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2395 - Die Gen-Sammler

Titel: 2395 - Die Gen-Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unvermittelt. „Natürlich. Ich sollte deine Linsen reinigen."
    „Meine Augenlinsen, genau."
    „Ja und?"
    „Momentan scheint es mir, als seien Eure eigenen schmutzig geworden. Ihr seht zwar noch, aber Ihr erkennt nicht mehr"
    „Ich werde darüber nachdenken, Immentrus. Und jetzt hilf mir, Erilyn zu finden."
    „Es tut mir leid, aber in den Inkubs liegen keine Hinweise auf ihren Aufenthalt vor."
    Morian bekam es mit der Angst zu tun. „Es könnte ihr etwas zugestoßen sein. - Inkub?"
    „Ich höre, Transfermeister!"
    „Schick Gleiter aufs Meer Sie sollen nach Erilyn Shirde suchen. Wertet alle Aufzeichnungen der Überwachungssysteme im Turm aus. Ich muss wissen, wo sie zuletzt gesehen wurde."
    Der Ausbau der Anlagen auf Nagigal.
    Gulver und Jiapho, die Vorbereitungen auf Valianess für den Ansturm von vielen tausend Lemurern, all das schrumpfte zur Nebensächlichkeit.
    Was mag nur in sie gefahren sein?
    Die Stille im Turm war längst kein Problem mehr. Das Innere des Spektralen Bauwerks brummte nur so vor Leben. Überall gab es Geräusche, entstand Lärm.
    In allen Ebenen und Etagen arbeiteten Sphero und beaufsichtigten Roboter beim Bau neuer Versorgungsanlagen. Ähnlich ging es auf anderen Welten des „Inneren Kreises" zu..
    Dennoch ...
    Morian spürte, dass etwas mit Erilyn nicht stimmte. Zwar hatte er an ihrem Verhalten nichts Auffälliges bemerkt, aber jetzt, da er danach suchte, stieß er in seinem Kalender-Log auf ein paar Ungereimtheiten. Sie hatte sich in letzter Zeit rargemacht.
    Gleichzeitig hatte sie sich in den Stunden ihres Zusammenseins so intensiv mit ihm beschäftigt, dass es ihm erst jetzt auffiel.
    Wo kann sie sein?
    Er nahm einen Transmitter aufs Dach, stieg auf eine Antigravscheibe und überflog das abschüssige Gelände in niedriger Höhe.
    Am Abgrund stand sie nicht, unter den Büschen und Bäumen auch nicht, und die Sitzgruppen waren allesamt leer.
    Morian wollte die Scheibe hinaus über das Meer lenken, aber der Spektral-Inkub weigerte sich, eine Strukturlücke zu schalten. „Was soll ich nicht sehen?", fragte er laut. „Nichts. Das Verbot dient deiner eigenen Sicherheit. Sei beruhig. Hätte Erilyn Shirde versucht, sich vom Dach ins Meer zu stürzen, hätte ich es verhindert, und du wärest informiert worden."
    „Wo ist sie?"
    „An einem Ort, der absoluter Geheimhaltung unterliegt."
    „Ich kehre jetzt in die Steuerzentrale zurück. Dann werden wir ja sehen ..."
    Schließlich verfügte er über die Präferenzkodes des Transfermeisters.
    Erlebte er eine Verschwörung der Hohen Lenker gegen ihn? Hatten sie denn nicht begriffen, um was es ging? Viel zu spät sah er ein, dass die Geheimhaltung ihnen gegenüber zu einem ernsthaften Problem geführt hatte.
    Und Erilyn ...?
    Das Auge nahm Kinnaird wieder auf und blinzelte ihn im Bruchteil eines Augenblicks in die Steuerzentrale des Spektralen Turms zurück. „Der Inkub besitzt noch immer keine Informationen über den Aufenthalt deiner Gefährtin", empfing ihn der Roboter. „Sind wenigstens neue Nachrichten von Jiapho eingetroffen?"
    „Glowein Parder meldet den Abschluss der Installationsarbeiten. In wenigen Stunden beginnen die Probeläufe."
    Sobald diese abgeschlossen waren, wollte Morian Kinnaird mit der Konstruktion der Hyperweiche beginnen. Aber das konnte er nur, wenn auch Erilyn und die begabtesten der Hohen Lenker mithalfen.
    Der Gedanke, das Projekt könnte an seiner eigenen Sturheit scheitern, versetzte ihn fast in Panik. Im Eilschritt strebte er dem Ausgang entgegen. Immentrus stampfte hinter ihm her. „Ich halte dir den Rücken frei", dröhnte der Roboter. „Nein, du bleibst hier!"
    Immentrus schien sich der Anweisung widersetzen zu wollen. Dann aber wurde das Dröhnen seiner Schritte leise und verklang schließlich ganz.
     
    *
     
    Wo konnte sie nur stecken? Wenn sie sich in ihren Labors aufhielt, gab es für sie keinen Grund, sich verleugnen zu lassen.
    Etwas stimmte nicht, und Morian Kinnaird war entschlossen, es so schnell wie möglich herauszufinden.
    Er suchte die gemeinsame Wohnung auf.
    Ein leicht herber Duft hing im Flur. Am Haken zappelte das Mobile wie bei jedem leichten Luftzug. Die Traumfänger unter der Decke schienen ihn spöttisch anzugrinsen.
    Morian nahm sich Zeit. Gemächlich schritt er durch alle Zimmer, prüfte, ob alles an seinem Platz war oder ob Erilyn etwas verändert hatte. Es wäre ein deutlicher Hinweis gewesen, denn trotz der verspielten Dekoration bis hinaus in den Flur hatte bei ihr alles

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