2401 - Vorstoss in die LAOMARK
seltsame Hüte, aus denen die Ohrenhände hervorragten. Manche zeigten Hauttätowierungen, während andere kunstvoll drapierte Tücher von ihren Hauern herabhängen ließen. „Wir sollten hier nicht allzu lange bleiben", sagte Perry. „Die Gefahr, angerempelt und damit entdeckt zu werden, ist groß."
Drei Jugendliche rasten in Schlingerkursen an ihnen vorbei und jauchzten laut; die Füße steckten in Halterungen auf vier einzeln steuerbaren Rädern, die ihnen die wildesten, verrücktesten Manöver erlaubten. Die Gelenkigkeit der Laosoor war phänomenal, und auch in der Reaktionsfähigkeit waren sie den Menschen hoffnungslos überlegen. Gleiter pfiffen knapp und in haarsträubenden Schlingerbewegungen über sie hinweg.
Weiter oben, dort, wo die Spitzen der ineinander vermengten Häusergiganten in den dunklen Himmel ragten, ritten Laosoor auf motorisierten Zweirädern durch die Luft. „Ich sehe eine Art Terminal", sagte Icho Tolot. Er deutete auf ein belebtes Plätzchen mit einer Plastfigur im Zentrum, aus deren Fischmaul weißer Pulverstaub grieselte. „Wir sollten Informationen aus dem offiziellen Netz abziehen."
Unter all den Laosoor, die sich hier dicht an dicht drängten? „Wir suchen uns eine leere Wohnung", sagte er. „Ich möchte jedes Risiko vermeiden."
Der Ilt nickte, konzentrierte sich für einen Moment, blickte sich um und teleportierte mit seinen beiden Begleitern.
Ein großzügig ausgestattetes Zimmer mit rauchglasverkleideter Decke erwartete sie.
Eine Fensterfront gewährte den Blick hinab auf die Straße, auf der sie eben noch gestanden hatten. Eine Sandkuhle beherrschte den in schummriges Licht getauchten Raum; offenbar war dies eine Art laosoorischer Jacuzzi. Rings um das Sandbad waren technische Gerätschaften aufgebaut, von ihrer Handhabung her für die Ohren- und Schwanzhände der Pantherwesen passend gemacht.
Soeben legte ein gähnender Laosoor Arbeitsgerät in einer Kammer ab und entfernte sich in den Nebenraum. Alles wies darauf hin, dass letzte Adaptionen gemacht werden mussten, bevor die Wohneinheit dem zukünftigen Besitzer übergeben wurde.
Eine Tür fiel ins Magnetschloss. Gucky gab Zeichen, dass sie nun allein waren.
Rhodan blickte sich zufrieden um. „Alles Gerät ist bereits angeschlossen. Wir können loslegen."
Er zog ein dünnes Kabel aus seinem Armbandkom, suchte eine Steckposition für seinen verformbaren Cinch und fand sie ziemlich rasch dort, wo er sie vermutet hatte: zwischen zwei vorgeschobenen, bewegbaren Griffen, die für eine Bedienung mit laosoorischen Ohrenhänden geeignet war. „Kontakt hergestellt", sagte er. „Es wird ein paar Minuten mit der Abgleichung dauern, dann ..."
Schrilles Gewimmer, immer wieder die Tonfrequenz ändernd, übertönte seine Worte. Sofort entfernte der Unsterbliche die Verbindung zum Terminal, eilte zur Fensterfront und sah auf die Straße.
Jegliche Unterhaltung, jeglicher Freizeitund Geschäftsbetrieb fand ein Ende. Die Laosoor strebten auseinander; hetzten in weiten Strecksprüngen unbekannten Zielen entgegen. Alles machte den Eindruck, als liefe dieser Alarm mit oft geübter Präzision ab. Als wüssten die Laosoor ganz genau, was nun zu tun war. „Ein Generalalarm", mutmaßte Perry Rhodan. „Ich hoffe bloß, dass er nichts mit uns zu tun hat ...
9.
Was für ein unbedarfter, geruchloser, handamputierter Nacktschwanz! Pothawk schluckte weitere, nicht ganz so harmlose Flüche hinunter und schickte Hohogoms Mann aus dem Raum.
Er hatte ihm für lediglich zwei Stunden die Führung des Enterkommandos überlassen, um die steifen Glieder ein wenig entspannen zu können. Der im Rang eines Tamboor stehende Offizier hatte auf ganzer Linie versagt, hatte sich von Perry Rhodan wie ein Kleinkind übertölpeln lassen.
Spürte er denn nicht, dass die Aura des seltsamen Befehlshabers der JULES VERNE verschwunden war? Dieser Kerl hatte es nicht der Mühe wert empfunden, ihn vom Wunsch Perry Rhodans nach Ruhe zu unterrichten, und dem Aura-Träger stattdessen in Eigeninitiative einen Raum zugewiesen, aus der er auf geheimnisvolle Weise entkommen war Als wäre dieser Mensch ein Teleporter! „Also gut!", sagte Pothawk laut und drehte sich im Kreis. Fixierte einen Terraner nach dem anderen. „Wo steckt Perry Rhodan?"
Niemand antwortete. Manch einer der Zweibeiner schüttelte den Kopf oder machte seltsame, irgendwie witzig anmutende Gesten mit Händen und Schultern. Unter anderen Umständen hätte Pothawk über die Ungelenkigkeit der
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