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2402 - Der GESETZ-Geber

Titel: 2402 - Der GESETZ-Geber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verfing sich irgendwo und wurde schmerzhaft zur Seite gezerrt, dass er glaubte, sie würde abreißen. Etwas schrammte über sein Gesicht.
    Nein! Das ist un...
    Pothawk schloss die Augen, ehe ein Ast sie ihm ausstechen konnte, schlug blindlings um sich, um Halt zu finden.
    Der einzige Erfolg war, dass er seine Ohrenhand frei bekam. Rasch zog er den Tentakellappen ein, bis nur noch die Faust aus dem Kopf ragte.
    ...fair!
    Er rutschte immer tiefer, als unter seinem Gewicht weitere Äste brachen. Er schützte mit den Vorderbeinen den Kopf, versuchte ruhig zu bleiben.
    Irgendwann endete das Krachen, und er lag ruhig in verrenkter Haltung. Alles tat ihm weh, aber schlimmer war die Scham. Wenn Viz ihn so sah, würde er wieder als der Verlierer dastehen.
    Schnell!
    Er musste raus aus dem Holzhaufen.
    Vorsichtig zog er die Glieder an und rollte sich zur Seite.
    Ein leises Knacken kündigte an, dass es ihm nicht gelingen würde.
    Dann brach er erneut ein. Ein zersplitterter Ast drückte gegen seinen Rücken, durchdrang das Fell. Pothawk glaubte unter dem plötzlichen Schmerz schreien zu müssen, doch er unterdrückte den Impuls, selbst als er fühlte, wie heißes Blut über seinen Rücken lief.
    Das knochentrockene Holz bohrte sich in sein Fleisch.
    Er packte mit der Schwanzhand zu und brach den Ast ab, der ihn sonst womöglich getötet hätte.
    Als sein Körper wieder ruhig lag, fühlte er das Holz, das als stumpfes Ende eines Pfahls aus seinem Rücken ragte.
    Er zog es ruckartig heraus, biss die Zähne zusammen, dass es knirschte.
    Ich werde nicht schreien!
    Er schaute sich das zersplitterte Ende des Astes an. Die Spitze war zentimeterweit in glänzendes Blut getaucht. Sein Rücken stand in Flammen.
    Mindestens zwei Meter über ihm, am oberen Rand dieses Berges aus totem Holz, tauchte Vizquegatomi auf. „Bleib ruhig liegen!"
    „Ich ... ich schaffe es auch allein." Er erschrak darüber, wie belegt seine Stimme klang. Vor seinen Augen drehte sich alles. Es gelang ihm kaum, Viz klar zu sehen. Alles war hell, furchtbar hell, seine Sinne überreizt, als blicke er direkt in eine der elf Sonnen der LAOMARK.
    „Du bleibst liegen!" Die Stimme des Bruders war so schneidend, dass Pothawk nicht widersprach. Es war ihm sogar recht.
    Jetzt die Augen schließen und schlafen, den Schmerz verschlafen ...
    Es war eine verlockende Option.
    „Augen auf, Bruder!", hörte er den scharfen Befehl und gehorchte.
    Viz tastete sich voran. Er prüfte vor jedem Schritt genau, wo er Halt finden konnte, und kletterte zu ihm hinab. Der Bruder packte ihn, stützte ihn und schob ihn nach oben.
    Als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten, wagte Pothawk kaum, den Bruder anzusehen. „Ich schäme mich so."
    Vizquegatomi antwortete mit Schweigen.
    Pothawk nahm allen Mut zusammen, hob den Blick und suchte die graugelben Augen des Bruders. Die Scham war sogar noch schlimmer als die lodernden Schmerzen in seinem Rücken. Vielleicht konnte er sich nur deshalb auf den Beinen halten, weil er sich bei Viz entschuldigen wollte. „Hörst du? Ich weiß, dass ich ein Versager bin, aber irgendwann, eines Tages, werde ich es schaffen!"
    „Ich bin stolz auf dich", sagte Viz.
    Pothawk konnte kaum glauben, was er hörte.
    Sein Bruder streckte ihm mit der Schwanzhand etwas entgegen. „Heb dir das auf."
    Erst als Pothawk selbst die Greiflappen darum schloss, wusste er, worum es sich handelte. Ein abgebrochenes Stück Ast mit blutbesudelter Spitze.
     
    *
     
    In dieser Nacht schlich sich Pothawk aus dem Haus. Der enge Druckverband um seinen Rücken behinderte ihn, aber er benötigte trotzdem nicht lange, um am Fluss das zu fangen, weswegen er losgezogen war.
    Noch vor Tagesanbruch legte er einen Mencar neben Vizquegatomis Bett. Der Bruder wachte nicht auf und erwähnte es später nie, aber er sah Pothawk nach diesem Tag anders an als zuvor.
     
    2.
     
    2. Mai
     
    Dass etwas anders war, sah Perry Rhodan sofort, aber es dauerte einige Sekunden, bis er es benennen konnte.
    Die Veränderung war so grundlegend, dass er auf den Anblick zunächst mit Verwirrung reagierte.
    Er verließ zum ersten Mal seit einer Woche das Mark-Kastell der Laosoorkönige und trat ins Freie. Über den riesigen Innenraum der LAOMARK breitete sich ein ungewöhnliches Zwielicht aus, wie er es zuvor nie wahrgenommen hatte.
    Commander Pothawk setzte unaufgefordert zu einer Erklärung an. „Die Kunstsonnen, die normalerweise im Zentrum des LAOMARK-Hohlraums stationiert sind, wurden in

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