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240 - Zeitsplitter

240 - Zeitsplitter

Titel: 240 - Zeitsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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Louise Whitehead es ihnen gesagt hatte. Sogar die grobe Richtung, in der die Fabrikhalle lag, hatte sie ihnen von hier oben aus zeigen können.
    Louise hatte sich inzwischen einigermaßen erholt. In erster Linie musste es der Schock gewesen sein, der sie niedergeworfen hatte. Dessen Wirkung verflog jetzt langsam; vielleicht weil sie so etwas wie Hoffnung hegte.
    »Warten Sie, ich sehe nach, ob ich etwas holen kann«, sagte sie mit dem Akzent einer zugewanderten Deutsch-Ungarin. Sie stand auf und lief zurück zum Haus. Das Feuer war zum großen Teil erloschen. Trotzdem wollte Matt die Frau daran hindern, die Ruine zu betreten. Aber sie war schneller als er, kehrte aber auch rasch wieder zurück, wobei sie etwas in der Hand hielt, das sie Matt hinstreckte.
    »Das ist er«, sagte sie. »Das Foto lag in einer Metallkassette. Sonst wäre es…« Sie brach ab.
    Matt nickte. Das war er, der Mann auf der sepiafarbenen, an den Rändern etwas angekohlten Fotografie, die Matt auch aus einem Buch aus seiner Zeit kannte. Gustave Whitehead. Kräftig, ein bisschen grimmig wirkend, mit vollem dunklen Haar und einem dicken Schnauzbart entsprach er ganz dem Mannesbild seiner Zeit.
    Und dann tat Matt etwas möglicherweise ganz Dummes – vielleicht aber auch genau das Richtige.
    Jedenfalls versprach er Mutter und Tochter: »Wir werden nach Gustave Ausschau halten, wenn wir in die Stadt runtergehen.«
    ***
    »Sind Sie denn völlig wahnsinnig geworden?«, fuhr General Crow ihn an. Er hatte Matt grob beiseite genommen, und es schien ihm ziemlich egal zu sein, ob Louise und Rose Whitehead etwas von dem sich anbahnenden Streitgespräch mitbekamen, das möglicherweise auch preisgeben würde, wer sie wirklich waren. Matt hatte der Frau erzählt, sie beide wären zufällig des Weges gekommen, als sie Haus und Scheune einstürzen sahen.
    Jetzt war Matt es, der Crow mit sich zog, weiter weg von der Frau und dem Mädchen, denen er gerade so leichtfertig ein Versprechen gegeben hatte. Er wollte ihnen nicht erklären müssen, dass sie in Wirklichkeit quasi vom Himmel gefallen, aus der Zukunft in die Vergangenheit geschleudert worden waren, in die sie jetzt zurückkehren wollten, es aber nicht konnten, weil sie… das Loch in der Luft über den Scheunentrümmern nicht so ohne weiteres erreichen konnten.
    Unter anderen Umständen, und wäre er nicht selbst einer der Hauptakteure gewesen, hätte Matt die Geschichte vielleicht sogar komisch gefunden…
    »Nein, ganz und gar nicht«, beantwortete er Crows Frage. »Ich denke rein praktisch.«
    »Ach?« Der General schnaubte verächtlich. »Sie wollen allen Ernstes –«
    »Wir müssen in die Stadt, ja.«
    »Um diesen… diesen Weißkopf zu suchen?« Crow lachte kurz und humorlos auf. »Waren nicht Sie es, der gerade noch etwas von der Gefahr eines Zeitparadoxons faselte? Vielleicht musste dieser Flieger ja sterben dort unten. Vielleicht überlebt er es auch, wer weiß? Was auch geschieht, es wird schon das Richtige sein – solange wir die Finger davon lassen.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht«, gab Matt zurück. »Denn vielleicht ist auch für uns eine Rolle dabei vorgesehen.«
    Crow senkte kopfschüttelnd den Blick. »Menschenskinder, mir dreht sich alles. Wer soll sich da noch zurechtfinden…?«
    Matt grinste. »Vielleicht werden Sie einfach zu alt für so einen Scheiß.«
    »Was?«
    »Schon gut.« Matt winkte ab. Er wurde wieder ernst. »Wir wollen doch weg von hier.« Er machte eine fahrige Geste, die Raum und Zeit umfassen sollte.
    »Nach wie vor.« Crow nickte.
    »Und dazu«, Matt drohte in den Ton zu verfallen, den man einem Kind gegenüber anschlug, dem es etwas zu erklären galt, »müssen wir dort hinauf, nicht wahr?«
    Er hielt an sich, um nicht auffällig nach oben zu zeigen, wo hinter dem Qualm immer noch das Kugelgebilde schimmerte. Es war nur dann wirklich zu sehen, wenn man wusste, wonach man Ausschau halten musste, und bislang waren Louise und Rose nicht darauf aufmerksam geworden. Daran wollte Matt nichts ändern; es hätte ihn in echte Erklärungsnot gebracht.
    »Wenn wir keinen anderen Weg finden.« Crow nickte abermals.
    »Ich für meinen Teil wüsste nicht einmal, wo wir nach einem anderen Weg suchen sollten.«
    »Na gut. Weiter.«
    »Das heißt, wir brauchen eine Leiter – und damit meine ich keine Räuber leiter.«
    »Ha, ha.«
    Matt schaute nachdrücklich hinab auf San Francisco – oder das, was von der Stadt noch übrig war.
    Crow nickte. »Verstehe. Aber«, er machte

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