2409 - Grenzwall Hangay
festgelegter Geschwindigkeit – das alles übermittelt von einem Raum-Zeit-Router, dessen Kennung gRIX-9050 lautete.
Auch die folgenden Stationen waren festgelegt. Insgesamt überbrückten die Überlicht-Etappen 32 Lichtjahre. Zählte man die bereits zurückgelegte Strecke hinzu, so ergab sich eine Dicke des Grenzwalls Hangay von mindestens sechzig Lichtjahren.
Die Anweisungen sollten mit ihren Lineartriebwerken problemlos umzusetzen sein. Das Gesetz der geringen Geschwindigkeit galt auch für die Einheiten der Kolonne.
Die RICHARD BURTON und ihr Geleit setzten sich in Bewegung.
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Dr. Indica war der absolute Star. Wohin sie auch kam, sie wurde mit Jubel und Hochrufen begrüßt.
Oberstleutnant Chucan Tica, ansonsten jeder überflüssigen Bewegung abhold, ließ sich sogar vor ihr auf die Knie sinken, breitete die Arme aus und rief: „Heirate mich! Zeuge Wunderkinder mit mir!"
Hajmo Siderip lachte mit den anderen, obwohl ihm die Szene einen Stich ins Herz versetzt hatte. Der Übermut des behäbigen Chefwissenschaftlers war nur zum Teil gespielt, Galgenhumor mit einem ernsten Hintergrund.
Unvermindert floss ihre Lebensenergie ab, durch unbegreifliche Lücken im Psionischen Netz oder wo immer sie sonst versickerte. Von Fortpflanzung konnte keine Rede sein. Sie alle waren froh, sich aufrecht zu halten und noch einigermaßen klar denken zu können.
Kinder, dachte Hajmo. Noch nie hatte er so stark den Wunsch nach einer Familie verspürt. Idiotisch, denn er hatte sich wie viele Raumfahrer sterilisieren lassen.
Die Gaelarcks fielen ihm ein, jene kleinen, überaus herzlichen Krakenwesen, die in Terrania City zurückgeblieben waren. Da’inta „Sparks" Mitchu, die chaotische Reporterin, hatte versprochen, gelegentlich im Appartement an der Thora Road vorbeizuschauen und Flippong, Elm und Drizhak zu besuchen.
„Keine Chance, alter Mann", meckerte Ishero Baskis. „Oder willst du einem Unsterblichen in die Quere kommen?"
„Genug", brach Indica, der die Erwähnung Atlans in diesem Zusammenhang sichtlich nicht recht war, das Geflachse ab. „Lasst uns versuchen, etwas Schlaf zu finden. Noch sind wir nicht durch den Wall."
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Aber es war endlich wieder Zuversicht eingekehrt. Reisestunde um Reisestunde verging ohne Zwischenfälle.
Die Dinge liefen sogar fast zu glatt, um wahr zu sein: Eine Stabilzone nach der anderen wurde angeflogen; durch Korridore, die ESCHER nie so rasch hätte aufspüren bezíehungsweise in nutzbarer Form beschreiben können. Dennoch wurden sämtliche Messergebnisse an die Parapositronik weitergereicht, um ESCHER einen Lernprozess zu ermöglichen.
Unter immer größerem Druck standen hingegen die Mediker. Maßgeschneiderte Analeptika für Teile der Besatzung herzustellen und auszugeben war im Prinzip keine große Herausforderung gewesen.
Nun aber gerieten mehr und mehr Mannschaftsmitglieder in akute Lebensgefahr. Sie in künstliches Koma zu versetzen war eine wesentlich diffizilere Angelegenheit.
Ein Zustand hart an der Schwelle des Todes musste permanent überwacht werden. Für eine derartige Menge an Intensiv-Patienten waren die Bordkliniken der Trägerschiffe jedoch nicht gerüstet, selbst wenn man die Medostationen sämtlicher Beiboote einbezog. SERUN-Raumanzüge in Spezialausführung, deren Mikropositroniken Ähnliches leisten konnten, gab es insgesamt nur dreitausend Stück, hauptsächlich für die Soldaten der Raumlande-Truppen und andere Teilnehmer an speziellen Kommando-Unternehmen.
Selbst die überspitztesten Extremfall-Simulationen der LFT-Flotte gingen von maximal fünf Prozent einer Schiffsbesatzung aus, die gleichzeitig in Heil- beziehungsweise Tiefschlaftanks zu versorgen waren. Drohende Epidemien wurden gemeinhin so frühzeitig erkannt und bekämpft, dass sie gar nicht erst richtig ausbrechen konnten. Auch durch Feindbeschuss, Hyperstürme oder bordinterne Unfälle kam nie und nimmer eine solch hohe Anzahl von in Lebensgefahr Schwebenden zustande.
Kurz: Entweder war das Ausmaß der Schäden relativ gering – oder, beispielsweise bei Triebwerksexplosionen nach einem Wirkungstreffer, ohnehin alles zu spät.
Reguläre Koma-Betreuungseinrichtungen gab es also für fünf Prozent aller Mannschaften. Die Prognose des Medizinischen Krisenstabs lautete jedoch, dass schon in Bälde mehr als die Hälfte der Besatzungsmitglieder so viel Vitalenergie verloren haben würden, dass der Tiefschlaf die einzige Rettung für sie darstellte.
Rund 25.000 Personen
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