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2402 - Der GESETZ-Geber

Titel: 2402 - Der GESETZ-Geber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erbarmungslosen Kälte.
    Pothawk schauderte, als er daran dachte, dass sie wahrscheinlich seit Stunden verloren und langsam sterbend in dieser Kälte lag.
    „Pouxai!", rief er, als er neben ihr auf den Absatz kletterte.
    Sie hob nicht einmal den Kopf, um ihn anzuschauen. Stattdessen wimmerte sie leise, kaum wahrnehmbar.
    Er berührte sie. Sie zeigte keine Reaktion.
    Er umschlang sie mit allen Beinen, um sie zu wärmen, obwohl er selbst durch das eiskalte Wasser erbärmlich fror.
    „Wir müssen sie nach oben bringen!", schrie er, viel lauter, als es angemessen war. Er versuchte mit dem Kommunikationsgerät Verbindung nach draußen aufzunehmen, zu irgendwem, ganz gleichgültig wem.
    Vergeblich. Das Gerät war viel zu schwach.
    Pothawk hob Pouxai an, doch in der nächsten Sekunde setzte er sie wieder ab. Ein Blick nach oben zeigte, dass sie sie ohne Hilfe nicht aus dem Reservoir schaffen konnten. Er war gesprungen, ohne nachzudenken – im Gegensatz zu Pouxai hatten Viz und Limbox bei ihrem Sturz noch Glück gehabt. Die durchbrochene Decke dieses Reservoirs lag wenigstens sechs bis acht Meter über ihm.
    Eine Strecke, die unüberwindbar war.
    Auch Pothawk würde nicht mehr entkommen können. Sein Glück war, dass seine Brüder nicht so unüberlegt gehandelt hatten wie er, sonst säßen sie nun zu viert fest und würden langsam verhungern oder erfrieren.
    „Limbox und ich holen Hilfe!", rief Viz.
    „Das dauert zu lange!", schrie Pothawk. „Sie erfriert! Ihr ganzer Körper ist eiskalt."
    „Was sollen wir sonst tun?" Viz klang hilfloser als jemals zuvor.
    „Teleportiere! Versuch es. Du bist alt genug, dass du es schaffen kannst." Er wusste, was er mit diesen Worten von seinem Bruder verlangte. Im Grunde genommen etwas Unmögliches.
    Viz war tatsächlich in dem Alter, in dem die bei ihm diagnostizierte Paragabe normalerweise zum Durchbruch gelangte. Wie bei den meisten Laosoor handelte es sich um die Nahdistanz-Teleportation, und das konnte sich als Glück für sie alle herausstellen. Allerdings war er noch nicht darin geschult, wie er sie beherrschen konnte. Ohne jede Übung einen gezielten Teleportersprung durchzuführen war beinahe unmöglich.
    Aber in Verzweiflung hatten Laosoor schon ganz andere Großtaten vollbracht.
    Vizquegatomi gab keine Antwort, aber er entfernte sich auch nicht. Erst nach langen, quälenden Sekunden rief er: „Ich schaffe es nicht! Ich kann euch nicht nach oben holen. Ich klettere nach draußen und hole Hilfe bei einem geübten Teleporter, mit dem ich bis hierher zurückspringen kann. Er wird Pouxai nach draußen bringen."
    „Wir können Pothawk nicht im Dunkeln ...", begann Limbox.
    Pothawk ließ ihn nicht ausreden. Für dieses Problem hatte er längst die Lösung gefunden. Er funktionierte in dieser Situation reibungslos und dachte völlig klar. Jede Sekunde weiterer Zeitverlust konnte für seine Schwester den Tod bedeuten.
    Pouxais Lampe lag am Grund des Reservoirs und leuchtete nach wie vor. „Geht", rief er und tauchte, packte die Lampe und schwamm zurück zur Oberfläche. Als er wieder neben Pouxai saß, waren Viz und Limbox bereits verschwunden.
    Er blieb allein mit seiner sterbenden Schwester zurück und konnte nur hoffen, dass seine Brüder schnell genug Hilfe brachten.
     
    *
     
    Später, als ein Teleporter gekommen und mit Pouxai in die Obhut eines Mediziners gesprungen war, als die drei Brüder aus der Brunnenöffnung an die Oberfläche krochen, nannte man sie Helden.
    So fühlte er sich nicht, als er die Schaulustigen betrachtete, die bereits am Brunnen eingetroffen waren.
    Erst recht nicht, als er in der Menge Imosazi entdeckte, die auf die drei Brüder zukam und Viz über den zitternden Rücken strich. Viz und nicht ihm.
    Und schon gar nicht, als die Nachricht durchsickerte, dass Pouxai zwar noch lebend beim Mediziner angekommen, aber wenige Minuten später an Unterkühlung gestorben war.
     
    7.
     
    4. Mai
     
    Perry Rhodan dachte an die namenlosen Schohaaken, die auf Malawa-Kelechi unter dem Feuer der Terminalen Kolonne gestorben waren, damit Mission CHEOS-TAI überhaupt erst hatte starten können.
    Nun wusste er, warum dies in den Augen des Auftraggebers nötig gewesen war – die Hightech-Diebe sollten für ihn den kompletten GESETZ-Geber stehlen. Dafür scheute er keine Mühe. Das Leben der Schohaaken zählte für einen Machthaber der Chaos-Truppen ohnehin nicht, aber der massive Einsatz der Traitanks hatte einiges an logistischem Aufwand gefordert, nicht

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