler Unterstützung von einem halben Dutzend Artgenossen als Einzige noch in der Lage waren, spektrale Aggregate wie die Maschinen auf Trixal zu erschaffen.
    Und Morian Kinnaird, der Transfermeister. „Ihr musstet lange warten", sagte Morian. „Entschuldigt bitte. Es sind schwierige, hektische Zeiten für uns, die wir solche Eile und Gleichzeitigkeit nicht gewohnt sind."
    „Du hast die Lemurer unterschätzt!", platzte Fengus Oharran heraus. „Sie sind schlau, kennen mehr Schliche und Tricks, als wir uns je ausdenken können. Dieser Lan-Asfahan hat sich in den Sternhaufen Hol Annasuntha zurückgezogen und ist nicht erreichbar. Er schickt seine Befehle per Kurier an die drei Sonnentransmitter im Leerraum. Er wird alles daran setzen, sich unsere Technik anzueignen. Er will die Spektralen Amaranthe, er will die Inselstaaten, und wenn er alles das bekommen hat, vernichtet er die Haluter und wird der neue Herrscher des Großen Tamaniums."
    „Vorausgesetzt, wir lassen ihn." Über Erilyns Gesicht huschte so etwas wie Nachsicht. „Tatsache ist, dass diese Wesen erst lernen müssen, wie man in Frieden miteinander lebt. Es wird vielleicht ein paar Generationen dauern, bis die Lemurer in der Lage sind zu begreifen, was es heißt, dass Krieg nicht die Lösung aller Probleme ist. Lan-Asfahan muss derzeit an zwei Fronten agieren, das mindert seinen Elan und kostet ihn wertvolle Zeit. Einerseits will er so bald wie möglich seine Landsleute hinter den Schmiegeschirm schicken, andererseits bleibt ihm nichts anderes übrig, als gegenüber den Oberkommandierenden in der Heimat den

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