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2409 - Grenzwall Hangay

Titel: 2409 - Grenzwall Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dunkelbraunem Fell bedeckten Beine endeten in gespaltenen Hufen. Neben einer ungewöhnlich hoch entwickelten mathematischen Begabung besaß Baskis ein eidetisches Gedächtnis und eine angeborene Mentalstabilisierung.
    Die Signalgruppen entpuppten sich als präzise Kursanweisungen an Traitanks und andere Einheiten der Terminalen Kolonne. In keinem der Fälle hatte man es mit einer einzigen, linearen Etappe zu tun – sondern die Anweisungen boten jeweils eine individuell berechnete Route, die nur von einem Punkt aus begonnen werden konnte und präzise befolgt werden musste.
    „Wer von woanders startet, bekommt offensichtlich eine völlig andere Route zugewiesen", sagte Indica.
    „Und wer seine Route verlässt, strandet im Grenzwall Hangay und muss von Neuem Kontakt aufnehmen."
    Anforderungssignale für Kursanweisungen der Raum-Zeit-Router waren mehrfach mitgeschnitten worden. Im Grenzwall Hangay „liegen zu bleiben" war also keineswegs ein Einzelschicksal, sondern kam öfters vor.
    „Denkst du dasselbe wie ich?" Ishero Baskis zwirbelte mit der vierfingrigen Hand den struppigen, gut fünfzehn Zentimeter langen Kinnbart.
    All seine Müdigkeit schien plötzlich verflogen.
     
    *
     
    „Auch die BURTON könnte solche Kursanweisungen anfordern." Indicas Augen, das linke schwarz, das rechte arkonidisch rot, strahlten Atlan an. „Eventuell mit einer gefälschten Traitank-Kennung."
    „Genügend Kolonnen-Funk wurde in der Milchstraße wahrlich abgefangen und analysiert", sagte Domo Sokrat, hörbar von der Euphorie der Nexialistin angesteckt. „Man müsste nur einen Sender improvisieren, der unter Verwendung von Salkrit ultrahochfrequente Signale der geforderten Art aussenden kann."
    „Traut ihr euch das zu?"
    Indica benetzte ihre erschreckend spröden Lippen mit der Zungenspitze. „Allemal."
    „Hm. Angenommen, wir fragen ganz dreist bei einem Raum-Zeit-Router um Kursanweisungen an, indem wir uns als liegen gebliebener Traitank ausgeben, und erhalten diese tatsächlich übermittelt."
    „Angenommen."
    „Was, wenn wir die Anweisungen befolgen, allmählich den Grenzwall überwinden – und währenddessen wird der Betrug doch noch durchschaut?"
    „Es werden kaum alle Router im Grenzwall über eine Flottenliste der zugelassenen und operierenden Traitanks verfügen."
    „Da wäre ich mir nicht so sicher. Am Endpunkt der ausgegebenen Route könnte inzwischen leicht ein Empfangskommando stationiert werden. Um die Grenzbrecher zu vernichten beziehungsweise festzusetzen."
    „Das Risiko müssen wir eingehen", grollte der Haluter. „Immer noch besser, als abzuwarten, bis die Lebenskraft unserer Mannschaft unwiederbringlich dahingeschwunden ist."
    „Oder was, wenn die Raum-Zeit-Router trotz der Tücken des Diskontinuums sämtlich miteinander vernetzt sind, wenn über alle operierenden Einheiten im Grenzwall Hangay permanent Buch geführt wird? In dem Fall bedeutet unser erster Betrugsversuch gleichzeitig auch den letzten."
    An Atlans Pult leuchtete ein Farbfeld auf. Prid-Reuyl wünschte dringend den Expeditionsleiter zu sprechen. Er nahm den Anruf entgegen.
    „Wir beginnen soeben damit", berichtete der Ara, „labile Personen in künstlichen Tiefschlaf zu versetzen. Nur auf diese Weise lässt sich ihr Tod weiter hinauszögern."
    Atlan atmete tief durch. Ihnen blieb keine Wahl, als Indicas verwegenen Plan in die Tat umzusetzen. „Zustimmung erteilt."
    „Einen passenden Salkrit-Versuchsaufbau habe ich schon mal installieren lassen." Indica grinste, unverhohlen zufrieden.
    „Seid vorsichtig. Wie mein Freund Napoleon sagte: Wir haben zu wenig Zeit, um zu hudeln. Und zieh Hajmo Siderip bei, den Xeno-Psychologen. Er hat sich intensiv mit allem befasst, was über die Mentalität der TRAITOR-Truppen in Erfahrung gebracht werden konnte."
     
    *
     
    Eine Stunde später erhielt der Traitank mit der Registernummer 17.000.955, der weit vom Kurs abgetrieben um Hilfe gebeten hatte, eine Botschaft.
    Wer befürchtet hatte, das Hangay-Geschwader könnte ab sofort zum Ziel von Angriffen werden, an erster Stelle Atlan, sah sich getäuscht. Keine Nachfragen, kein Misstrauen – lediglich die pure Übermittlung der Daten fand statt.
    In wenigen Minuten sollte eine Stabilzone unmittelbar beim Standort des Geschwaders entstehen, für die Dauer weniger Sekunden – mithin viel zu kurz, als dass ESCHER dies mit seinen aufwendigen Berechnungen überhaupt mitbekommen hätte. Diese Zone sollten sie nutzen, mit einem festgelegten Kursvektor, mit

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