Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2407 - Aufbruch nach Tare-Scharm

Titel: 2407 - Aufbruch nach Tare-Scharm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
eine ferne Sonne, deren Protuberanzen immer weiter in den Raum hinausgriffen. Glut tropfte ab. Sie zerplatzte beim Aufprall in Tausende unregelmäßig geformte Tropfen. Bernsteinfarben schimmerten sie.
    Unter seiner Schädeldecke dröhnte eine Flotte auf Volllast startender Kugelraumer. Perry Rhodan hatte Mühe, in die gewohnte Umgebung zurückzufinden.
    Der Terraner war sicher, dass der Graph Avalthani ihn gerettet hatte. Der Dual hatte mit Panik auf den endgültigen Verlust seines Tagesbuchs reagiert, weil er damit zugleich einen Teil seiner Existenz verloren hatte, nämlich seine Erinnerungen.
    Lebte der Dual überhaupt noch? Das Letzte, was Perry Rhodan bewusst vor Augen hatte, war der aufbrechende Schutzschirm des Gegners.
    Ein grässlicher Schmerz tobte durch seine linke Schulter, als stochere jemand mit einem Messer darin. Perry Rhodan richtete sich auf, kam schwankend auf die Beine und versuchte, sich zu orientieren. Übelkeit würgte ihn. Er wollte reden, brachte aber nur ein heiseres Ächzen hervor. „Gucky ... Pothawk ..."
    Keiner antwortete ihm. Der Helmempfang war taub, abgesehen von dem Prasseln einer Störfront.
    Weite Bereiche der Maschinenhalle brannten. Rhodan sah die Flammen immer höher auflodern, und ein heftiger Sturm peitschte sie voran. Das Knistern und Prasseln stammte von den lodernden Baumriesen.
    „Zoom-Erfassung!"
    Der Wald sprang ihm entgegen. Eine Feuerwalze fraß sich durch das Unterholz und trieb eine Stampede seltsamer Tiere vor sich her.
    Perry Rhodan spürte den Boden beben, hörte das näher kommende Dröhnen und die Schreie großer Flugwesen, die in dichtem Schwarm zwischen den schwarzen Rauchwolken kreisten.
    Sein Blick huschte zurück auf den Boden vor seinen Füßen. Er sah Stahl!
    Nackten Stahl, der bei genauerem Hinschauen eine fraktale Struktur offenbarte. Und ein paar Meter weiter – Erde. Moos. Rankpflanzen, die sich schlangengleich über den Boden wanden, als versuchten sie, dem Feuer zu entkommen.
    Der Terraner machte einen Schritt zurück. Seine Stiefelabdrücke im nassen Erdreich füllten sich mit brackigem Wasser. Dabei war da eben noch Stahl gewesen.
    Der Sturm war zum Orkan angeschwollen und machte es Rhodan fast unmöglich, sich auf den Beinen zu halten. Nicht weit entfernt stürzte eines der Flugwesen ab und versuchte tobend, wieder in die Höhe zu kommen. Perry Rhodan sah, dass es zwei Köpfe mit zahnbewehrten langen Schnäbeln hatte.
    Ein heftiges Beben durchlief den Boden. Risse entstanden. Anstelle einiger Aggregate blubberte ein Schlammsee, ein Geysir, der dröhnend ausbrach und dampfendes Material Dutzende Meter hoch spie.
    Der SERUN meldete, dass die Atmosphäre sich veränderte. Schwefel, Wasserstoff, Spuren von Edelgasen breiteten sich als erstickende Wolke aus.
    „Gucky!" Der Funk schien tot zu sein.
    Auch Rhodans gedanklicher Hilferuf zauberte den Ilt nicht herbei.
    Für den Terraner war das alles wie ein Dimensionseinbruch. Vielleicht hatte CHEOS-TAI den Betrug erkannt, sagte er sich, und die Realität verwischte als Folgeerscheinung der Flucht des GESETZ-Gebers.
    So weit Rhodans Blick reichte, tobte die Stampede heran. Schon brachen die vor dem Feuer fliehenden Tiere über ihn herein, trampelten ihn nieder und rissen ihn mit sich, und sein Schreien verhallte ungehört in dem ohrenbetäubenden Lärm ...
    Kräftige Fäuste zerrten ihn hoch und stießen ihn weiter. Dies geschah so übergangslos, dass Perry Rhodan sich nicht dagegen zur Wehr setzte. Schlangengesichter glotzten ihn an. Es waren Morgoth’Daer, erkannte er, eine kleine Armee, denn er schaffte es nicht, ihre Zahl abzuschätzen.
    Fesselfelder legten sich um seinen Körper, dann schleppten ihn die Soldaten mit sich. Nur wenige Dutzend Meter weit, doch schon diese kurze Distanz war für den Terraner wie ein Spießrutenlaufen. Züngelnde Gesichter starrten ihn von allen Seiten an, wie er selbst ein exotisches Insekt betrachtet hätte. Neugierde, Überheblichkeit, vielleicht sogar eine Spur von Mitleid glaubte er in den matten Reptilienaugen zu erkennen. Aber das redete er sich ein. Und überhaupt, dieser plötzliche Wechsel ...
    Ekatus Atimoss war da. Der Dual kauerte in seinem Sessel, schwebte auf Kopfhöhe der Morgoth’Daer, und die beiden Echsenschädel zischten herausfordernd.
    „Woher kommst du, Rhodan?"
    Der Terraner dachte nicht daran, zu antworten.
    „Ich finde es auch so heraus, ohne dein Zutun. Dein Schiff, deine schreckliche Aura – keiner in der Kolonne hat je davon

Weitere Kostenlose Bücher