2401 - Vorstoss in die LAOMARK
uns mit diesen Durchsagen verunsichern", fuhr Gucky fort. „Dieses Teleport-Meldenetz müsste extrem eng gestrickt sein. In ländlichen Bereichen der LAOMARK kann ich sicherlich herumspringen, wie ich will, ohne dass irgendwelche Gerätschaften Alarm schlagen. Und wie, bitte schön, wollen die Daten von dreihundertfünf Millionen Laosoor verwaltet werden? Du hast doch gesehen, wie es auf den Straßen zugeht. Glaubt ihr denn, dass sich einer von denen an Vorschriften hält?"
„Unterschätze die Laosoor nicht, Kleiner.
Sobald der Alarm ertönte, sind die Laosoor davongerannt, als wären sie bestens auf derartige Vorfälle vorbereitet."
„Wir könnten in die JULES VERNE zurückkehren", warf Icho Tolot ein. „Ich habe eine vierunddreißigprozentige Wahrscheinlichkeit dafür errechnet, dass wir unser Verschwinden gegenüber Commander Pothawk glaubwürdig erklären könnten."
„Eine Chance von eins zu zwei." Perry Rhodan schüttelte den Kopf. „Nein, wir bleiben in der LAOMARK. Das, was wir bislang in Erfahrung gebracht haben, ist dürftig. Sie sind keine ... Bösewichter -so viel steht fest. Also müssen wir erfahren, was sie antreibt und wo ihre Schwächen liegen. Dort können wir dann den Hebel ansetzen."
„Das sind alles sehr vage Vorstellungen", kritisierte der Haluter. „Mein Planhirn ist mit deiner Argumentation nicht einverstanden, Rhodanos."
„Und dein Ordinärhirn?" Perry lächelte. „Ich dachte, du hattest Lust auf ein wenig Abenteuer. Wer hat denn nun das Sagen in dir?"
Icho Tolot stand für drei Sekunden still, bevor er sein Maul zu einem entsetzlichen Grinsen öffnete. „Ich denke, ich werde mich selbst davon überzeugen können, diesen Spaziergang fortzusetzen."
*
Die Laosoor erwiesen sich als unglaublich diszipliniert. Die Straßen der Stadt blieben nahezu leer. Uniformierte in Zweier- oder Dreiergruppen marschierten umher und blickten sich wachsam um. Kleine und größere Gleiter schwebten über den Dächern. Sie bewegten sich nach feststehenden Mustern. „Ortungssuchstrahler", stellte Icho Tolot fest. „Vorerst ist die Überprüfung noch lückenhaft und nicht auf terranische Emissionen einjustiert. Aber ich befürchte, dass die Hetzjagd erst richtig losgeht. Die Intensität der Überwachung wird mit jeder Sekunde stärker."
Perry Rhodan, der sich wiederum konzentriert mit dem Terminal neben dem Jacuzzi beschäftigte, blickte von seiner Arbeit hoch. „Ich habe, was ich wollte", sagte er. „Wir verschwinden."
„Wohin?"
„Zurück aufs Land. In unbesiedeltes Gebiet. Ich brauche ein wenig Zeit zur Auswertung der Daten. Ich möchte überlegen, wie wir weiter vorgehen."
„Geht in Ordnung." Icho Tolot setzte Rhodan auf seine Schulter. Gucky packte er sachte zwischen seine beiden Brustarme. „Gut festhalten."
Der Haluter hob die Ausgangstür aus ihrem Rahmen und schob sich sachte, auf seine beiden Passagiere achtend, durch die entstandene Lücke. Risse breiteten sich im Mauerwerk aus, erzeugten aber keine weiteren Schäden. „Die Suche konzentriert sich derzeit auf einen Bezirk weiter nördlich", sagte Gucky. „Wir haben vielleicht fünf oder sechs Minuten, bis man sich um diesen Stadtteil kümmert."
„Handelt es sich um eine gezielte Suche?", fragte Rhodan irritiert. „Ist man uns bereits derart nahe gekommen? Ich bin mir keines Fehlers bewusst."
„Mach dir keine Vorwürfe, Perry; wir haben alles richtig gemacht."
Verwunderung, fast Entsetzen klang in seiner Stimme durch. „Eine Art archaischer Instinkt schlägt bei den Laosoor durch. Ausnahmslos jeder, dessen Gedanken ich zu fassen kriegte, beschäftigt sich mit uns. Sie steigern sich in diese Sache hinein, wie es bei Mausbiber oder Mensch nicht denkbar wäre.
Dreihundertfünf Millionen Wesen haben die Jagd auf uns eröffnet."
*
Längst boten ihnen Deflektorschirme keinen Schutz mehr. Die meisten SERUN-Aggregate waren abgeschaltet, um aufgrund der fremden Emissionsbilder keine Aufmerksamkeit zu erregen.
Zahlreiche Gleiter bedeckten den Himmel, so weit der dämmrige Horizont reichte. In Abständen von wenigen hundert Metern zueinander durchkämmten die Laosoor das Land und sandten Suchstrahlen aus. Mit einer Gründlichkeit und mit einer Geduld, die Bewunderung erheischte. Nur dank der überragenden körperlichen Fähigkeiten des Haluters war es ihnen gelungen, unbemerkt die Stadt zu verlassen und das dünn besiedelte Hügelvorland zu erreichen.
Icho Tolot errechnete blitzschnell die Fahndungslücke
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