2407 - Aufbruch nach Tare-Scharm
Hand", sagte Saedelaere. „Ich billige deine Entscheidung."
Er war der Expeditionsleitung zugeordnet, unterstand nur Perry Rhodan, Mondra Diamond und dem Haluter und hatte entsprechende Befugnisse.
„Dann provozieren wir zugleich den Moment der Wahrheit", kommentierte Lanz Ahakin. „Wir werden sehen, ob die Laosoor uns wirklich starten lassen oder ob wir für sie nur Mittel zum Zweck sind."
Er gab seine Befehle, und die JULES VERNE erwachte aus ihrem Dornröschenschlaf. Alle sechs Paratronkonverter standen uneingeschränkt zur Verfügung.
Schiff und Besatzung waren bereit, jedem Gegner die Stirn zu bieten, als sich nach endlos lang erscheinenden Minuten endlich die Hangarschleuse aus Formenergie verflüchtigte. Nur noch ein Prallfeld hielt die Atmosphäre zurück.
Zentimeterweise, als müsse der Riese erst wieder lernen, mit seiner bebenden Kraft umzugehen, löste sich das Hantelraumschiff vom Boden.
Jubel brandete auf, als die JULES VERNE ungehindert in den Weltraum vorstieß.
Fremde Sternbilder empfingen das Schiff. Doch waren es kaum fremde Sterne, die in dem siebzehn Meter durchmessenden Haupt-Hologlobus leuchteten.
Sie waren nur jünger, als jeder an Bord sie kannte – sehr viel jünger. Für Menschen eine schwer vorstellbare Ewigkeit; für den Kosmos nur wenige Sekunden.
7.
Perry Rhodan erschrak beim Anblick der Nano-Hand. Innerhalb von zwei Stunden schien Limbox um Jahre gealtert zu sein. Sein Blick war matt geworden, die Augen tränten, das Fell klebte schweißnass an seinen Flanken und ließ ihn mager und gebrechlich erscheinen.
Es war unschwer zu erkennen, dass Limbox sich mit Vorwürfen quälte. Er hatte bei seinen Recherchen übersehen, dass für die Teilung der Mond-Sphäre neben den Kodesequenzen eine Hochrang-Berechtigung erforderlich war.
Vielleicht, überlegte Rhodan, gab es den entsprechenden Nachweis oder Kode längst nicht mehr. Ihnen blieb nur eine Stunde, ehe der 1126 Kilometer durchmessende GESETZ-Geber unweigerlich erkennen musste, dass er von Angehörigen der Terminalen Kolonne TRAITOR entführt und betrogen worden war. Dass er missbraucht werden sollte, auf welche Weise auch immer.
Es war jedem klar, dass CHEOS-TAI dann handeln musste. Dass er die LAOMARK als Gefängnis ansehen und bei seinem Ausbruch mit hoher Wahrscheinlichkeit zerstören würde.
Sechzig Minuten waren zu kurz, um die Rechnersysteme und Archive der Mond-Sphäre erfolgreich nach Hinweisen zu durchforschen, wenn sie nicht eine Riesenportion Glück hatten. Die Alternative, zu versuchen, die Berechtigung zu fälschen, versprach ebenso wenig Erfolg.
Limbox warf den Kopf in den Nacken, doch selbst diese Bewegung wirkte matt, als er sich Rhodan zuwandte.
„König Hawamoja hat sich unseren Soldaten ergeben und wurde interniert.
Sein Verhalten gibt mir die Hoffnung, dass bei ihm die Beeinflussung durch die Kolonnen-Motivatoren nicht so tief greift wie bei Arapanoag. Er ist unsere einzige Hoffnung. Ich habe angeordnet, ihn in die Zentrale zu bringen."
Der Ringtransmitter im Hintergrund war abgeschaltet. Das gesamte System der schnellen Transmitterverbindungen war von den Laosoor lahmgelegt worden, um den Gegnern nicht ungewollt in die Hände zu spielen. Offensichtlich gab es bei der Wiederinbetriebnahme unerwartete Schwierigkeiten.
„Wo ist der König untergebracht?", fragte Perry Rhodan.
Limbox setzte zur Antwort an, da winkte Gucky schon ab. „Alles klar!".
Die Worte schienen noch nachzuklingen, da war der Ilt schon verschwunden.
Drei Minuten später war er zurück.
Neben ihm machte ein greisenhafter Laosoor ein paar schnelle Schritte, als trage ihn der Schwung eines unterschiedlichen Bewegungsvektors weiter, und knickte in den Vorderbeinen ein. Sofort waren andere Laosoor da und stützten Hawamoja.
Wer Widerstand erwartet hatte, Zorn oder gar offene Feindschaft, wurde enttäuscht. König Hawamoja war ein Häufchen Elend und dem körperlichen Zusammenbruch nahe. Er wirkte zutiefst erschüttert, als er sich in der Zentrale umsah.
Limbox redete auf ihn ein.
Eine Weile schien der Greis sein Gegenüber kaum wahrzunehmen. Perry Rhodan hatte den Eindruck, dass Hawamoja einfach ins Leere starrte, ja gar nicht begreifen wollte, was geschehen war.
„Er blockiert", raunte Gucky. „Er weigert sich einzusehen, dass die LAOMARK verraten wurde."
„Aber er steht nicht mehr unter dem Einfluss der Kolonnen-Motivatoren?"
„Er ist verunsichert, Perry. Seine Gedanken sind verwirrt. Ich habe den
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