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240 - Zeitsplitter

240 - Zeitsplitter

Titel: 240 - Zeitsplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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wiederum werden eigene Kinder bekommen. Und so weiter und so fort. Am Ende der Kette werden viele Menschen herumlaufen oder herumgelaufen sein, die fortwährend mit anderen Menschen in Kontakt kamen und deren Werdegang beeinflusst oder verändert haben. Die wiederum werden deshalb vielleicht Menschen begegnen, sich mit ihnen einlassen oder sogar Kinder zeugen, mit denen sie sonst nie etwas zu tun bekommen hätten. Und schon hundert Jahre später sieht das Bild der Erde vielleicht ganz anders aus, verlaufen Grenzen anders, haben andere Leute das Sagen als die, von denen ich weiß…«
    »Aber der Komet wird trotzdem einschlagen, oder?«, warf Crow pragmatisch ein.
    Matt nickte. »Davon ist auszugehen.«
    »Spätestens danach ist dann wieder alles beim Alten, oder?«
    »Wie kommen Sie darauf? Danach ist ebenso wenig alles beim Alten wie davor – von heute an gesehen. Wir haben bereits gravierend in den Zeitfluss und die Ordnung, die einmal war – von unserer Zukunft aus gesehen – eingegriffen.«
    »Heißt das«, fragte Crow in ungläubigem Ton und den Kopf so weit gedreht, dass er dorthin schielen konnte, wo Rose bei ihrer Mutter saß, »wir müssen sie umlegen?«
    Obwohl er nicht sicher war, ob der General seine Frage ernst meinte, spürte Matt, wie ihm der Schreck in alle Glieder fuhr. »Nein, das heißt es nicht. Ich weiß selbst nicht, was wir im Einzelnen tun sollen. Aber es kann nicht verkehrt sein, von jetzt an ein klein wenig umsichtiger vorzugehen.«
    »Wobei?« Crow drehte sich wieder nach vorne.
    »Wir wollen doch beide wieder zurück – zurück in die Zukunft…« Matts Blick fragte, was er selbst unausgesprochen ließ: Oder…?
    »Natürlich will ich zurück. Was soll ich hier? Obwohl…«, Crow zwinkerte, fast wieder gewohnt provokant, »… die Vorstellung reizvoll sein könnte, die Zukunft völlig neu zu gestalten. Bis zum Ende meiner natürlichen Lebensspanne hätte ich es in der Hand, die Strippen neu zu ziehen. Um den Komet müsste ich mir kaum Sorgen machen. Der knallt erst herunter, wenn ich längst Geschichte bin.«
    »Ich gehe davon aus, dass Sie das nicht ernst meinen. Reden wir also über unsere Möglichkeiten.« Matt verstummte kurz, weil er das Gefühl hatte, dass die Hitze in seinem Rücken noch größer geworden war, obwohl das Wohngebäude schon vorhin immer weniger Nahrung fürs Feuer geboten hatte. Er wandte sich um und sah, dass auch die Scheunentrümmer zu brennen begonnen hatten.
    »Funkenflug«, konstatierte Crow, der ebenfalls hinter sich sah. »Ich sehe weit und breit nichts, was das noch löschen könnte. Das Heu brennt wie Zunder. In einer Stunde ist alles Asche.«
    »Womit wir bei unserem Problem wären – eigentlich sind es zwei«, sagte Matt, der akzeptierte, was ohnehin nicht zu ändern war, und stattdessen den Blick zu Rose lenkte, die ihm unendlich leid tat.
    Wo nur ihr Vater war? Hatte sie die Frage nach ihm in der ganzen Aufregung überhaupt richtig verstanden? Möglich, dass sie gar keinen mehr hatte und hier mit ihrer Mum allein lebte.
    Alles war denkbar – auch das Zeitparadoxon betreffend.
    »Spucken Sie’s aus, Drax. Welche zwei Probleme? Gut, das eine kann ich mir denken: Wie sollen wir dort hinauf kommen, wo dieses ominöse Tor liegt? Falls es überhaupt noch da ist. Kann sich ja nach unserem Auswurf aufgelöst haben, oder?«
    Matt gab sich optimistisch. »Solange nicht das Gegenteil bewiesen ist, gehe ich davon aus, dass es noch da ist. Und das kann ich sogar untermauern.«
    Crow sah auf. »Wie?«
    »Sie erinnern sich an die Mücken, die Vögel und den Hirsch?«, fragte Matt. »Und später dann die Toten der verschiedenen Epochen? Jetzt habe ich eine Theorie, wie sie in die Anlage gelangt sein können: durch die Tore nämlich. Das würde bedeuten, dass sie stabil sind und in verschiedene Zeiten führen. Und das man sie auch von der anderen Seite her durchschreiten kann.«
    »Hm.« Crow überlegt kurz, dann nickte er. »Das wäre eine Erklärung. Obwohl ich mich frage, warum wir das Tor dann nicht sehen können.«
    »Damit wären wir bei Problem Nummer zwei«, sagte Matt. »Die Durchgänge scheinen in der Vergangenheit unsichtbar zu sein. Warum wir die Zeitblase in der Station sehen konnten, weiß ich nicht, vielleicht lag es an dem speziellen Licht, das dort erzeugt wird. Aber bevor wir nicht wissen, wo genau der Einstieg liegt, werden wir ihn auch nicht passieren können.«
    Plötzlich lachte Crow auf. »Nun, zumindest dieses Problem betrachte ich als

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