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2395 - Die Gen-Sammler

Titel: 2395 - Die Gen-Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist es zu viel verlangt, die Anakonen um Hilfe zu bitten?", fragte er den Inkub. „Und wieso ist es zu viel verlangt, dass du den Kontakt herstellst?"
    „Weil ich dir darauf keine Antwort geben darf. Hast du das noch immer nicht verstanden?"
    „Ich bin der letzte Sphero. Die Spektralen Inselstaaten sind am Ende."
    Der Automat, der sich großartig „DIE INSTANZ" genannt hatte, blieb still.
    Morian ging. Als er den Ausgang erreichte, meldete sich der Inkub noch einmal. „Und so endet es."
    Von dieser Stunde an wollte Morian Kinnaird nicht mehr leben. Er verbrachte die meiste Zeit auf dem Dach, Tag und Nacht, und als er den Tod anklopfen hörte, zog er den Stirnkreis ab, stemmte den Ellenbogen gegen den Körper und hielt den Reif auffordernd vor sich hin. „Immentri Luz und Ama Zurn!", rief er, so laut er konnte. „Eines Tages werdet ihr hierher zurückkehren. Denn von hier seid ihr gekommen."
    Dann brach seine Stimme. Nur seine Augen leuchteten noch. Sein Blick durchdrang die Wolken, die so weit oben um den Turm lagen, suchte und fand unten auf dem Wasser das kleine Schiffchen aus Salzkristallen, er beobachtete, wie es der untergehenden Sonne entgegeneilte, und folgte ihm hastig. Neben ihm war Erilyn, wie er feststellte; sie lächelten einander an und nahmen einander bei den Händen, während sie weiterflogen, dem Schiff hinterher.
    Kurz vor dem Horizont holten sie es ein
     
    10.
     
    Gegenwart: Immentri entscheidet
     
    Der Aktivierungswächter erwachte mit einem Schrei. Jemand fasste ihn am Arm und redete beruhigend auf ihn ein. „Was ..." Langsam kehrte seine Wahrnehmung zurück. Er stand noch immer vor dem Makrohologramm. Levink stützte ihn, damit er nicht das Gleichgewicht verlor. „Ah, gut, du bist wieder ansprechbar", sagte Levink. „Ich fürchtete schon das Schlimmste, als diese Zuckungen begannen. Sag mir, wenn ich etwas für dich tun kann."
    „Nichts. Danke, es geht schon wieder. Es ist vorbei."
    Steif stand er da, glaubte die Blicke der Androiden in seinem Rücken zu spüren. Er kannte jetzt die Wahrheit, die ganze Wahrheit. Und wäre am liebsten auf das Dach des Turms gestiegen und in die Tiefe gesprungen.
    Wie ist das, wenn die Welt einstürzt?, stellte er sich die Frage und wusste gleichzeitig, dass ihm darauf kein Levink und kein Inkub eine Antwort geben konnte.
    Für Immentri Luz war diese Welt in den vergangenen Stunden eingestürzt. Von dem Mnexion-Stirnkreis des letzten Transfermeisters mit dem integrierten Psi-Quant hatte er die Geschichte der Spektralen Inselstaaten erfahren, von ihrer Frühzeit an bis ungefähr vor 18.000 Jahren. Er trug nun diesen Reif, war selbst zum Mnexion-Träger geworden, und wahrscheinlich speicherte das Psi-Quant jetzt auch seine Erinnerungen und Erlebnisse und hob sie für die Nachwelt auf.
    Immentri begriff, dass es nicht immer das Beste war, alles zu wissen. Wahrheit konnte niederschmettern, sogar töten. Er selbst fühlte sich im Augenblick elend. Die scheinbar so vertraute Umgebung des Spektralen Turms kam ihm mit einem Mal fremd vor, ein Mahnmal des Versagens, das aus einem Wasser mit dem hochtrabenden Namen „Lebensmeer" ragte.
    Die Sphero, das herrlichste Volk des Universums, die Hüter des Friedens und des konfliktfreien Zusammenlebens, hatten sich als Stümper, als Versager entpuppt, als unfähig, ihre Probleme optimal zu lösen. Und sie hatten Fehler gemacht.
    Immentri gestand ihnen zu, dass sie diese Fehler früher nie begangen hätten. Aber ihr Volk war degeneriert, der Evolutionsschub durch die Gene der Anakonen war irgendwann versiegt, er hatte sich ins Gegenteil verkehrt.
    Und nach dem Tod der letzten Sphero war es noch schlimmer geworden. Die Chronologie entnahm er dem Spektral-Inkub des Turms. Die Ani-Sferzon hatten sich, vermutlich gegen den Widerstand der Androiden und der Valianer, alles angeeignet, was die Sphero hinterlassen hatten, die Spektralen Amaranthe, Gala Faer Nur eines war ihnen nicht gelungen: Den Spektralen Turm konnten sie nicht erobern.
    Ihre moralische Orientierung hatte sich ins Gegenteil gekehrt, der Turm verweigerte den Kontakt.
    Und sie vermochten die Spektralen Inselstaaten nicht zu verlassen.
    Immentris nächster Gedanke galt dem Sonnentransmitter Wie reagierten die Ani-Sferzon auf die Abriegelung des Jiapho-Systems?
    In all den Jahrtausenden hatten sie auf Trixal nichts ausrichten können. Die Transmitteranlagen ließen sich nicht aktivieren, auch nicht zerstören. Aber die Ani-Sferzon hatten eine Warnboje

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