2405 - Pakt gegen das Chaos
verzeichnete die Geschichtsschreibung der LAOMARK immer wieder Sichtungen jener Objekte, wenngleich oft Hunderte von Jahren getrennt.
Und immer wieder wurde übereinstimmend von einem „Einflugschacht nahe dem Mark-Kastell" berichtet.
Es war nicht schwer, daraus zu schließen, dass die Laosoor es in ihrer – zumindest jüngsten – Vergangenheit immer wieder mit jenen zu tun hatten, die hier für den Auftraggeber agierten, beobachteten oder vielleicht direkt in die Belange der Hohlwelt eingriffen.
Dann war vermutlich der Diebstahl von CHEOS-TAI nicht der erste Auftrag, den sie – ohne ihr Wissen – für die Chaotarchen getätigt hatten.
Limbox arbeitete weiter, und nach nicht einmal einer halben Stunde kam er mit einer Entdeckung zurück, die das Vorherige übertraf.
Demnach waren die Ellipsoide in allen Sichtungsberichten kein einziges Mal im Detail beschrieben worden. Wie Limbox es ausdrückte, waren die Sichtungen allesamt nicht viel mehr als „datentechnische Artefakte". Die „eigentlichen Nachrichten", die im Zusammenhang mit den Objekten standen, waren allesamt aus den Speichern gelöscht worden!
Perry Rhodan fragte nach. Er wollte wissen, ob sich Limbox seiner Sache sicher war. Pothawk hielt den Atem an, als es für einige Sekunden zwischen den beiden zu knistern schien und er den neuen Pakt schon bei der ersten Bewährungsprobe in Gefahr sah. Er brauchte jedoch nicht einzugreifen, denn der Terraner entschuldigte sich für seine Ausdrucksweise, woraufhin auch Limbox einlenkte und dabei sehr erleichtert schien.
Sie waren im Grunde immer noch Fremde und mussten sich langsam zusammenraufen. Es reichte nicht aus, nur ein gemeinsames Ziel und einen gemeinsamen Gegner zu haben. Vertrauen baute sich erst allmählich auf.
Viel wichtiger war ohnehin das, was sich aus Limbox’ Beobachtung ergab.
Der Aura-Träger hätte eigentlich nicht erst fragen müssen, wer die Befugnis und die Macht besaß, Daten aus den Archiven der LAOMARK zu löschen.
„Die Könige", antwortete Pothawk.
„Das können allein die Könige."
„Volltreffer", sagte der Terraner.
*
Die Könige ... hinter denen der Auftraggeber stand.
Es gab also Dinge, die die Laosoor nicht wissen durften. Pothawk und Rhodan fragten sich, was denn bereits alles in ihrer Geschichte passiert sein mochte, das ihnen verschwiegen wurde.
Und wie lange „das" schon so ging!
Der Commander wusste, dass sie vielleicht lange auf eine Antwort würden warten müssen. Umso fester waren er und sein terranischer Verbündeter allerdings nun entschlossen, das Geheimnis des Auftraggebers zu lüften.
Sie setzten sich wieder hin und machten Pläne, diskutierten und sonderten unrealisierbare Vorschläge aus. Sie redeten sich heiß, und Pothawk staunte immer öfter darüber, wie nahe sie sich bei aller Andersartigkeit bereits waren.
Der Terraner schien es ebenfalls zu spüren. Pothawk sah es an kleinen Gesten. Die Zuneigung, die er in sich spürte, schien auf Erwiderung zu treffen. Und dennoch ... wirkte Rhodan manchmal, als sei er nicht ganz bei der Sache.
Irgendetwas bedrückte ihn.
Sie redeten weiter. Fakt war, dass kein Nahdistanz-Teleporter ins Mark-Kastell hineinkam, ohne dass die Messgeräte anschlugen. Das schien ein Problem zu sein, um das sie nicht herumkamen.
Doch hier zeigte sich bereits, wie wertvoll die Galaktiker als Verbündete tatsächlich sein konnten – allein weil sie „anders dachten" ...
„Versuch es einmal so zu sehen, Pothawk", sagte der Terraner, als sie wieder einmal vor dem Problem standen, an dem alles zu scheitern schien. „Ihr Laosoor als Teleporter kennt das Eindringen per Teleportation als schnellsten und direktesten Weg, um an ein Ziel zu gelangen. Das ist nur natürlich, es ist ganz einfach eure Art, euch zu bewegen."
„Und ihr?", fragte der Commander.
„Wir denken natürlich anders, weil wir uns anders bewegen. Wir überlegen zuerst, wie wir ein Ziel mit unseren Füßen erreichen."
Das schien auf den ersten Blick banal.
Rhodan fuhr fort: „Ich rede jetzt von den Sicherungsvorkehrungen im Mark-Kastell, Pothawk. Lasst uns einmal eure Parafähigkeiten ausschließen. Dann bleibt nur der Weg zu Fuß oder über die gängigen Transportmittel."
Was wollte er ihm damit sagen? Natürlich hatte er daran längst selber gedacht.
„Bist du so naiv zu glauben, dass die Könige ein solches Eindringen nicht ebenfalls einkalkuliert und ihre Absicherungen getroffen haben?", fragte er.
Rhodan lachte. „Aber sicher, mein
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