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2407 - Aufbruch nach Tare-Scharm

Titel: 2407 - Aufbruch nach Tare-Scharm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stellte sich dennoch immer wieder von Neuem.
    Änderte das etwas an Roi Dantons Schicksal? Würde er den Kolonnen-Anatomen vergeben können, sobald er wusste, warum sie Roi zu einem Dual gemacht hatten? Oder würde dann alles nur umso schlimmer für ihn sein?
    Oft genug war eine Lüge gnädiger als die Wahrheit. Er wusste das. Ich will die Wahrheit und herausfinden, was sich hinter alldem verbirgt, dachte Perry Rhodan trotzdem.
    Und dann? Was würde geschehen, wenn er das wirklich schaffte? Besaß er in letzter Konsequenz die Kraft, wirklich ändern zu können, was ihm nicht behagte? Wer sagte ihm überhaupt, dass seine Sicht der Dinge die einzig wahre Perspektive war?
    „Rhodan!", hörte er Pothawk fauchen.
    „Was ist los mit dir? Wir müssen dem Dual folgen!"
    Rhodans Hand glitt zur Waffe. Mit raumgreifenden Sätzen hastete der Laosoor schon davon, als wisse er genau, dass Ekatus Atimoss die zuletzt eingeschlagene Richtung beibehalten hatte.
    Die Ortung des SERUNS zeigte nichts, was auf Anhieb auf den Dual hingewiesen hätte. Der Trageroboter brannte aus, das erkannte Perry Rhodan noch, während er sein Gravo-Pak hochfuhr und Pothawk folgte.
    Die Laosoor sammelten sich. Mehrere Soldaten waren plötzlich vor ihm, aber Rhodan flog durch sie hindurch, als seien sie nichts anderes als holografische Projektionen. Sie bemerkten ihn nicht einmal.
    Und Gucky? Der Mausbiber schien fortteleportiert zu sein.
    Beinahe schlagartig wich der Nebel und machte festen Konturen Platz. Die Wirkung des ersten Kügelchens war zu Ende, die normale Existenzebene hatte den Terraner wieder. Mehrere Laosoor, die wie er dem Ende des Lagerraums entgegenstrebten, reagierten entsetzt auf sein jähes Erscheinen und rissen im ersten Erschrecken ihre Waffen hoch.
    Gleichzeitig verwischte das alles für ihn erneut in schattenhaft anmutenden Umrissen, denn er hatte mit einem knappen gedanklichen Befehl den zweiten Parapolarisator aktiviert.
    Eine Wand wuchs vor ihm auf, er stieß hindurch, jagte schneller werdend einen breiten Korridor entlang und sah Pothawk wieder vor sich. Es war selbst für Rhodan, der schon auf ähnliche Weise mit Zeitgängern gereist war, ein eigenartiges Gefühl, wie ein Geist Maschinenblöcke und Wände durchdringen zu können, ohne nur den Hauch einer Berührung wahrzunehmen.
    Nach wie vor hatte er keine Ortung.
    Nichts, was ihm die Nähe des Duals bewiesen hätte. Rhodan fragte sich, ob Ekatus Atimoss mit ihnen spielte. Vielleicht wusste der Dual inzwischen von den sechs nicht verbrauchten Parapolarisatoren und wartete darauf, dass der Laosoor sie in dieser sinnlosen Aktion opferte. Danach würde Ekatus Atimoss für seine Gegner unerreichbar sein.
    Dieses eigenartige Gefühl, das Rhodan zu empfinden glaubte, verdichtete sich.
    Es wurde zum Prickeln unter der Schädeldecke, beinahe wie ein dumpfer Zwang.
    Furcht.
    Perry Rhodan versuchte, sie zu ignorieren. Doch sie setzte sich hartnäckig fest. Es war Furcht vor Ekatus Atimoss.
    Und Hass.
    Rhodan reagierte verwirrt darauf. Er hatte längst gelernt, dass Hass einen keinen Schritt weiterbrachte, sondern nur die eigene Position schwächte. Hass peitschte auf, aber er machte zugleich blind und anfällig.
    Er würde das dritte Kügelchen zurückhalten. Für den Moment, in dem der Dual nicht mehr damit rechnete, jenseits des Wahrnehmungsbereichs seiner Gegner angegriffen zu werden.
    Ein Aufschrei jagte durch Perry Rhodans Gedanken, der mentale Schrei eines Lebewesens in höchster Qual. Hass und Zorn und Furcht waren in diesem Schrei komprimiert.
    Der Dual ist nahe, Rhodan, ich spüre ihn. Du darfst jetzt nicht aufgeben. Noch weigerst du dich, das wahrzuhaben, aber du hasst den Dual und die Terminale Kolonne. Du würdest alles tun, um diese Macht zu vernichten.
    Das ist nicht wahr. So nicht ...
    Lachen erklang. Ein wildes, forderndes Lachen; Rhodan versuchte, es zu ignorieren, aber so recht wollte ihm das nicht gelingen.
    Du bist gekommen, um deinem Volk zu helfen.
    „Woher weißt du das?" Perry Rhodan stieß die Frage laut hervor. Seine Hand zuckte zu der Oberschenkeltasche, die Finger schlossen sich um den Graph Avalthani.
    Ekatus Atimoss hat mir seine Erlebnisse anvertraut; nein, eigentlich nur Ekatus Ajastoreus, der Odone. Er hat mich versklavt und mich gezwungen, ihm zu dienen. Schon dafür hasse ich ihn.
    Ich könnte auch dein Tagebuch sein, Terraner; ich habe deine Überlegungen gespürt, über deinen verlorenen Sohn, deine Hoffnungen und Sehnsüchte ... Pass auf, die

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